Georgien: Bildung und Wissenschaft

Studierende am Rednerpult ihrer Dozentin.

Neben den BA- und MA-Programmen gibt es noch Studienprogramme für Humanmedizin (sechs Jahre, 360 ECTS), für Zahn- und Veterinärmedizin sowie zur Lehrerausbildung (fünf Jahre, 300 ECTS). Insgesamt 31 Universitäten, Lehruniversitäten und Colleges bieten zusätzlich auch Programme zur Berufsausbildung an. Nach Angaben des „National Statistics Office of Georgia“ (Geostat) waren im Studienjahr 2019/20 insgesamt 148.803 Studierende an georgischen Hochschulen eingeschrieben, davon 75 Prozent in Bachelorprogrammen, knapp 23 Prozent in Masterprogrammen sowie Programmen für Mediziner und zur Lehramtsausbildung und 2 Prozent in Programmen der Berufsausbildung.

Die mit Abstand meisten Studierenden sind in den Fächern der Sozial,- Wirtschafts- und Rechtswissenschaften eingeschrieben (43 Prozent). Danach folgen Medizin und Gesundheitswissenschaften (17 Prozent), die Naturwissenschaften (15 Prozent) und die Geisteswissenschaften und Künste (9 Prozent). 2019 gab es insgesamt 3976 Doktorandinnen und Doktoranden.

Die Hochschulen können die Einteilung des akademischen Jahres selbst festlegen, es muss aber mindestens 38 und darf höchstens 45 Wochen umfassen. Es beginnt an den meisten Hochschulen im September/Oktober und endet im Mai/Juni und ist überwiegend in zwei Semester unterteilt. Die Prüfungsphase am Ende jedes Semesters dauert üblicherweise vier Wochen.

Nach Abschluss der Studien erhalten die Studierenden ein Diplom mit einem Diplomzusatz entsprechend der Bologna-Vorgaben. Im Jahr 2019 haben rund 17.300 georgische Studierende ein BA-Programm abgeschlossen, davon rund 12.000 an staatlichen Universitäten. Gut 6.700 erwarben einen MA- oder medizinischen Abschluss, davon 4.800 an staatlichen Hochschulen.

Mit der Verabschiedung eines neuen Nationalen Qualifikationsrahmens (NQF), der Aufnahme des für Akkreditierungen von Studiengängen zuständigen National Center for Education Quality Enhancement als Mitglied der European Association for Quality Assurance in Higher Education (ENQA) und in das European Quality Assurance Register for Higher Education (EQAR) wurden 2019 weitere Meilensteine in der Annäherung des georgischen Bildungswesen an den Europäischen Hochschulraum gesetzt.

Verfasser: Gebhard Reul, Leiter der DAAD-Außenstelle Tbilissi

Der DAAD ist in Georgien mit einer Außenstelle in Tbilissi vertreten. Zudem gibt es jeweils ein Lektorat an der Iwane-Dschawachischwili-Universität Tbilissi (TSU) und der Staatlichen Ilia-Universität (ISU) sowie an der Staatlichen Akaki-Zereteli-Universität Kutaissi.