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Wohnen

Wohnen ist ein wichtiges Thema. Nicht nur wenn es darum geht, wie man lebt, sondern auch wie viel es kostet.

Mann macht Notizen, während er halb auf seinem Schreibtisch sitzt
Zwei Fragezeichen

Wie wohnen?

Überleg dir, was dir wichtig ist am Wohnen: Was suchst du? Sicherlich möchtest du, dass deine Wohnung oder das Zimmer möglichst nah an der Hochschule liegt und gut an Bus oder Straßenbahn angebunden ist. Und vermutlich darf dein neues Zuhause nicht so viel kosten.

  • Building Icon Gute Lage
  • Person and Seat Icon Gute Anbindung
  • House and Money Icon Guter Mietpreis

Das ist für viele Studierende der Knackpunkt. Denn Miete und Nebenkosten beanspruchen den größten Teil des studentischen Budgets: Im Schnitt sind das 330 Euro im Monat.

Wie viel eine Wohnung kostet, hängt sehr davon ab, wo sie liegt: In den östlichen Bundesländern sind die Mieten deutlich niedriger. Und ein Platz im Wohnheim ist günstiger als ein Zimmer in einer Wohngemeinschaft (WG) oder eine kleine Wohnung am freien Markt. Schauen wir uns das einmal genauer an.

Wohnheim

Bei internationalen Studierenden sehr beliebt: die Studierendenwohnheime. Für mehr als 40 Prozent von ihnen sind sie das neue Zuhause. Viele studieren in Mobilitäts- und Kooperationsprogrammen oder kommen aus Ländern des Globalen Südens. Studierende in Austauschprogrammen haben meist gute Chancen, ein Zimmer im Wohnheim zu bekommen.

40%

der internationalen Studier­enden leben in Wohnheimen

Aber nicht jede Hochschule in Deutschland hat Wohnheime für Studierende und wenn, dann reichen die Unterkünfte nicht für alle. Nur knapp 240.000 öffentlich geförderte Wohnheimplätze stehen an den Hochschulorten für die 2,5 Millionen Studierenden zur Verfügung.

240.000

Wohnheimplätze für 2,5 Mio. Studierende

Wohnheime sind häufig öffentlich gefördert und damit die preisgünstigste Wohnform. Im Schnitt kostet ein Platz gut 250 Euro im Monat. Zu den wichtigen gemeinnützigen Betreibern der Wohnheime gehören die Studierendenwerke sowie die evangelische und katholische Kirche bzw. deren Hochschulgemeinden. Daneben gibt es noch eine ganze Reihe privater, kommerzieller Anbieter von studentischen Wohnheimplätzen. Auch sie bieten kleine Appartements, WGs und Zimmer in ihren Anlagen.

+ Tipp

Bewirb dich frühzeitig um einen Wohnheimplatz, am besten sofort, wenn du deinen Zulassungsbescheid erhalten hast.

Informationen, Adressen und Bewerbungshinweise gibt es unter www.daad.de/wohnheimfinder.

Kleine Wohnung

Wer nicht ins Wohnheim kann oder will, sucht meist eine kleine Wohnung – allein oder mit Partner oder Partnerin. Das ist nicht immer einfach, denn gerade in den großen und beliebten Universitätsstädten wie München oder Hamburg suchen insbesondere zu Semesteranfang viele Menschen bezahlbaren Wohnraum. Und seit ein paar Jahren steigen die Mieten auch in zuvor noch günstigen Städten.

+ Tipp

Das solltest du wissen: Wohnungen in Deutschland werden oft unmöbliert vermietet, manchmal auch ohne Küchenausstattung. Oft musst du eine Kaution hinterlegen, meist sind das drei Monatsmieten.

Wie viel eine Wohnung kostet, hängt auch davon ab, wo dein Studienort liegt: Im Westen und in den Ballungsgebieten sind die Mieten deutlich höher als in den östlichen Bundesländern. Auf der Grafik siehst du die Unterschiede an ein paar ausgewählten Uni-Städten.

Mieten für kleine Wohnungen

  • München: 802 €
  • Köln: 663 €
  • Frankfurt: 655 €
  • Berlin: 650 €
  • Hamburg: 595 €
  • Leipzig: 355 €

Quelle: MLP Studentenwohnreport 2021; Miet- und Nebenkosten für eine hypothetische studentische Musterwohnung (mittlere Qualität, 30 m2, Hochschulnähe)

Wohngemein­schaft

Bei Studierenden aus dem In- und Ausland sehr beliebt ist die Wohngemeinschaft, kurz WG. Fast jede und jeder Dritte teilt sich eine Wohnung mit anderen. Das spart Geld. Denn WG-Zimmer sind meist deutlich günstiger als eine eigene Wohnung. Weiterer Vorteil: Du bist nicht alleine und findest gut Anschluss. Über spezielle Börsen kannst du WG-Angebote oder eine Wohnung suchen, die du mit anderen teilen kannst. Wie viel ein Muster-WG-Zimmer mit 20 m2 wo kostet, siehst du auf der Grafik.

Mieten für WG-zimmer

  • München: 554 €
  • Köln: 420 €
  • Frankfurt: 406 €
  • Berlin: 398 €
  • Hamburg: 369 €
  • Leipzig: 215 €

Quelle: MLP Studentenwohnreport 2021; Miet- und Nebenkosten für ein hypo­thetisches Muster-WG-Zimmer (20 m2)

Kurzfristige Unterkunft

Gerade zu Semesterbeginn kann es ganz schön eng werden, rechtzeitig eine passende Wohnmöglichkeit zu finden. Wenn du nur für den Übergang eine Bleibe suchst, kannst du dich auch an eine Mitwohnzentrale, das International Office deiner Hochschule oder dein Studierendenwerk wenden. Sie vermitteln auch zeitlich befristete Unterkünfte.

Meist sind dies möblierte Zimmer in Privathaushalten oder WGs. Ideal für den Einstieg ist auch eine „Zwischenmiete“, zum Beispiel von Studierenden, die ein oder zwei Semester im Ausland verbringen. Diese Zimmer sind häufig möbliert und so kannst du in aller Ruhe deinen Platz zum Leben suchen.

Günstige Übernachtungsmöglichkeiten für kurze Zeit findest du auch in Hostels, einer Jugendherberge oder eventuell in einer privaten Pension.

Falls es aber ganz eng wird: Hilfe bieten viele Studierendenwerke mit Zimmerbörsen, Last-Minute-Zimmern und Notunterkünften.

Monitor

Dein Studierendenwerk findest du bei
www.studentenwerke.de.

Wohnen für Hilfe

In vielen Städten hat sich das Projekt „Wohnen für Hilfe“ etabliert. In dieser alternativen Zusammen-leben-Wohnform gilt der Tausch: Zimmer gegen Unterstützung – im Haushalt, bei der Gartenarbeit, der Kinderbetreuung, als Katzen- oder Hundesitter.

Als Faustregel gilt: Pro Quadratmeter Wohnraum leistest du eine Stunde Hilfe pro Monat. Die einzigen Kosten, die dir dann entstehen, sind Nebenkosten wie Strom, Wasser und Heizung. Dazu schließt du einen Kooperationsvertrag mit deinem Wohnpartner oder deiner Wohnpartnerin ab. Aber am wichtigsten ist, dass ihr euch gut versteht. Vermittelt werden die Wohnprojekte von Studierendenwerken oder weiteren Projektträgern am Hochschulort.

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Welche Städte bei „Wohnen für Hilfe“ mitmachen, findest du auf der Website der Universität zu Köln: www.wohnenfuerhilfe.info.

Wohnung suchen

Wichtiger Support für deine Wohnungssuche auf dem freien Wohnungsmarkt sind auch hier die Studierendenwerke und die International Offices an den Hochschulen. Die meisten vermitteln neben Wohnheimplätzen auch Wohnungen oder Zimmer auf dem freien Wohnungsmarkt – oft auch online über eine Wohnraumbörse. Wenn du schon in der Stadt bist, helfen dir die „Schwarzen Bretter“an deiner Hochschule, das sind Aushänge in den Cafeterien, den Fluren oder an anderen Treffpunkten, an denen Vermieterinnen und Vermieter oder Noch-Mieterinnen und -Mieter Wohnungen anbieten.

Auch online kannst du Wohnungen über spezielle Plattformen oder Social-Media-Gruppen suchen. Wohnungsangebote findest du natürlich auch bei kommerziellen Wohnungsvermittlern (Immobilienanbieter oder Maklerbüros) – vor Ort, online oder in Zeitungen. Maklerbüros verlangen jedoch meist Gebühren für die Vermittlung, Immobilienportale eventuell für eine Mitgliedschaft oder Suchanzeige.

Im Netz findest du Portale, die provisionsfrei (WG-)Zimmer und Wohnungen vermitteln, wie zum Beispiel www.wg-gesucht.de, www.immobilienscout24.de oder www.immowelt.de.

+ Tipp

Fang am besten schon vor deiner Abreise mit der Wohnungssuche an: Suche im Internet nach einer passenden Unterkunft und vereinbare schon Termine für eine Besichtigung.

Anzeigen verstehen

3ZKDB

Drei Zimmer,
Küche, Diele, Bad

(N)KM

(Netto-)Kaltmiete

KT

Kaution

NK

Nebenkosten (Kosten für Heizung, Wasser sowie Betriebskosten)

NR

Nichtraucher

2-ZI.-WHG

Zweizimmer­wohnung

WBS

Wohnberechtigungs­schein (amtliche Be­scheinigung für Mieter mit wenig Geld)

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Der DAAD hat eine Liste mit den gebräuchlichsten Abkürzungen erstellt
„Abkürzungen in Wohnungs­anzeigen“.

Der Weg zur Wohnung

1

Die Kontaktaufnahme

Hast du bei deiner Suche eine Wohnung gefunden, die dir gefallen könnte, nimmst du im nächsten Schritt Kontakt zum Vermieter oder der Vermieterin auf. Möchtest du in eine WG einziehen, steht in der Regel auch eine richtige Bewerbung mit erstem Kennenlernen an.

2

Das Kennenlernen

Die Wohnungsanbieter musst du davon überzeugen, dass du die Kosten der Wohnung tragen kannst, und deine künftigen Mitbewohner und Mit­bewohnerinnen, dass du zu ihnen passt.

3

Die Besichtigung

Umgekehrt solltest du deine mögliche neue Wohnung gründlich besichtigen und auf eventuelle Mängel prüfen und diese dann im Übergabeprotokoll dokumentieren. Schau dir auch die Miete genau an: Bleibt sie im Rahmen der in deiner Stadt üblichen Mieten für diese Qualität? Wie hoch sind die Betriebs- und Nebenkosten? Wird eine Courtage für das Makeln fällig (hier gilt das Bestellerprinzip: Wer das Maklerbüro beauftragt, zahlt die Gebühren!) und wie hoch ist die Kaution, die du hinterlegen musst? Üblich sind hier zwei bis drei Nettomonatsmieten.

+ Tipp

Infos und Unterstützung rund ums Thema Mieten und Mietrecht findest du bei den regionalen Mieter­vereinen und dem Dachverband Deutscher Mieterbund.

Person

„Das Leben in einer Wohngemeinschaft hilft dabei, sich nicht einsam zu fühlen.“

Prince Yadav, 25, kommt aus Indien und macht seinen MBA an der Hochschule für Technik und Wirtschaft Berlin.

Prince wohnt mittlerweile in einer eigenen Wohnung. Aber einfach war es für ihn nicht: „Es macht Spaß, in einer WG zu wohnen, und man lernt verschiedene Leute kennen. Aber es ist auch schwierig, eine WG oder Wohnung zu finden.“

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Weitere Infos: www.study-in-germany.de.