Ta’ziz Partnerschaft

Stadtansicht Tunis

Der Deutsche Akademische Austauschdienst (DAAD) fördert aus Mitteln des Auswärtigen Amtes das Programm „Ta’ziz Partnerschaft“ mit Partnerhochschulen folgender Länder der MENA-Region (Middle East & North Africa): vorrangig Tunesien, Sudan, Libanon und Irak, sowie Ägypten, Algerien, Jemen, Jordanien, Libyen und Marokko.

Das arabische Wort „Ta’ziz“ bedeutet „Stärkung/ Konsolidierung“ und soll die Zielrichtung des Programms deutlich zum Ausdruck bringen. Über das Programm werden Dialogräume für Reformbestrebungen an Hochschulen in Nordafrika/Nahost und für die Einbindung außeruniversitärer Akteure ermöglicht – denn auch die Hochschulausbildung und akademische Kooperation nehmen in Zeiten gesellschaftlichen und politischen Wandels eine wichtige Rolle ein.

Das Programm umfasst drei Programmlinien und steht allen Fachrichtungen offen:

Die Zielgruppen der Ta’ziz Programmlinien sind Hochschullehrende, (Nachwuchs-) Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, Professorinnen und Professoren, Hochschulmanagementpersonal, Doktorandinnen und Doktoranden, Graduierte und Studierende aus Deutschland und den Zielländern – unter besonderer Berücksichtigung von Aspekten der Geschlechtergerechtigkeit und Diversität. Zusätzlich soll die Einbindung von außeruniversitären Akteuren aus Deutschland und den Zielländern (öffentlicher Sektor, Wirtschaft, Wissenschaft, Zivilgesellschaft) angestrebt werden bzw. ist bei den Ta’ziz Netzwerken obligatorisch. Die Einbindung von Deutschland-Alumnae/-Alumni wird begrüßt.

Die Ausschreibung der Ta‘ziz Programmlinien erfolgte Anfang Oktober 2022 mit Förderbeginn ab März 2023. Die Projektförderung ist bis Ende 2025 begrenzt.

Hintergrund

Seit 2012 begleitet der DAAD die gesellschaftlichen und politischen Entwicklungen in der Region Nordafrika/Nahost. Mehr als 10 Jahre nach dem “Arabischen Frühling“ haben sich die mit den Aufständen und Protesten einhergehenden Hoffnungen, Wünsche und Erwartungen für die Menschen der MENA-Region jedoch mehrheitlich nicht erfüllt. Vereinzelt kam es durchaus zu demokratischem Aufbruch, ebenso jedoch auch zu einem Erstarken autoritärer Regime bis hin zu offenem bewaffnetem Konflikt und Staatszerfall. Vor diesem Hintergrund hat das Auswärtige Amt sein Förderprogramm „Wissenschaftspartnerschaften in Transformationsländern Nordafrika/Nahost“ überprüft und seine kultur- und bildungspolitischen Aktivitäten mit Ländern der Region unter dem Namen „Ta’ziz-Partnerschaft für Demokratie“ neu ausgerichtet.
Das DAAD-Programm „Ta’ziz Partnerschaft“ fügt sich in dieses Konzept ein und knüpft mit seinen drei Programmlinien an die positiven Ergebnisse aus dem letzten Jahrzehnt der Wissenschaftskooperation zwischen deutschen Hochschulen und ihren Partnern in der Region an: Stärkung von Wissenschaftsfreiheit, Unterstützung von Reformbestrebungen an den ausländischen Partnerhochschulen, Stärkung partizipativer Ansätze sowie Kommunikation und Austausch zwischen Wissenschaft und Gesellschaft.

Programmziele

Das Programm bezieht sich auf das Ta’ziz-Konzept des Auswärtigen Amtes. Dieses Konzept unterstützt Prozesse, die auf mehr Demokratie und Rechtsstaatlichkeit in der Region zielen sowie die Förderung zivilgesellschaftlicher Partizipation. Als kultur- und bildungspolitische Säule der Ta’ziz-Partnerschaft sind die für die Arbeit des DAAD maßgeblichen Unterziele der Ta’ziz-Wissenschaftspartnerschaft u.a. die Stärkung von Wissenschaftsfreiheit, die Unterstützung von Reformbestrebungen an den ausländischen Partnerhochschulen, die Stärkung partizipativer Ansätze, der Wissenstransfer zwischen außeruniversitären Akteuren zur und in die Wissenschaft und eine verstärkte Teilhabe von Frauen und jungen Erwachsenen.

Alle drei Programmlinien eint die langfristige Ausrichtung auf eine nachhaltige Stärkung der Wissenschaftsfreiheit in den beteiligten Partnerländern und die Unterstützung von Reformbestrebungen in den Hochschulsektoren und in den Gesellschaften der beteiligten Partnerländer.

Zusätzliche Veränderungen wollen die Ta‘ziz Kurzmaßnahmen und Wissenschaftskooperationen im Auf-/Ausbau von Kooperationsstrukturen und/oder dem Wissenstransfer zwischen den teilnehmenden Hochschulen und außeruniversitären Akteuren sowie in der Stärkung der Qualität in Lehre, Forschung und/oder Hochschulmanagement bewirken. Die Ta’ziz Netzwerke hingegen schaffen partizipative Dialogräume mit außeruniversitären Akteuren. Darüber entfalten sie zum einen eine Multiplikatorfunktion und tragen zum anderen auch zu einem Wissenstransfer und zur Wissenschaftskommunikation zwischen den Netzwerkpartnern bei.

Die DAAD-Außenstellen in Tunis/Tunesien, Amman/Jordanien und Kairo/Ägypten unterstützen hierbei in der Zielregion durch Beratung, Öffentlichkeitsarbeit oder die Durchführung von Veranstaltungen und Weiterqualifizierungsangeboten.

 

Gefördert durch

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