Jacob- und Wilhelm-Grimm-Preise 2023

Preisträger Jacob- und Wilhelm-Grimm-Preise 2023

2023 ging der Jacob- und Wilhelm-Grimm-Preis des DAAD an den dänischen Germanisten Prof. Dr. Søren R. Fauth. Der Jacob- und Wilhelm-Grimm-Förderpreis wurde an Dr. Ervin Malakaj aus Kanada vergeben. Neben den Preisgeldern in Höhe von 10.000 und 3.000 Euro erwartet die Preisträger ein Forschungsaufenthalt in Deutschland.

„Wir gratulieren Professor Søren Fauth und Ervin Malakaj herzlich zu den diesjährigen Jacob- und Wilhelm-Grimm-Preisen. Ihre herausragenden Leistungen im Bereich der Germanistik verdienen große Anerkennung. Mit ihren Forschungsarbeiten und ihrem Einsatz für die internationale Zusammenarbeit in der Germanistik bereichern sie unsere Wissenschaftslandschaft. Wir sind stolz, ihnen diese Auszeichnungen verleihen zu können und wünschen ihnen weiterhin viel Erfolg auf ihrem akademischen Weg“, sagt DAAD-Präsident Prof. Dr. Joybrato Mukherjee.

Søren R. Fauth

Søren R. Fauth lehrt und forscht an der Universität Aarhus in Dänemark und ist ein international anerkannter Realismus-, Raabe- und Schopenhauer-Forscher. Sein wissenschaftliches Werk umfasst rund 200 Publikationen, darunter vier Monographien und etliche Sammelbände. Internationale Bekanntheit erlangte er durch seine Habilitation „Der metaphysische Realist“ zu Wilhelm Raabes Schopenhauer-Rezeption. Fauth bildet an der Universität Aarhus den germanistischen akademischen Nachwuchs Dänemarks aus und ist gefragter Gastredner an Universitäten in aller Welt, von Yale über Reykjavik bis Shanghai. Zudem ist er Botschafter der Germanistik und veröffentlichte in den vergangenen Jahren zahlreiche Beiträge in Rundfunk, Fernsehen und Zeitungen zur Bedeutung der deutschen Sprache, Literatur und Kultur sowie zu den deutsch-dänischen Kulturbeziehungen. Fauth ist darüber hinaus als Übersetzer deutscher Literatur tätig und ist mehrfach ausgezeichneter Lyriker. In seiner Dankesrede schlug er einen weiten Bogen von der Klimakatastrophe über die Lage der (Halb-)Bildung in Europa hin zur Schopenhauerschen Daseinsmiserabilität.

Ervin Malakaj

Ervin Malakaj lehrt und forscht an der University of British Columbia in Kanada. Er ist spezialisiert auf die Medien- und Kulturgeschichte Deutschlands vom 18. bis 21. Jahrhundert. Seine Forschungsschwerpunkte sind Literaturkulturen, Filmgeschichte, Erzähltheorie, Queer-Theorie, kritische Pädagogik sowie die Geisteswissenschaften. Malakaj war Mitbegründer des internationalen wissenschaftlichen Kollektivs „Diversity, Decolonialization, and the German Curriculum“. In seiner Eigenschaft als Direktor der Undergraduate Studies in German setzt er sich für Germanistik-Studierende in ganz Kanada ein. Er betonte, dass die Verleihung eines Förderpreises an einen Nachwuchswissenschaftler, der unter anderem zur queeren Filmgeschichte der Weimarer Republik forscht, für ihn und seine Community enorm bedeutungsvoll sei.

Die Preisverleihung fand am 21. September 2023 im Rahmen der Jubiläumstagung „30 Jahre Germanistische Institutspartnerschaften“ in Berlin statt. Der Präsident des DAAD, Prof. Dr. Joybrato Mukherjee begrüßte die Gäste zu dem feierlichen Abend und überreichte den Grimm-Preis an Prof. Dr. Søren Fauth. Prof. Dr. Andrea Bogner, Mitglied des Beirats Germanistik des DAAD, übergab den Grimm-Förderpreis an Dr. Ervin Malakaj. Die Laudatio auf Prof. Fauth hielt Prof. Dr. Rolf Parr.