Neu online: KIWi Kompass „Keine roten Linien“
Chancen- und Risikoabwägungen für Wissenschaftskooperationen in einer Welt im Wandel: Der digitale KIWi Kompass „Keine roten Linien“ bietet Hochschulen und Wissenschaftseinrichtungen Orientierung.
Wissenschaft findet nicht im luftleeren Raum statt: Internationale Krisen, Kriege, Konflikte und sich wandelnde politische Rahmenbedingungen stellen Hochschulen und Wissenschaftseinrichtungen vor enorme Herausforderungen. Der kriterienbasierte Leitfaden KIWi Kompass „Keine roten Linien“ des Kompetenzzentrums Internationale Wissenschaftskooperationen (KIWi) im DAAD liegt nun aktualisiert, im neuen digitalen Format und erstmals auch auf Englisch vor.
Umfassend informierte Entscheidungsgrundlage
Mit dem KIWi Kompass ermöglicht der DAAD bereits seit 2020 Chancen- und Risikoabwägungen auf umfassend informierter und reflektierter Grundlage – und anhand klarer Kriterien. Zentral beleuchtet werden mit Blick auf mögliche internationale Partner die Felder „Allgemeine Sicherheitslage“, „Allgemeinpolitische Gebotenheit“, „Rechtsstaatlicher und gesellschaftspolitischer Rahmen“, „Chancen und Risiken des jeweiligen Wissenschaftssystems“, „Qualität wissenschaftlicher Partnerinstitutionen“ und „Einbettung in die eigene institutionelle Strategie“. Um die jeweils unterschiedlichen Kooperationsbedingungen besser berücksichtigen zu können, werden darüber hinaus Subkriterien definiert und diese mit Sensibilisierungsfragen und Referenzquellen verknüpft.
Das ist ein Alleinstellungsmerkmal der DAAD Handreichung, die nun erstmals in digitaler Form vorliegt: Der KIWi Kompass „Keine roten Linien“ bietet vertiefende Informationen und Referenzwerten, die dabei helfen, Prozesse für das Kooperationsmanagement zu etablieren oder neu auszurichten. DAAD-Präsident Professor Joybrato Mukherjee macht deutlich, dass es um einen „sensiblen Analyse- und Aushandlungsprozess“ geht, „dessen Grundlage ein ehrliches und rationales Abwägen von Interessen, Risiken und Chancen sein muss“. Eine kategorische Definition „roter Linien“ sei dabei nicht zielführend: „Vielmehr sollte der Fokus auf der Prüfung und Verhandlung von spezifischen Kooperationsbedingungen in konkreten Konstellationen liegen. Dazu gehört – im jeweiligen Einzelfall – selbstverständlich auch die Frage, wann Grenzen erreicht sind und spezifische Formen der Kooperation nicht mehr vertretbar sind.“