Dr. Auma Obama

Kenia

Germanistin, Soziologin, Gründerin und Vorstandsvorsitzende der "Sauti Kuu Foundation"

DAAD-Stipendium 1980–1987, DAAD-Promotionsstipendium 1988–1990, DAAD-Promotionsstipendium 1993–1994

Dr. Auma Obama

Dr. Auma Obama

Deutschland hat mich sehr beeinflusst und beeindruckt, und es hat dazu beigetragen, mich zu dem zu machen, was ich bin.
– Auma Obama

Als der amerikanische Präsidentschaftskandidat Barack Obama im Juli 2008 zu einem offiziellen Besuch nach Berlin kam, waren die deutschen Zeitungen voll von Berichten über ihn. Das Medieninteresse richtete sich gleichzeitig auf seine Schwester Auma Obama, die 16 Jahre in Deutschland gelebt, studiert und gearbeitet hatte. Kennengelernt hatten sich die Geschwister kurz nach dem Unfalltod des gemeinsamen Vaters. Damals besuchte sie ihn in den USA. Einige Jahre später fuhr sie mit ihm in einem VW Käfer durch Kenia und zeigte ihm die Heimat seiner Vorfahren. Seitdem sind die beiden Geschwister eng miteinander verbunden. So trat Auma auch im Nominierungswahlkampf der Demokraten für Barack Obama auf.

Auma Obama, 1960 in einem kenianischen Dorf geboren, lernte bereits mit 17 die deutsche Sprache im Goethe-Institut in Nairobi. 1980 kam sie als DAAD-Stipendiatin zum Deutsch-Studium nach Heidelberg, das sie 1987 mit dem Magister Artium abschloss. 1988 begann sie, wiederum vom DAAD gefördert, eine Promotion an der Universität Bayreuth und erwarb dort 1996 den Doktortitel. Die Auffassung von Arbeit in der deutschen und kenianischen Literatur und Kultur war das Thema ihrer Dissertation.

Mit dem deutschen Arbeitsalltag machte sie bereits als Studentin praktische Erfahrungen: Sie jobbte im Krankenhaus, im Supermarkt und als Dolmetscherin auf Messen. Ende der achtziger Jahre war sie kurze Zeit in Nairobi als Lehrbeauftragte für Deutsch am Goethe-Institut und für die Carl Duisberg-Gesellschaft tätig. Zurück in Deutschland, hielt sie politische Seminare in der SPD-nahen Friedrich-Ebert-Stiftung ab. Im August 2008 sagte Auma Obama dem Magazin „Stern“: „Ich habe sehr gern in Deutschland gelebt. Das Land hat mich sehr beeinflusst und beeindruckt, und es hat dazu beigetragen, mich zu dem zu machen, was ich bin.“

Heute lebt Auma Obama wieder in Kenia. Die Mutter einer Tochter arbeitete zunächst für knapp fünf Jahre als Ostafrika-Koordinatorin der Hilfsorganisation Care. 2010 gründete sie die „Sauti Kuu Foundation“, die benachteiligten Kindern und Jugendlichen auf der ganzen Welt mit praxisnahen Schulungen eine Stimme geben und ihr Potential wecken und stärken möchte. Neben ihrer Tätigkeit als Vorsitzende der „Sauti Kuu Foundation“ engagiert sie sich im Vorstand der Jacobs Stiftung, einer Organisation die ebenso Projekte und Forschungen im Bereich der Kinder- und Jugendhilfe finanziert. Weiterhin ist sie seit November 2014 Mitglied des World Future Council (WFC).

Stand: 2015-07-28