Johannes Gutenberg-Universität Mainz: Refugee Law Clinic Mainz

Mann vor Tafel

Refugee Law Clinic Mainz – Studierende der Johannes Gutenberg Universität beraten Geflüchtete im Asyl- und Ausländerrecht. Jura-Studium und Praxisnähe? Und dabei auch noch gemeinnützig? Das geht! – Die Refugee Law Clinic Mainz bietet einen Einblick in die Praxis der Rechtsberatung und unterstützt damit Geflüchtete in der Region.

Projektstart

2016

Zielgruppe

Das Projekt richtet sich an Geflüchtete mit Fragen im Asyl- und Ausländerecht, die Beratungsausbildungen können eingeschriebene Studierende der JGU Mainz absolvieren,
Vereinsarbeit offen für alle Interessierten

Angebote/Maßnahmen
  • Beratung: Unsere Beratenden werden zur Bewältigung dieser Aufgaben speziell ausgebildet. Es werden mehrsemestrige Ausbildungsveranstaltungen angeboten, die von juristischen Experten geleitet werden und sicherstellen sollen, dass Studierende ausreichend in Asyl- und Ausländerrecht geschult sind, bevor sie ihre Kenntnisse unter fachkundiger Anleitung anwenden. Nach der Ausbildung werden zusätzliche Fortbildungsveranstaltungen angeboten, die eine Integration gesetzlicher Neuerungen in unsere Arbeit gewährleisten. Für schwierige Anliegen kooperieren wir mit fertig ausgebildeten Jurist*innen, die durch ihre Expertise unsere Beratenden und dadurch auch unsere Mandant*innen unterstützen. Außerdem verfügen wir über einen Dolmetscherpool, dessen Dienste wir in Anspruch nehmen, wenn unsere Mandant*innen nicht über
    ausreichend Deutsch- oder Englischkenntnisse verfügen. Derzeit können wir unsere Beratungen in zahlreichen Sprachen anbieten, darunter in arabischer, türkischer, französischer und somalischer Sprache. Unsere Beratenden erlangen neue Perspektiven, die über den universitären Lehrplan hinaus gehen, und sammeln wichtige praktische Erfahrungen für ihren weiteren Lebensweg.
Innovativ & Besonders

Zur Gründung der Refugee Law Clinic beschränkte sich die Anzahl der Mitglieder auf gerade einmal 30 Studierende. Seit der Einführung unserer Rechtsberatung im April 2017 steigt die Mitgliederzahl stetig, sodass wir insgesamt mehr 100 ordentliche Mitglieder haben. Wir haben seit dem Beratungsbeginn über 100 Mandate angenommen, dabei haben mittlerweile über 80 Studierende der Universität Mainz unser Ausbildungsprogramm
durchlaufen.

Die RLC Mainz ist e.V. Kooperationspartnerin von verschiedenen anderen Organisationen. So sind wir eine Kooperation mit der gewerblichen Schule Hoppenlau eingegangen, sodass wir betroffenen Schüler*innen eine fernmündliche Rechtsberatung ermöglichen können. Des Weiteren arbeiten wir in Mainz mit einer Organisation zusammen, die mit Geflüchteten arbeiten, um diesen den Einstieg in den Arbeitsmarkt zu erleichtern. Auch hier bieten wir ergänzend unsere Rechtsberatung an. Seit Anfang 2020 bieten wir außerdem auch offene Sprechstunden in den Räumen des Caritas-Zentrum Delbrêl in Mainz an. Bedingt durch die Corona-Krise haben wir unsere Beratungen jedoch zurzeit auf Online-Beratungen umgestellt, um Hilfesuchenden auch in dieser Zeit weiterhin zur Seite stehen zu können.

Zudem arbeitet der Mainzer Fotograf Daniel Dornhöfer in Zusammenarbeit mit der RLC Mainz e.V. an einem Bildband namens „Flüchtling? Mensch!“, der Geflüchteten die Möglichkeit geben soll, ihre Geschichten zu erzählen. Durch regelmäßige Veranstaltungen und Initiativen, die Studierende, die Mainzer Bevölkerung sowie Politiker auf unsere Arbeit aufmerksam machen, arbeiten wir zusätzlich kontinuierlich an unserer Präsenz auch über den Kreis unserer Vereinsmitglieder und -förderer hinaus.

Für die Zukunft wollen wir unsere Beratung weiter ausbauen, sowohl in quantitativer - sprich die Ausbildung von mehr Beratenden - als auch in qualitativer Hinsicht - also die
Weiterentwicklung unseres Ausbildungsprogramms. Dafür sind wir aktuell mit dem Land Rheinland-Pfalz und dem Justizministerium in Verhandlungen, um unser Engagement im Rahmen einer Freischussverlängerung universitär anerkennen zu lassen. Des Weiteren soll die Beratung unter Beibehaltung der Zielgruppe zukünftig auch auf das Zivilrecht ausgeweitet werden, wofür in Kooperation mit Hogan Lovells eine neue Weiterbildungsmöglichkeit für die Beratenden entwickelt wurde.