In einer Zeit rasanter technologischer Fortschritte, zunehmender Globalisierung und wachsender globaler Herausforderungen ist es dem DAAD im ersten Viertel des 21. Jahrhunderts ein besonderes Anliegen, Bildung und Wissenschaft grenzübergreifend zu vernetzen. Geleitet von der Überzeugung, dass eine zukunftsfähige Gesellschaft auf dem Austausch von Wissen, Ideen und Kulturen basiert, stärkt der DAAD strategische Programme und reagiert auf sich wandelnde Rahmenbedingungen.
Dabei spielt der Ansatz der Science Diplomacy eine wichtige Rolle: Wissenschaftlicher Austausch wird so verstanden und angelegt, dass er über die Grenzen der Wissenschaft hinaus zur internationalen Verständigung und einen Beitrag zur Lösung globaler gesellschaftlicher Herausforderungen leistet.
Wie trägt der DAAD mit seinen Programmen und Projekten global zu mehr Science Diplomacy bei? Präsident Prof. Dr. Joybrato Mukherjee sowie weitere zentrale Akteurinnen und Akteure bzw. Partner und Partnerinnen des DAAD gewähren im folgenden Video spannende Einblicke in ihre Arbeit:
Neue Formate für eine vernetzte Wissenschaftswelt
In den 2000er Jahren festigt der DAAD seine Position als weltweit größte Förderorganisation für den internationalen Austausch von Studierenden und Wissenschaftlern. Durch die Einführung neuer Programme und die Erweiterung bestehender Initiativen wird die Mobilität von Studierenden und Forschenden zwischen Deutschland und anderen Ländern erheblich gesteigert. Zudem werden Maßnahmen ergriffen, um die Attraktivität des Studienstandorts Deutschland zu erhöhen. Die Zahl der internationalen Studierenden in Deutschland steigt von 187.027 im Wintersemester 2000/2001 auf 244.775 im Wintersemester 2009/2010.
Mit der Gründung des Hochschulkonsortiums GATE- Germany im Jahr 2001 und nachfolgenden Kampagnen für die internationale Vermarktung des Hochschul- und Forschungsstandorts Deutschland unterstützt der DAAD deutsche Hochschulen bei ihrer internationalen Präsentation und trägt dazu bei, den Wissenschaftsstandort Deutschland global wettbewerbsfähig zu positionieren.
Das beginnende 21. Jahrhundert ist von der Idee geprägt, Bildungsangebote mobil zu gestalten und so die Bildungsangebote zu den internationalen Studierenden zu bringen. Der DAAD unterstützt deutsche Hochschulen dabei, ihre internationalen Netzwerke auszubauen und die Qualität der Lehre und Forschung durch globale Kooperationen zu steigern. Ein bemerkenswertes Beispiel für die Aktivitäten des DAAD in dieser Zeit ist die Förderung von transnationalen Bildungsprojekten. Mit der Gründung der German University in Cairo (GUC) im Jahr 2002 wird erstmals ein deutsches Studienangebot im Ausland etabliert und somit der internationale Bildungsmarkt aktiv mitgestaltet. Die binationale GUC bietet seither deutsche Studiengänge in Ägypten an, wodurch sie einen bedeutenden Beitrag zur Internationalisierung der deutschen Hochschulbildung leistet.
Weichenstellung für intensiveren Austausch mit dem globalen Süden
Zwischen 2006 und 2010 richtet der DAAD seinen Fokus verstärkt auf Länder des Globalen Südens. Programme wie "Welcome to Africa" fördern den wissenschaftlichen Austausch mit afrikanischen Hochschulen, während bilaterale Wissenschaftsjahre, wie das mit Südafrika, den Dialog zwischen Forschenden intensivieren. Ein weiteres Beispiel für transnationale Bildung ist die Gründung der Vietnamesisch-Deutschen Universität (VGU) im Jahr 2008.
Die Dekade ist für den DAAD zudem geprägt von Wechseln an der Führungsspitze: Prof. Dr. Theodor Berchem verabschiedet sich 2007 nach fast 20 Jahren Präsidentschaft. Unter seiner Führung steigt die Zahl der Geförderten von rund 31.000 auf 85.000 pro Jahr, was die Internationalisierung der deutschen Hochschulen maßgeblich vorantreibt. Ab 2008 legt Prof. Dr. Stefan Hormuth als DAAD-Präsident in seiner kurzen Amtszeit den Fokus auf die weitere Internationalisierung der deutschen Hochschulen. Sein unerwarteter Tod beendet seine Amtszeit 2010. Ab Juni 2010 tritt Prof. Dr. Sabine Kunst das Amt als DAAD-Präsdentin an.
2010 geht auch Dr. Christian Bode in den Ruhestand. In seiner zwanzigjährigen Amtszeit als Generalsekretär hat sich der DAAD zu einer global agierenden Organisation entwickelt, transnationale Bildungsprojekte etabliert, internationale Netzwerke ausgebaut und die Förderung der akademischen Zusammenarbeit zwischen Ost und West nach der Wiedervereinigung erfolgreich gemeistert. Auf Bode folgt Dr. Dorothea Rüland, die ab 2010 das Amt der Generalsekretärin übernimmt.