DAAD fördert zwei neue Fachzentren in Afrika
Centres of African Excellence
Der Auf- und Ausbau leistungsfähiger und nachhaltiger Ausbildungsstrukturen an afrikanischen Universitäten ist Ziel des Programms „Fachzentren Afrika“ des Deutschen Akademischen Austauschdienstes (DAAD). Aktuell sind zwei weitere Fachzentren mit Fokus auf Ressourcenmanagement ausgewählt worden. Der DAAD fördert beide von deutschen Hochschulen getragenen Zentren aus Mitteln des Auswärtigen Amtes bis 2025 mit 4,5 Millionen Euro.
„Die großen sozioökonomischen Herausforderungen des 21. Jahrhunderts machen nicht an Ländergrenzen Halt. Für die Lösung der drängendsten Probleme wie den Auswirkungen der Klimakrise sind daher internationale Netzwerke zwischen Hochschulen und Forschungseinrichtungen von großer Bedeutung. Mit den neuen Fachzentren mit Fokus Ressourcenmanagement stärken wir die Bildungssysteme in den afrikanischen Partnerländern durch die Unterstützung hervorragender Master- und Doktorandenprogramme. Die Projekte tragen vor Ort zur Entwicklung von besseren Ausbildungsmöglichkeiten, mehr Beschäftigung und neuen Bleibeperspektiven bei. Als Besonderheit sollen die beiden neuen Zentren auch einen verantwortungsvollen gesellschaftlichen Umgang mit knappen Ressourcen anregen“, sagte DAAD-Präsident Prof. Dr. Joybrato Mukherjee.
„Das erfolgreiche Fachzentren-Programm steht für unseren Willen, die deutsch-afrikanische Wissenschaftskooperation deutlich auszubauen. Mit der Gründung von zwei weiteren Zentren setzen wir einen Schwerpunkt auf Themen wie Ernährungssicherheit und Ressourcenmanagement. Ich bin mir sicher: Von den Fachzentren werden wichtige Impulse ausgehen“, sagte Michelle Müntefering, Staatsministerin für Internationale Kultur- und Bildungspolitik im Auswärtigen Amt.
Logistik und Agrarwissenschaft im Fokus - die neuen Zentren
Promoting Academic Capacities for Sustainable Agricultural Resources Use in West Africa (Pro-RUWA)
Universität Kassel, Ansprechpartner: Prof. Dr. Andreas Bürkert, Bereich Ökologische Agrarwissenschaften
Das agrarwissenschaftliche Projekt nimmt mit Partnern aus Burkina Faso, Benin und Niger in interdisziplinärer Weise die Herausforderungen des Klimawandels und die Notwendigkeit eines nachhaltigen Umgangs mit knappen Ressourcen in der Region in den Fokus. In einer Graduiertenschule für nachhaltige Ressourcennutzung und Ernährungssicherung bündeln die Partner dazu grenzüberschreitend ihre unterschiedlichen Kernkompetenzen. Zudem soll sich das Zentrum an bereits etablierten und exzellenten Forschungs- und Bildungsinitiativen in der Region beteiligen und so zu einer Master- und Doktoranden-Ausbildung auf hohem internationalen Niveau beitragen.
Sustainable Operations for Ressource Management and Food Supply (SCO)
Kühne Logistics University Hamburg, Ansprechpartner: Prof. Dr. Thomas Strothotte, Bereich Logistik
Ziel dieses transdisziplinären Zentrums ist Anwendung von innovativen Managementprozessen zur Steuerung von Produktion, Distribution und Verarbeitung von Lebensmitteln und weiterer gesundheitsrelevanter Ressourcen und Güter. Das Projekt richtet sich dabei an Fachkräfte, Studierende und Graduierte der Wirtschaftswissenschaften, Agrarwissenschaften, Medizin, Ingenieurswissenschaften und der Humanwissenschaften. Dabei sollen praxisorientierte und nachhaltige Lösungen insbesondere in den Bereichen Wertschöpfung, Transportwesen, Logistik und Lagersysteme entwickelt werden. Gleich zu Beginn des Projekts soll zusammen mit den Partnern aus Kenia und Tansania die Logistik zur Verteilung von Corona-Impfstoffen angegangen werden.
Centres of African Excellence – alle Fachzentren im Überblick
Der DAAD unterstützt seit 2008 Hochschulen in inzwischen neun afrikanischen Ländern durch die Einrichtung von Fachzentren dabei, ihre Ausbildungsqualität zu verbessern und ihre Forschungskapazitäten zu erweitern. Sie sollen die Ausbildung von zukünftigen Entscheidungsträgern nach internationalem Standard in den Ländern Afrikas ermöglichen. Bislang werden zehn Fachzentren gefördert, die jeweils von einer deutschen Hochschule getragen werden – mit den neu ausgewählten Zentren steigt die Zahl auf zwölf.
Die bisherigen Zentren:
- Ghanaisch-Deutsches Fachzentrum für Entwicklungsstudien: University of Accra und Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn, Zentrum für Entwicklungsforschung (ZEF)
- Kongolesisch-Deutsches Fachzentrum für Mikrofinanz: Université Protestante au Congo, Kinshasa, und Frankfurt School of Finance and Management
- Namibisch-Deutsches Fachzentrum für Logistik: Namibia University of Applied Sciences and Technology, Windhuk, und Hochschule Flensburg
- Südafrikanisch-Deutsches Fachzentrum für Entwicklungsforschung: University of the Western Cape, Kapstadt, und Ruhr-Universität Bochum
- Südafrikanisch-Deutsches Fachzentrum für Strafjustiz: University of the Western Cape, Kapstadt, und Humboldt Universität Berlin
- Tansanisch-Deutsches Fachzentrum für Rechtswissenschaften: University of Dar es Salaam und Universität Bayreuth
- Ost- und Südafrikanisch-Deutsches Fachzentrum für Bildungsforschung, -methoden und -management: Moi University, Eldoret, und Universität Oldenburg
- Kenianisch-Deutsches Fachzentrum für Bergbau, Umwelttechnologie und Ressourcen Management: Taita Taveta University College, Voi, und Fachhochschule Dresden
- Westafrikanisch-Deutsches Fachzentrum für nachhaltige ländliche Entwicklung: University for Development Studies in Tamale, Ghana, Université Abdou Moumouni de Niamey, Niger und Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn, Zentrum für Entwicklungsforschung (ZEF)
- Westafrikanisch-Deutsches Fachzentrum für nachhaltige und integrative lokale Verwaltung und Governance: CESAG Business School in Dakar, Senegal, Université Abdou Moumouni de Niamey, Niger, Université des Sciences Juridiques et Politiques de Bamako, Mali und Hochschule für öffentliche Verwaltung Kehl