Studieren und leben in Neuseeland

Frau auf einem Laptop arbeitet und trinkt Kaffe auf dem Balkon

Hochschul- und Bildungssysteme im Ausland weisen häufig gravierende Unterschiede zu Deutschland auf. Erfahren Sie mehr über die Hochschultypen, die Zulassungsvoraussetzungen und Studiengebühren.

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Hochschulen

Neuseeland hat acht staatliche Universitäten, 18 Fachhochschulen (ITPs), drei Wānanga (māorische Hochschulen), neun staatliche Forschungsorganisationen sowie sieben Crown Research Institutes (CRI), die 1992 von der Regierung als Unternehmen mit anwendungsbezogener Forschung gegründet wurden. Zudem gibt es 105 private Einrichtungen (PTEs).

Neuseeland verfügt hauptsächlich über zwei Arten von :

: neben dem breitgefächerten Angebot, das Universitäten gemeinhin anbieten, verfügt jede der acht Universitäten Neuseelands über ein Spezialgebiet, in dem schwerpunktmäßig geforscht und gelehrt wird.

: in beiden Fällen handelt es sich um die gleiche Art von Einrichtung. Diese staatlichen Hochschulen bieten Kurse im technisch-wissenschaftlichen Bereich an. Das Angebot reicht von Einführungskursen bis hin zu vollen Studienprogrammen, die zum Erwerb eines akademischen Grads führen.

Neben diesen staatlichen Hochschulen, gibt es eine Reihe von privat geführten Einrichtungen im tertiären Bereich. Das Angebot reicht von Englisch als Fremdsprache bis hin zu vollständigen Studienprogrammen mit akademischem Abschluss.

Studiensystem

Das akademische Jahr in Neuseeland beginnt Ende Februar und endet Ende Oktober. Die langen Sommerferien beginnen im November und enden im Februar. Es findet teilweise eine Unterteilung in Semester und Trimester statt. Der Studienfortschritt wird anhand eines Punktesystems gemessen.

Das Universitätsstudium ist Bologna-oreintiert und bietet Bachelor-, darauf aufbauende Masterstudiengänge sowie die Möglichkeit eines Doktorandenstudiums.

► Bachelorstudiengänge dauern in der Regel drei bis vier Jahre. Der akademische Grad wird auf Grundlage der Punkte und der Prüfungsergebnisse der einzelnen Kurse verliehen.

► Masterstudiengänge sind in der Regel auf eine Dauer von zwei Jahren angelegt. Um den Grad zu erlangen, muss eine vorgegebene Punktzahl erreicht werden, sowie eine umfangreiche schriftliche Hausarbeit verfasst werden.

► Doktoranden-Studiengänge können in mindestens drei Jahren absolviert werden. Es muss eine Doktorarbeit auf Grundlage eigener Forschungsergebnisse verfasst sowie eine mündliche Prüfung abgelegt werden, um den Titel zu erhalten.

An den Polytechnics und Institutes of Technology kann neben diversen berufsqualifizierenden Abschlüssen auch der akademische Grad Bachelor erlangt werden. Wie an den Universitäten wird er nach drei- bis vierjährigem Studium verliehen. Durch das Punktesystem ist ein Wechsel zum Weiterstudium an einer Universität möglich.

Informationen zu Fragen der Anerkennung von Studienleistungen, -abschlüssen und akademischen Graden finden sie in unseren Tipps vorab.

Zulassung

In der Regel wird die allgemeine Hochschulreife in Neuseeland als Zugangsberechtigung anerkannt. Interessenten mit Fachhochschulreife sollten sich bei der entsprechenden Hochschule informieren, ob ihr Abschluss zur Zulassung berechtigt oder ob zusätzliche Prüfungen erforderlich sind.

Eventuelle Zulassungsbeschränkungen oder -erleichterungen werden ebenfalls von den Hochschulen individuell festgelegt und sind dort zu erfragen. Für Nichtmuttersprachler wird in der Regel ein Sprachzertifikat (IELTS oder TOEFL) verlangt (s.u.).

Studiengebühren

An allen Hochschulen müssen entrichtet werden. Die Höhe der Gebühren unterscheidet sich je nach Hochschule und Studiengang. Zur Zeit reicht die Spanne im tertiären Bereich für ausländische Studierende im Durchschnitt von NZ$ 20.000,- bis NZ$ 90.000,- pro Studienjahr (in medizinischen Studiengängen auch bis zu NZ$ 100.000,-).

(NZ$ 1,- = EUR 0,60786; Stand März 2019)

In Neuseeland gibt es eine Vielzahl an Stipendienanbietern. Alle Hochschulen bieten selbst verschiedene Stipendienprogramme an (Voll- und Teilstipendien, für Begabte, für internationalen Austausch, für Postgraduierte, für diverse benachteiligte Gruppen etc.). Außerdem gibt es einegroße Anzahl von privaten Stiftungen.

Sprachvoraussetzungen

Bereits vor Beginn des Studiums müssen die sprachlichen Voraussetzungen so gut sein, dass ein ausreichender Wortschatz an Fachbegriffen eine mühelose Teilnahme an den Lehrveranstaltungen ermöglicht (siehe Zulassung).

Der Nachweis über obliegt den Hochschulen. In der Regel wird eine Mindestpunktzahl im oder der bestandene im Commonwealth übliche verlangt. Eine Nachfrage bei den Hochschulen (Recherche auf der jeweiligen Website) ist daher unerläßlich.

Die Universitäten Auckland und Massey akzeptieren bei Study Abroad Programmen (Gastsemester) den DAAD-Test in Kombination mit der Note 2 oder 3 im Abitur.

Visum, Arbeitserlaubnis, Wohnungssuche, Lebenshaltungskosten - all das sollte vor einem Auslandsaufenthalt gut recherchiert sein. Die hier zusammen gestellten Informationen helfen Ihnen bei der Vorbereitung.

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Aufenthaltsgenehmigung und Arbeitserlaubnis

Zum Studienaufenthalt in Neuseeland ist ein erforderlich, das rechtzeitig beantragt werden sollte.

Die erfolgt bei der oder beim . Bei der Botschaft sollten Sie sich auch über die Arbeitserlaubnis informieren. ist erlaubt in den Sommerferien und während des akademischen Jahres bis zu 20 Stunden die Woche.

Lebenshaltungskosten

Nach Erfahrung von Studierenden ist bei bescheidener Lebensführung von einer von NZ$ 15.000,- bis NZ$ 20.000,- pro Jahr auszugehen.

Einige Vergünstigungen gibt es über den .
(1 EUR = 1,64592 NZ$; Stand März 2019)

Unterkunft

Viele Hochschulen verfügen über Wohnheime (Halls of Residence). Die Kosten liegen zwischen NZ$ 350,- und NZ$ 420,- pro Woche und schließen in der Regel die Verpflegung mit ein.

Eine weitere preiswerte Alternative sind Wohngemeinschaften (flat sharing), die Preise variieren zwischen NZ$ 80,- bis NZ$ 400,- pro Woche.

Viele Hochschulen vermitteln darüber hinaus in neuseeländischen Familien, hier liegen die Kosten incl. Verpflegung zwischen NZ$ 170,- und NZ$ 250,- pro Woche.

Die Mieten auf dem freien Wohnungsmarkt sind mit europäischen Standard zu vergleichen, varieren regional aber sehr stark. In Fragen der Unterbringung sind die Hochschulen behilflich.