Erneut Zuwächse bei internationalen Studierenden und Erstsemestern in Deutschland

DAAD-Schnellabfrage Wintersemester

Die Zahl internationaler Studierender an deutschen Hochschulen ist im aktuellen Wintersemester weiter gestiegen. Laut der Schnellumfrage des Deutschen Akademischen Austauschdienstes (DAAD) sind derzeit rund 360.000 bis 370.000 internationale Studierende eingeschrieben, ein neuer Höchststand. Nach Corona ist insbesondere die Zahl der internationalen Erstsemester stark gewachsen: nach DAAD-Hochrechnung liegt sie zwischen 75.000 bis 85.000. An der Umfrage hatten sich 180 Hochschulen aus ganz Deutschland beteiligt. 

„Die Zahlen belegen erneut, dass die Hochschulen in Deutschland äußerst attraktiv für internationale Studierende sind. Die Bundesrepublik hat sich offenbar weltweit stabil auf Rang vier der beliebtesten Studienziele festgesetzt. Dies ist insbesondere ein Verdienst der deutschen Hochschulen, ihrer Beschäftigten und Studierenden, die mit ausdauerndem Engagement an der Internationalisierung der Wissenschaft und der Willkommenskultur in Deutschland arbeiten“, sagte DAAD-Präsident Prof. Dr. Joybrato Mukherjee. „Gerade mit Blick auf das kommende Fachkräfteeinwanderungsgesetz gilt es, internationale Studierende noch stärker vor Studieneintritt und im Studium zu begleiten sowie beim Übergang in den Arbeitsmarkt zu fördern und bürokratische Hürden bei Anstellung und Aufenthaltstitel abzubauen. Wir müssen alle Studierenden, die nach einem Hochschulabschluss einen Berufsweg in Deutschland anstreben, ermutigen und bestmöglich unterstützen, auch in unserem ureigensten Interesse.“

70 Prozent der Hochschulen melden stabile oder steigende Zahlen

Laut Hochrechnung des DAAD auf Basis der Umfrage gab es bei rund der Hälfte der Hochschulen Zuwächse bei eingeschriebenen internationalen Studierenden mit Abschlussabsicht von mindestens fünf oder mehr Prozent. An einem Drittel der Hochschulen blieben die Zahlen stabil. Bei 18 Prozent der Hochschulen kam es zu einem deutlichen, bei neun Prozent zu einem leichten Rückgang. Auf Basis der Rückmeldungen der Hochschulen prognostiziert der DAAD zwischen 355.000 bis 365.000 internationale Studierende für das laufende Wintersemester. Im Vergleich zum vorherigen Wintersemester ist dies ein Plus von zwei bis vier Prozent, im Vorjahr lag das Wachstum bei rund acht Prozent. Auch der leichte Rückgang beim Zuwachs sei ein gutes Zeichen, so DAAD-Präsident Mukherjee: „Nach den Verzögerungen durch die Corona-Pandemie haben wieder mehr internationale Studierende ihr Studium in Deutschland erfolgreich beendet und sich auf den Weg in ihre Berufskarriere gemacht.“

Erstsemester auf Vor-Corona-Level

Besonders deutlich zeigt sich die Erholung der Studierendenmobilität nach Deutschland beim Blick auf die internationalen Studienanfängerinnen und -anfänger. Laut DAAD-Prognose waren 76.000 bis 85.000 internationale Erstsemester an deutschen Hochschulen, im letzten Wintersemester (2021/2022) waren es noch 74.000. Dies entspricht einem Anstieg zwischen drei und 15 Prozent. Insbesondere bei neuen Masterstudierenden berichteten viele Hochschulen von Zuwächsen über zehn Prozent. Damit ist bei den Erstsemestern aus dem Ausland erwartbar das Vor-Corona-Niveau erreicht oder übertroffen. Im Wintersemester 2019/2020 hatten rund 78.000 internationale Studierende ihr Studium in Deutschland begonnen. 

DAAD-Schnellumfrage zum Wintersemester 

Der DAAD hatte für die Schnellabfrage zum Wintersemester von Anfang bis Mitte Dezember rund 290 staatlich anerkannte deutsche Hochschulen befragt und 180 Rückmeldungen erhalten. An den Hochschulen mit Rückmeldung sind rund 65 Prozent aller internationalen Studierenden in Deutschland eingeschrieben. Auf Basis der Rückmeldungen erstellte der DAAD eine Hochrechnung für alle deutschen Hochschulen.