Lebenslanges Engagement für den akademischen Austausch

V.l.n.r.: Benedikt Brisch (Leiter der DAAD-Außenstelle Nordamerika), Manfred Philipp (Präsident der DAAD Alumni-Association USA), Allan Goodman (Geschäftsführer IIE)

Dr. Allan Goodman leitet seit 1998 das Institute for International Education (IIE), der ältesten Partnerorganisation des DAAD seit 1925. Nun wurde Goodman in New York von der DAAD Alumni Association USA für seine Verdienste ausgezeichnet.

Am 17. April 2024 wurde Dr. Allan Goodman, der Geschäftsführer des IIE, mit dem DAAD Alumni Association USA's „Lifetime Achievement Award for International Exchange“ geehrt. Die Laudatio hielt Benedikt Brisch, Leiter der DAAD-Außenstelle Nordamerika und Direktor des Deutschen Wissenschafts- und Innovationshauses (DWIH) New York. Er würdigte Goodmans Engagement für den internationalen akademischen Austausch: „Allan Goodman hat mit Persönlichkeiten auf der ganzen Welt, einschließlich des DAAD, zusammengearbeitet, um den internationalen Austausch vielfältiger, fairer und zugänglicher zu machen, um gefährdete Wissenschaftler und Studierende zu unterstützen und den transatlantischen amerikanisch-europäischen akademischen Austausch zu stärken.“

Allan Goodman leitet das IIE seit 1998. Zu seinen Verdiensten zählt die Gründung des Scholar Rescue Funds (SFR), der 2002 ins Leben gerufen wurde. Ziel des SRF ist es, gefährdete Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler weltweit zu unterstützen, deren Leben oder Karriere aufgrund von Krieg, politischer Verfolgung oder anderer Bedrohungen in Gefahr sind. Das Programm bietet Notfallstipendien, die es ermöglichen, die Arbeit in sicheren Ländern fortzusetzen, häufig an Partneruniversitäten des IIE. Bislang konnte rund 500 Stipendiatinnen und Stipendiaten aus 50 Ländern auf diese Weise geholfen werden. Der SRF gilt als Paradebeispiel für die humanitäre und akademische Unterstützung, die internationale Organisationen bieten können, um akademische Freiheit und das Wohl von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern weltweit zu fördern. Goodman ist Träger der Ehrentitel von kanadischen, europäischen, japanischen, britischen und US-amerikanischen Universitäten. Für seine Arbeit zur Förderung des Bildungsaustauschs und der Rettung von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern wurde Goodman von den Regierungen Frankreichs, Deutschlands und Norwegens ausgezeichnet. 2012 erhielt er die Gilbert-Medaille für Internationalisierung der Organisation Universitas 21 und wurde hierbei insbesondere für die Schaffung des Scholar Rescue Funds geehrt.

IIE: Vorbild für den DAAD

Das IIE spielt eine bedeutende Rolle in der Geschichte des DAAD. Nach dem Ersten Weltkrieg bestand ein großes Interesse daran, internationale Beziehungen und Verständigung durch Bildung und akademischen Austausch zu fördern. Das 1919 in den Vereinigten Staaten gegründete IIE unterstützte diese Bemühungen und bot ein Modell für den strukturierten Austausch von Studierenden sowie Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern. Für den sechs Jahre später gegründeten DAAD, damals noch Akademischer Austauschdienst (AAD), war das IIE Vorbild. Carl Joachim Friedrich, der den Austauschdienst 1925 in Heidelberg ins Leben rief, lernte das IIE und seinen damaligen Direktor Stephen P. Duggan auf seinen USA-Reisen 1922 und 1923 kennen. 1924 nahm Friedrich eine Anstellung als Assistant Director am IIE an und organisierte 13 Stipendienplätze für deutsche Studierende an US-amerikanischen Universitäten – der Grundstein für den späteren DAAD. Zu den jüngsten Errungenschaften der Zusammenarbeit zwischen dem IIE und dem DAAD gehört das Gilman-DAAD Germany Scholarship, das seit 2022 jährlich 40 zusätzliche Stipendien für nicht privilegierte, herausragende US-Studierende bereitstellt, die in Deutschland studieren oder ein Praktikum absolvieren. Dieses Programm trägt damit zur Diversitätsagenda des DAAD bei. 

Klaus Lüber (20. Juni 2024)

 

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