Bildung in Zeiten des Krieges – deutsch-ukrainische Hochschulkooperationen zwischen Nothilfe und Zukunftsgestaltung, 27.-28. September 2023 in Berlin
Seit Beginn des russischen Angriffskrieges auf die Ukraine haben DAAD und deutsche Hochschulen gemeinsam viel bewegt: Neue Förderprogramme wurden aufgelegt, Kontakt- und Beratungsmöglichkeiten geschaffen sowie bestehende Förderprogramme für die Beteiligung von ukrainischen Hochschulen, Studierenden und Wissenschaftlern ausgeweitet.
Ziel dabei: Ukrainische Geflüchtete an deutschen Hochschulen integrieren und die Hochschulen in der Ukraine bestmöglich unterstützen. Der Krieg dauert an, die Zerstörung hat an vielen Orten schreckliche Ausmaße angenommen. Viele Lehrende und Studierende sind dem Krieg zum Opfer gefallen oder geflohen und forschen und studieren an europäischen, vielfach auch an deutschen Hochschulen. Andere lehren und studieren unter erschwerten Bedingungen an ihren Heimatuniversitäten.
Vom 27,.28. September 2023 fand im AXICA-Forum in Berlin die DAAD-Tagung „Bildung in Zeiten des Krieges: Deutsch-ukrainische Hochschulkooperationen zwischen Nothilfe und Zukunftsgestaltung“ statt. Hier wurden die Kooperationsansätze aufgezeigt, die in dieser akuten Notlage hilfreich waren und sind. Beteiligte Hochschulvertreterinnen und -vertreter aus der Ukraine und Deutschland berichteten von ihren Kooperationen und Projekten. Auf einer Podiumsdiskussion mit DAAD-Präsident Prof. Dr. Joybrato Mukherjee und Vertreterinnen und Vertretern aus Politik und Hochschule wurde untersucht, welche Maßnahmen für den Wiederaufbau und die Erneuerung der ukrainischen Wissenschafts- und Forschungsinstitutionen genutzt werden können und welche zusätzlichen Initiativen notwendig sind. Zum Abschluss stellte der Generalsekretär des DAAD, Dr. Kai Sicks, die Pläne des DAAD zur weiteren Unterstützung der Ukraine vor. Zu deren Realisierung bedarf es einer nachhaltigen Unterstützung aus Politik und Wissenschaft. Zwei Initiativen sind zum jetzigen Zeitpunkt bereits ausgeschrieben: die Förderung eines Zentrums für interdisziplinäre Ukrainestudien sowie Kurzstipendien für ukrainische Forschende.
Zentrum für interdisziplinäre Ukrainestudien (Ausschreibung Projektförderung)
Die Konferenzmaterialien sowie Links zu Publikationen über die DAAD-Ukraineprogramme stellen wir Ihnen auf dieser Seite zur Verfügung.
Einblicke in die programmübergreifenden Workshops
Bei den Ergebnissen und Vorschlägen handelt es sich um Stimmen aus den geförderten Projekten, die keinen Anspruch auf Vollständigkeit erheben und keine offizielle Position des DAAD darstellen.
Nach einer kurzen Runde Speed-Dating trafen sich die Teilnehmenden in verschiedenen Fokusgruppen, um weitere Vernetzungsmöglichkeiten zu diskutieren. Zu den Vorschlägen gehörten Team-Teaching-Tandems der gemeinsame Tandemunterricht in bi- oder multinationalen Studierenden-gruppen, insbesondere in Form von Sommer- und Winterschulen. Während zumindest die deutschen und ukrainischen Studierenden gemeinsam unterrichtet gemeinsam an Lehrverantaltungen teilnehmen werden sollten, wäre es wünschenswert, auch Lehrkräfte und Studierende aus den Nachbarländern einzubeziehen. Um die Verbreitung digitaler Lehrveranstaltungen zu fördern, wurde vorgeschlagen, eine gemeinsame digitale Plattform zu schaffen, an der auch Studierende von Hochschulen teilnehmen könnten, die derzeit nicht an DAAD-Projekten beteiligt seien. Die Teilnehmenden äußerten den Wunsch, den Austausch in einem regelmäßigeren Rhythmus fortzusetzen. Ein geeignetes Format wäre ein virtueller Stammtisch viermal im Jahr in wechselnden Formaten sowohl als programmspezifischer als auch als programmübergreifender Austausch.
Präsentationen zu den Vorträgen
- Future Innovation Talents 4 Ukraine (Anne Beer und Halyna Huzenko, HS Anhalt)
- Wildau Kharkiv IT-Bridge (Prof. Dr. Marcus Frohme und Prof. Dr. Alina Nechyporenko, TH Wildau)
- Trainings for Higher Education Administrators in Ukraine (THEA Ukraine) (Petra Pistor, FH Münster und Dr. Kostyantyn Kyrychenko, Staatliche Universität Sumy)
- Synergieeffekte zwischen verschiedenen Ukraineprogrammen (Nataliya Butych, U Hannover)
- Abschluss-Panel: Überlegungen zu künftigen Förderoptionen für deutsch-ukrainische Hochschulkooperationen (Dr. Kai Sicks, DAAD)