Das Praktikum

Recherche am schwarzen Brett

Viele Studierende nutzen Praktika, um schon während ihres Studiums Berufserfahrung zu sammeln. Sie hilft ihnen dabei, neue Schwerpunkte im Studium zu setzen und erleichtert später den Zugang zur Arbeitswelt.

Warum lohnt sich ein Praktikum?

Auch für internationale Studierende gilt ein als große Chance: Sie lernen den Berufsalltag in Deutschland kennen, sammeln Kenntnisse und knüpfen Kontakte zu möglichen Arbeitgebern. In vielen Studiengängen sind Praktika Pflicht. In solchen Fällen werden sie von Hochschullehrkräften betreut. In Studiengängen wie der Medizin ist ein Praktikum sogar Voraussetzung dafür, zu werden.

Welche Arten von Praktika gibt es?

In fast allen Bereichen werden Praktika angeboten: bei Unternehmen und Organisationen, in Forschungszentren und staatlichen Institutionen. Sie dauern manchmal nur ein paar Wochen, manchmal mehrere Monate. Über Freiwillige Praktika kann jeder frei entscheiden. In vielen Studienfächern sind jedoch Pflichtpraktika vorgesehen. Auch ohne Studium besteht die Möglichkeit, ein Praktikum zu machen.

Was macht ein gutes Praktikum aus?

Nicht immer bringen Praktika die Erkenntnisse, die man sich erhofft. Deshalb ist es wichtig, schon im Vorstellungsgespräch zu klären, ob einige wichtige Voraussetzungen erfüllt sind.

  1. Anspruch: Die Aufgaben sollten komplex und herausfordernd sein. Sie sollten etwas dazu lernen können, am besten in einem eigenen Projekt. Das heißt: nicht die ganze Zeit Dateien pflegen oder Kaffee kochen.
  2. Eigenständigkeit: Nach einer Phase der Einweisung sollten Sie Ihr Projekt (mit gelegentlicher Hilfe) eigenverantwortlich bearbeiten können. Wer es schafft, seine Aufgaben souverän zu erfüllen, kann das Unternehmen von sich überzeugen.
  3. Dauer: Ein Praktikum sollte lang genug sein, um komplexe Aufgaben zu übernehmen. Dafür reichen in der Regel zwei bis drei Monate.
  4. Kontaktperson: Für die Praktikumszeit brauchen Sie eine feste Kontaktperson, mit der Sie sich regelmäßig austauschen können.
  5. Bezahlung: In manchen Unternehmen erhalten Praktikantinnen und Praktikanten eine monatliche Vergütung, in anderen wiederum nichts. Wenn die Vorteile der praktischen Erfahrung überwiegen, sollten Sie sich auch bei geringem Verdienst für das Praktikum entscheiden.

Welche rechtlichen Voraussetzungen gibt es?

Für freiwillige Praktika gelten die gleichen rechtlichen Bestimmungen wie für studentische Nebenjobs. Das Praktikum zählt als reguläre Arbeit, auch wenn es unbezahlt ist. Wer nicht aus der Europäischen Union oder dem Europäischen Wirtschaftsraum stammt, darf insgesamt 120 Tage im Jahr arbeiten. Wenn diese überschritten werden, ist eine Erlaubnis der und der nötig. Mehr Informationen dazu gibt es hier. Ausgenommen von dieser Regel sind Praktika, die in der vorgeschrieben sind (Pflichtpraktika).

Wie findet man ein Praktikum?

Wer einen Praktikumsplatz sucht, sollte zunächst überlegen, welche berufliche Richtung in Zukunft eingeschlagen werden soll. Mit einem Praktikum lassen sich die Interessen, Kenntnisse und Fähigkeiten aus dem Studium praktisch ausprobieren. Wenn die Ziele feststehen, sind meist auch die Berufsfelder klar. Dann können Sie die passenden Onlinebörsen durchsuchen oder in der Praktikumsbörse Ihrer Hochschule nach Angeboten schauen.

Wie läuft die Bewerbung ab?

Wichtig ist ein direkter Kontakt zum Unternehmen, bevor Sie sich bewerben. Mit einem kurzen Anruf in der Fach- oder Personalabteilung lassen sich wichtige Fragen klären: In welchen Bereichen werden Praktikantinnen und Praktikanten eingesetzt und was erwartet sie dort? Wie sieht der Bewerbungsprozess aus? Dann können Sie sich gezielter bewerben und haben schon eine Ansprechperson kennengelernt.

In die Bewerbungsmappe gehören:

  • ... ein individuelles Anschreiben an eine persönliche Kontaktperson.
  • ... ein übersichtlicher Lebenslauf.
  • ... Schul- und Studiennachweise.
  • ... Arbeitszeugnisse.
  • ... eventuell Arbeitsproben.
  • ... eventuell ein Empfehlungsschreiben.

Was gibt es für das Bewerbungsgespräch zu wissen?

Wenn Ihre Bewerbung gut war, werden Sie vielleicht zu einem Bewerbungsgespräch eingeladen. Dabei soll herausgefunden werden, ob die Anforderungen des Unternehmens mit Ihren Erwartungen zusammenpassen. Sie können sich vorab ein paar Gedanken machen: Warum wollen Sie dort arbeiten? Was spricht für Sie? Was erwarten Sie? Wenn man es bis ins Vorstellungsgespräch geschafft hat, stehen die Chancen gut, den Praktikumsplatz zu bekommen.

Wie sieht die Bezahlung aus?

In Deutschland gibt es einen Mindestlohn. Dieser beträgt 12,41 Euro pro Stunde seit dem 1.1.2024. Weniger dürfen auch Studierende laut Gesetz nicht verdienen, allerdings gilt der Mindestlohn für Praktika nicht immer. Bei einem Pflichtpraktikum muss der Mindestlohn nicht gezahlt werden und für freiwillige Tätigkeiten nur dann, wenn das Praktikum länger als drei Monate dauert. Ansonsten werden Praktika meistens gar nicht oder nur gering bezahlt. In manchen Fällen kommt ein in Frage.