DAAD fördert acht neue Globale Zentren für Klima und Gesundheit

Bewältigung globaler Herausforderungen

Der Deutsche Akademische Austauschdienst (DAAD) fördert in einem neuen Programm acht fächerübergreifende „Globale Zentren“ zur Bewältigung weltweiter Herausforderungen. Vier Zentren werden zu Klimafragen, weitere vier zu Gesundheitsthemen und Pandemien forschen und lehren. Das Auswärtige Amt (AA) fördert den Aufbau der Zentren bis 2025 mit rund 22 Millionen Euro.

Globale Zentren

„Die Welt steht in den 2020er Jahren vor immensen Herausforderungen: Diese können wir nur gemeinsam als globale Gemeinschaft meistern. In Zeiten von Corona und Klimakrise gilt es mehr denn je, dass wir uns grenzübergreifend vor Pandemien schützen und den immer stärker werdenden Auswirkungen der Klimakrise entgegentreten müssen. Die neuen Globalen Zentren für Klima und Gesundheit ermöglichen den internationalen wissenschaftlichen Austausch, den wir brauchen, um Lösungen zu finden für diese existentiellen Herausforderungen für die Menschheit“, sagte DAAD-Präsident Prof. Dr. Joybrato Mukherjee.

„Ohne geteiltes Wissen und ohne starke Partnerschaften weltweit werden wir keine Antworten auf die großen Herausforderungen unserer Zeit geben können. Die acht neuen globalen Fachzentren des DAAD, die wir aus Mitteln des Auswärtigen Amtes finanzieren, leisten dazu einen wichtigen Beitrag. Besonders freue ich mich über den engen Austausch zwischen Wissenschaft, Politik, Wirtschaft und Zivilgesellschaft, den die neuen Zentren sich vorgenommen haben. Eine solche Vernetzung ist eine der wichtigen Aufgaben von Außenpolitik als internationaler Gesellschaftspolitik, wie sie auch in unserer Science Diplomacy-Strategie angelegt ist“, sagte Michelle Müntefering, Staatsministerin für Internationale Kultur- und Bildungspolitik im Auswärtigen Amt.

Für den Aufbau der Zentren, die in Ländern des Globalen Südens eingerichtet werden, konnten sich deutsche Hochschulen mit Partnern aus den jeweiligen Ländern sowie in enger Zusammenarbeit mit weiteren deutschen wie internationalen Partnerorganisationen bewerben. Jedes Zentrum erhält pro Jahr bis zu 600.000 Euro Förderung, zunächst bis 2025 mit Verlängerungsmöglichkeit bis 2030.
 
Die ausgewählten Zentren werden interdisziplinär lehren und forschen und im engen Austausch mit Wissenschaft, Politik, Wirtschaft und Zivilgesellschaft stehen, um den Transfer neuer Erkenntnisse in die Praxis sicherzustellen. Zudem werden sie untereinander vernetzt sein, um zu globalen Lösungen beizutragen.

Die vier Zentren für Klima und Umwelt werden u.a. zur Wassersicherheit in Süd- und Südostasien, zum Kohleausstieg in Kolumbien und Südafrika, am Schutz der west- und ostafrikanischen Savannengebiete und zu Fragen der angepassten Landnutzung im Jordantal arbeiten. Die vier Zentren für Gesundheit und Pandemievorsorge in Vietnam, Ghana, Gabun und Kuba/Mexiko legen ihren Fokus auf Vorbeugung und Behandlung von Infektionskrankheiten. Ihr Ziel ist es, die Fähigkeiten zur Prävention und Behandlung übertragbarer Krankheiten vor Ort zu stärken und die Krisenvorsorge, -reaktion und -nachsorge zu verbessern. Die Zentren bilden dafür u.a. in internationalen Masterstudiengängen, PhD-Programmen und Weiterbildungen aus und ermöglichen internationalen Austausch, auch innerhalb des globalen Südens. 

Zentren für Klima und Umwelt

  • Indien (mit Satellit in Thailand): Global Water and Climate Adaptation Centre (ABCD-Centre), Technische Universität Dresden und Rheinisch-Westfälische Technische Hochschule Aachen, Indian Institute of Technology Madras und Asian Institute of Technology Bangkok 
  • Kolumbien (mit Satellit in Südafrika): Transnational Centre for Just Transitions in Energy, Climate & Sustainability (TRAJECTS), Technische Universität Berlin, Universidad Nacional de Colombia und University of Cape Town
  • Elfenbeinküste/Kenia: African Climate and Environment Center - Future African Savannas (AFAS), Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn, University Félix Houphouët-Boigny und University of Nairobi
  • Jordanien (in Zusammenarbeit mit Palästina und Israel): Regional Centre for Sustainable Adaptation to Global Change in the Middle East (SAGE-Centre), Eberhard Karls Universität Tübingen, University of Jordan 

Zentren für Gesundheit und Pandemievorsorge

  • Vietnam: PAN ASEAN Coalition for Epidemic and Outbreak Preparedness (PACE-UP), Eberhard Karls Universität Tübingen, Vietnamese-German Center for Medical Research 
  • Ghana: German-West African Centre for Global Health and Pandemic Prevention (G-WAC), Berlin School of Public Health (Technische Universität Berlin und Charité Berlin) und Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn, Kwame Nkrumah University of Science and Technology 
  • Kuba/Mexiko: German-Latin American Centre of Infection & Epidemiology Research and Training (GLACIER), Charité Berlin und Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, Universidad de La Habana und Universidad Nacional Autónoma de México (UNAM) 
  • Gabun: Central African Infectious Disease and Epidemics Research Alliance (CAIDERA), Eberhard Karls Universität Tübingen, Centre de Recherches Médicale de Lambaréné (CERMEL)