Prof. Dr. Cornelia Ulrich

Deutschland

Krebsforscherin

DAAD-Promotionsstipendium 1993–1995

Persona weiblich

Persona weiblich

Cornelia Ulrich stellt sich gerne verschiedenen Herausforderungen gleichzeitig: Seit November 2014 forscht sie als Senior Director für Population Sciences am Huntsman Cancer Institute (HCI) der Universität von Utah in Salt Lake City. Seit Juli 2015 ist sie außerdem Division Chief für Cancer Population Sciences am Department for Population Health Sciences der Universität. Bis Mai 2015 war sie Chair des Scientific Council der International Agency for Research on Cancer. Zudem ist sie Mitglied der European Academy of Cancer Sciences.

In den USA ist es für Wissenschaftlerinnen einfacher und normal, Karriere und Familie zu vereinbaren. Das wollte ich nach Deutschland mitbringen.
– Cornelia Ulrich

Auch in Deutschland war Cornelia Ulrich viel beschäftigt. Von 2009 bis 2014 war sie Direktorin des Bereichs Präventive Onkologie am Nationalen Centrum für Tumorerkrankungen in Heidelberg. Zugleich leitete die in der Nähe von Stuttgart Geborene im Deutschen Krebsforschungszentrum die neu eingerichtete Abteilung für Präventive Onkologie und hatte eine Exzellenz-Professur inne. Nebenbei arbeitete sie am Fred Hutchinson Cancer Research Center in Seattle, USA, wo sie zuvor zehn Jahre lang intensiv geforscht hatte.

Eine vierköpfige Familie gehört ebenfalls zu ihrem Lebenskonzept. „In den USA ist es für Wissenschaftlerinnen einfacher und normal, Karriere und Familie zu vereinbaren. Auch das wollte ich nach Deutschland mitbringen“, sagt Cornelia Ulrich. Nach 17 Jahren in den USA kehrte die mehrfach ausgezeichnete Akademikerin nach Deutschland zurück, um in Heidelberg den noch jungen Forschungsbereich der Krebsprävention aufzubauen – nach getaner Arbeit ging sie wieder in die USA.

Diese doppelte wissenschaftliche Heimat hat mit ihrem DAAD-Stipendium zu tun. „Der Aufenthalt mit dem DAAD an der University of Washington war für meinen Lebensweg ganz entscheidend“, erklärt Cornelia Ulrich. Das Stipendium hat ihr die Promotion in Epidemiologie und eine frühe wissenschaftliche Selbstständigkeit als Assistenzprofessorin am Fred Hutchinson Cancer Research Center ermöglicht – etwas, was in Deutschland damals noch nicht möglich war. Die Doktorarbeit über den Zusammenhang von Genen, Ernährung und Darmkrebs bildet bis heute die Grundlage ihrer Forschung. Cornelia Ulrich gilt weltweit als eine Expertin für die Rolle der Folsäure bei der Tumorentwicklung. Forschungen zu Sport und Immunfunktion begann sie ebenfalls in den USA – neben der Doktorarbeit. In Heidelberg leitete sie auch den Bereich Sport und Krebs.

Was können Patienten nach einer Krebsdiagnose für sich selber tun? Von dieser Frage wird ihre vielseitige wissenschaftliche Neugier gelenkt: „Die enge Verzahnung mit der Klinik am NCT in Heidelberg war eine ausgezeichnete Grundlage, um diese Forschung voran zu treiben.“ Fundierte Antworten soll zum Beispiel die ColoCare-Studie bringen – ein von internationaler Kooperation getragenes Forschungsunternehmen, das die Prognose für Darmkrebspatienten verbessern und individuell zugeschnittene Therapien möglich machen soll. Cornelia Ulrich lässt diese Arbeit nicht aus den Augen: In Heidelberg baute sie mit der Abteilung Präventive Onkologie den deutschen Zweig der Studie auf. In den USA ist das HCI beteiligt.

Stand: 2015-10-04