Warum sich das Auslandspraktikum lohnt

Eine Frau stehe an einem Geländer vor einem Fluss und einer Skyline.

Während eines Praktikums sammeln Sie wertvolle Berufserfahrung. Wenn Sie dafür ins Ausland gehen, können Sie oft noch viel stärker davon profitieren. Hier erfahren Sie, warum sich der Weg ins Ausland in vielerlei Hinsicht lohnt.

Geht es Ihnen auch so, dass Sie neben all der nützlichen Theorie im Studium auch Lust auf Praxiserfahrung haben? Manche Studierende arbeiten deshalb nebenbei in einem Unternehmen, viele nehmen sich aber auch Zeit für ein Praktikum. Denn das kann später nicht nur bei einer Bewerbung ein Pluspunkt sein. Die Praxiserfahrung hilft auch dabei, herauszufinden, ob ein Job zu den eigenen Wünschen und Fähigkeiten passt. Natürlich gibt es auch in Deutschland eine Fülle an interessanten Praktikumsstellen. Aber reizt es Sie nicht auch, das Praktikum durch einen Auslandsaufenthalt zu einer ganz besonderen Erfahrung zu machen?

Wer für ein Praktikum ins Ausland geht, erwirbt dort viele Fähigkeiten, die bei Arbeitgeberinnen und Arbeitgebern gefragt sind. Zum Beispiel dann, wenn Sie später einmal in internationalen Teams arbeiten oder Kontakt mit internationalen Partnern sowie Kundinnen und Kunden haben. Und die Auslandsaktivitäten von Unternehmen werden künftig noch zunehmen. Das hat eine Studie des DAAD in Zusammenarbeit mit dem Institut der deutschen Wirtschaft verdeutlicht. Bereits jetzt kann die Auslandserfahrung laut der Studie bei der Bewerbung von Vorteil sein: So gibt es mitunter Einstiegspositionen, die Hochschulabsolventinnen und -absolventen vorbehalten sind, die im Ausland waren. Später kann diese Erfahrung bei der Bewerbung um Führungspositionen hilfreich sein – und somit auch für die berufliche Entwicklung zusätzliche Chancen eröffnen.

„Wer ein Auslandspraktikum macht, erwirbt interkulturelle Kompetenzen. Und das wird immer wichtiger, denn mittlerweile haben auch mittelständische Unternehmen internationale Kunden und Zulieferer.“ Mathias Bücken,  International Office, Universität Bremen

Viele ehemalige Praktikantinnen und Praktikanten berichten außerdem, dass sie die Zeit im Ausland persönlich vorangebracht hat. Viele haben festgestellt, dass sie durch den Aufenthalt unabhängiger und selbstbewusster geworden sind. Denn schließlich wächst man an den Herausforderungen. Bei einem Auslandspraktikum wird man auf andere Art gefordert als bei einem Praktikum in Deutschland, zum Beispiel sprachlich und kulturell. Und das ist ein großer Gewinn: Zum einen erweitern Sie im Praktikumsalltag Ihre Fachsprachenkenntnisse, zum anderen lernen Sie ständig auch in der Freizeit dazu. Gegenüber einem Auslandsstudium kann der sprachliche Zugewinn sogar noch intensiver sein. Denn während eines Auslandsstudiums gibt es immer mal wieder Kommilitoninnen oder Kommilitonen, die Ihre Sprache sprechen oder mit denen Sie vor allem Englisch sprechen. Im Praktikumsalltag kommt es hingegen oft auf die Landessprache an. Das wird Sie sprachlich voranbringen.

Internationales Netzwerk knüpfen 

All diese Erfahrungen sind längst nicht mehr nur bei Großunternehmen ein Pluspunkt. Auch bei mittelständischen Firmen, internationalen Organisationen und NGOs punkten Sie damit. Und wer weiß: Vielleicht knüpfen Sie ja beim Praktikum einen Kontakt, durch den Sie später Ihren Traumjob erhalten. Ratsam ist es allemal, ein internationales Netzwerk zu bilden. Davon werden Sie später profitieren. Weitere Infos zum Mehrwert eines Auslandsaufenthalts für Ihre berufliche Zukunft finden Sie übrigens auch in einem Themenschwerpunkt von „studieren weltweit – ERLEBE ES!“.

Neben den beruflichen Erfahrungen bietet Ihnen der Auslandsaufenthalt aber vor allem die große Chance, in eine neue Kultur einzutauchen. Das geschieht nicht nur durch den Austausch mit Ihren Kolleginnen und Kollegen. Wenn Sie zum Beispiel in einer WG mit anderen Einheimischen zusammenwohnen, erhalten Sie auch dort einmalige Einblicke in das Leben in Ihrem Gastland. Auch über Ihre Hobbys können Sie schnell neue Menschen kennenlernen – und durch sie neue Perspektiven bekommen.

Welche Bedenken unbegründet sind

  • Bahn- oder Flugticket, Unterkunft und Verpflegung – manche Kosten lassen sich nicht vermeiden. Bei zahlreichen Praktikumsstellen deckt das Praktikantengehalt zumindest einen Teil der Ausgaben. Zudem gibt es viele weitere Möglichkeiten, die Finanzierung zu meistern. Informationen zu unterschiedlichen Förder- und Vermittlungsangeboten finden Sie hier.

  • Nicht wenige Studierende befürchten, ein Auslandspraktikum verlängere ihre Studienzeit. Das muss aber nicht sein. Ein Praktikum können Sie während der vorlesungsfreien Zeit absolvieren. Und selbst wenn nicht, ist der Aufenthalt sehr gut investierte Zeit. Das sehen auch Personalverantwortliche so. Falls Sie BAföG beziehen, sollten Sie jedoch klären, ob sich das Praktikum auf die Förderdauer auswirkt.

  • Ein Auslandspraktikum ist nicht nur persönlich, sondern auch fachlich ein Gewinn. Das zeigen Untersuchungen, wie beispielsweise eine Umfrage des Deutschen Zentrums für Hochschul- und Wissenschaftsforschung. 70 Prozent der Praktikantinnen und Praktikanten gaben dabei an, sie hätten durch den Auslandsaufenthalt mehr Fachkenntnisse gewonnen. Und bei einer Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft zeigte sich: Knapp zwei Drittel der Unternehmen, die im Ausland aktiv sind, messen einem Auslandspraktikum von drei bis sechs Monaten sehr hohe Bedeutung bei.

  • Es gibt viele Angebote, die Ihnen auf dem Weg zum Praktikum helfen. Beispielsweise vermitteln Ihnen Förderprogramme wie IAESTE oder RISE Weltweit Praktikumsstellen. Und der Aufwand zahlt sich in jedem Fall aus. Zum Beispiel erweitern Sie durch ein Auslandspraktikum Ihr privates und berufliches Netzwerk.

  • Heimweh ist ganz normal. Bei der Arbeit oder beim Sport und anderen Hobbys können Sie jedoch im Ausland schnell neue Freunde finden. Sie werden sehen, wie rasch die Zeit durch die vielen neuen Erlebnisse vergeht – und wie schnell Sie dann Familie und Freunde wiedersehen.