Helmut-Schmidt-Lehrstuhl und Postdoktorandenprogramm
Der DAAD fördert den Helmut-Schmidt-Lehrstuhl und das dazugehörige Postdoktorandenprogramm ("Helmut Schmidt Distinguished Visiting Chair and Postdoctoral Program") aus Mitteln des Auswärtigen Amtes (AA).
Gefördert werden ein Gastlehrstuhl und zwei Postdoktorandenstellen am Henry A. Kissinger Center for Global Affairs der Johns Hopkins University School of Advanced International Studies (SAIS) sowie programmbezogene Veranstaltungen und Publikationen.
Übergeordnetes Ziel des Programms ist die Vertiefung der transatlantischen Beziehungen durch die Stärkung des Kissinger Center - und damit der deutsch-europäischen Perspektive - in Forschung und Lehre. Darüber hinaus soll eine breite Öffentlichkeit über die transatlantischen Beziehungen, die internationale Sicherheit und die Rolle Deutschlands und Europas in der zukünftigen Weltordnung informiert und in die Debatte einbezogen werden.
Der Lehrstuhl
Der Helmut-Schmidt-Lehrstuhl wird mit einer angesehenen Wissenschaftlerin oder einem angesehenen Wissenschaftler eines einschlägigen Fachgebietes besetzt, die oder der innovative und politikrelevante Forschung betreibt und über eine ausgewiesene Expertise im Bereich der internationalen Beziehungen Deutschlands mit Europa und der Welt, insbesondere der transatlantischen Beziehungen, verfügt. Der Schwerpunkt der Forschung liegt auf Deutschland.
Die Helmut-Schmidt-Professorin oder der Helmut-Schmidt-Professor arbeitet mit den Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern des SAIS zusammen. Zu den Aufgaben gehören die Leitung einer Forschungsgruppe, der auch die am Center geförderten Postdoktorandinnen und Postdoktoranden angehören, der gemeinsame Aufbau eines Forschungsprogramms, das die Möglichkeiten transatlantischer Kooperation bei der Bewältigung geostrategischer globaler Herausforderungen untersucht, sowie die Entwicklung eines Lehrplans für die Aus- und Weiterbildung zukünftiger Generationen von Führungskräften. Das Programm soll aktiv gestaltet werden und Fachleute aus den USA, Europa und der Weltpolitik einbeziehen.
Bewerberinnen und Bewerber sollten Professorinnen oder Professoren an einer deutschen Hochschule oder Forschungseinrichtung sein (mindestens W2; bei vielversprechenden jüngeren Kandidatinnen und Kandidaten ist auch W1 möglich).
Aktuelle Lehrstuhlinhaberin
Marina Henke ist Professorin für internationale Beziehungen an der Hertie School in Berlin und Direktorin des dortigen Centre for International Security. Sie forscht und publiziert zu den Themen Grand Strategy, Nukleare Sicherheit und Europäische Sicherheits- und Verteidigungspolitik. Seit Juli 2023 hat sie die Helmut-Schmidt-Gastprofessur an der Johns Hopkins SAIS inne.
Interview mit Marina Henke zum Thema "Deutschland als Partner Amerikas stärken" (DAAD Journal, 09.02.2024)
Ehemalige Lehrstuhlinhaber
Andreas Rödder, Inhaber des Lehrstuhls für Neueste Geschichte an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz, hatte die Gastprofessur von 2020 bis 2023 inne. Seine Forschungsschwerpunkte sind die deutsche Wiedervereinigung, Prozesse des Wertewandels im 20. Jahrhundert sowie die jüngste Zeitgeschichte seit 1989.
Publikation im Rahmen der Förderung:
- "Zeitenwende? Zur Selbstbehauptung der Europäischen Union in einer neuen Welt" Herausgegeben von Daniel S. Hamilton, Gregor Kirchhof und Andreas Rödder. Tübingen, Mohr Siebeck, 2022
Kristina Spohr ist Professorin für Internationale Geschichte an der London School of Economics. Sie war die erste Helmut-Schmidt-Professorin (2018-2020). Sie ist Spezialistin für die internationale Geschichte Deutschlands seit 1945 und interessiert sich für Theorie und Praxis der Zeitgeschichte.
Publikationen im Rahmen der Förderung:
- "The Arctic and World Order" Kristina Spohr and Daniel S. Hamilton, Editors. Jason C. Moyer, Associate Editor. Washington, Brookings, 2020
- "Exiting the Cold War, Entering a New World" Daniel S. Hamilton and Kristina Spohr, Editors. Washington, Brookings, 2019
- "Open Door: NATO and Euro-Atlantic Security After the Cold War" Daniel S. Hamilton and Kristina Spohr, Editors. Washington, Brookings, 2019
Interview mit Kristina Spohr "Die Welt im Blick haben" (DAAD Letter 2019-2)
Gefördert durch