Praxisbeispiel Technische Universität Berlin

Teilansicht eines Gebäudes der Technischen Universität Berlin

Entwicklung einer Anerkennungsdatenbank

Basisdaten zur betrachteten Hochschule:

  • Technische Universität Berlin, 32.508 Studierende (SoSe 2016)
  • Hochschuljahr 2015/16: knapp 600 dokumentierte temporäre Auslandsaufenthalte

Organisatorische Abwicklung/ Koordinierung der Datenerhebung:

Die TU Berlin entwickelt im Rahmen des Projektes „Punktlandung- Credits from abroad“ eine frei zugängliche und interaktive Anerkennungsdatenbank (ADB), die es den Studierenden ermöglicht Auslandsaufenthalte besser zu planen und die Anerkennungsquote von im Ausland erbrachten Leistungen (insbesondere im Pflicht- und Wahlpflichtbereich) zu erhöhen. Die Datenbank beinhaltet dafür die Lehrveranstaltungen und Module, die bereits im Rahmen von Auslandsaufenthalten an der TU Berlin anerkannt wurden und werden und diverse Suchoptionen (u.a. nach Studiengang, Partnerhochschule, Unterrichtssprache oder Modul der TU Berlin). Zur Umsetzung werden dafür in einem ersten Schritt bereits anerkannte Leistungen manuell, mittelfristig die im Rahmen des Student Life Cycle Management digital erhobenen Daten kontinuierlich in die Datenbank eingespeist.

Das Projekt hat neben der Erhöhung der Anerkennungsquote unter anderem zum Ziel, die Mobilitätsquote der beteiligten MINT-Fakultäten zu steigern, da diese u.a. durch einen hohen Anteil an Pflichtveranstaltungen und Anerkennungsschwierigkeiten von im Ausland erbrachten Leistungen bisher gering ausfällt.

Die Umsetzung des Projekts erfolgt deshalb zunächst für die MINT-Fakultäten, Mathematik und Naturwissenschaften, Elektrotechnik und Informatik sowie für den Studiengang Wirtschaftsingenieurwesen. Im weiteren Verlauf erfolgt die Ausweitung auf alle Studiengänge der TU Berlin, um somit unter anderem die Attraktivität der Hochschule für leistungsstarke internationale Studierende zu erhöhen und die TU im Rahmen der Internationalisierungsstrategie breiter aufzustellen.

Finanzieller & personeller Aufwand:

Die Finanzierung des Datenbankenprojektes erfolgt in erster Linie durch ein im Rahmen des Hochschulwettbewerbs „MINTernational Digital“ vom Stifterverband bereitgestelltes Preisgeld in Höhe von 50.000 Euro. Daraus werden unter anderem die Programmierkosten des Projekts gedeckt, sowie die Personalkosten für 2 studentische Hilfskräfte und eine befristete Projektmanagerstelle (6 Monate).

An dem Projekt sind zudem verschiedene Mitarbeiter der TU Berlin aus der IT-Abteilung, dem Bereich Studierendenmobilität und Betreuung Internationaler Studierender des Büros für Internationales (vormals: Akademisches Auslandsamt) und den jeweiligen Fakultäten beteiligt.

Wirkungsgrad & Ausblick:

Im Rahmen der Digitalisierungs- und Internationalisierungsstrategie der TU Berlin soll den Studierenden durch die Einführung der Anerkennungsdatenbank eine bessere Orientierungshilfe bei der Planung von Auslandsaufenthalten und Sicherheit hinsichtlich der Anerkennung dort erbrachter Leistungen geboten werden. Durch das Aufzeigen von Optionen und Anrechnungsmöglichkeiten verschiedener Formate des Auslandsstudiums sollen Anreize für Studierende -vor allem der MINT-Studiengänge- geschaffen werden, damit diese die gegebenen Austauchmöglichkeiten besser nutzen können.

Geplant ist, den Anerkennungsprozess von im Ausland erworbenen Leistungen im Rahmen des Student Life Cycle Managements vollständig digital abzuwickeln, d.h. die auslandsmobilen Studierenden laden ihr Transcript in die Datenbank und ergänzen ggf. noch offene Daten, um nach Weiterleitung an die zuständigen Instanzen die Prüfung und Anerkennung vornehmen zu lassen. Die Prüfungsverwaltung wird demnach in den digitalen Anerkennungsprozess eingebunden. Hierfür haben neben den Studierenden auch die Mitarbeiter der Fakultäten, darunter die Prüfungsausschüsse, sowie die Mitarbeiter der zentralen Verwaltung, darunter das Prüfungsamt, direkte Zugriffsmöglichkeit auf die Datenbank. Die so erfassten Daten bilden die Grundlage dessen, was auf dem Zeugnis der Graduierenden ausgegeben wird, so dass sowohl die Korrektheit der Daten als auch die Nachhaltigkeit der Datenbank gesichert ist.

Stand: 10.02.2017