Österreich: Bildung und Wissenschaft

Studierende am Rednerpult ihrer Dozentin.

Die wichtigsten regionalen Informationen zum Bildungssystem und umfassende Daten zu Hochschulen, Studium, Forschung, Lehre, Internationalisierung und Bildungskooperationen haben wir in der folgenden Übersicht für Sie zusammengefasst.

Inhalt

Rahmenbedingungen

2022 veröffentlichte das Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Forschung den strategischen Hochschulplan 2030 (HoP). Dieser dient als Dachstrategie für alle 76 österreichischen Hochschulen und zielt darauf ab, die Stärken des Hochschulsystems zu fördern und Entwicklungspotenziale zu nutzen, um eine langfristige, gemeinsame Entwicklung aller Hochschulsektoren zu gewährleisten.

Der Hochschulplan 2030 setzt auf quantitative und qualitative Ziele. Zu den quantitativen Zielen gehören die Verbesserung der Betreuungsrelationen, die Erhöhung der Abschlusszahlen, insbesondere in MINT-Fächern, die Förderung der Mobilität von Absolventinnen und Absolventen und die Erhöhung des Frauenanteils in Spitzenpositionen. Diese Maßnahmen sollen die Lehrqualität verbessern und Gleichstellung in Lehre, Forschung und Kunstentwicklung (EEK) fördern.

Qualitativ werden fünf Entwicklungslinien verfolgt, um Österreichs Hochschulen international zu stärken und auf veränderte Bildungsbiografien zu reagieren. Der Plan sieht vor, den Anteil unterrepräsentierter Studierendengruppen zu erhöhen und die gesellschaftlichen Beiträge von Lehre, Forschung und Kunstentwicklung zu betonen. Schwerpunkte liegen auf digitaler Transformation, Nachhaltigkeit und Lehrerbildung, um auf zukünftige Herausforderungen vorbereitet zu sein.

Durch diese Maßnahmen strebt Österreich an, die Qualität und Inklusivität seines Hochschulsystems zu verbessern und es als zukunftsfähigen Bildungsstandort international zu etablieren.

Hochschul- und Wissenschaftssystem

Die Hochschulsysteme Deutschlands und Österreichs gleichen einander in wesentlichen Merkmalen.

  • Das österreichische Hochschulsystem umfasst 
    • öffentliche Universitäten,
    • Fachhochschulen, 
    • Pädagogische Hochschulen,
    • Privathochschulen und
    • Privatuniversitäten.
  • Fachhochschulen sind seit 1994/1995 bestehende Hochschuleinrichtungen, die fest im österreichischen Hochschulsystem verankert sind und sich durch enge Kooperation mit der Wirtschaft in der Forschung auszeichnen. Mit einem Forschungsumsatz von rund 200 Millionen Euro und jährlich etwa 2.000 Forschungsprojekten tragen die Fachhochschulen (FH) bzw. Hochschulen für Angewandte Wissenschaften (HAW) maßgeblich zur Innovationskraft des Landes bei. Die Möglichkeit, die Bezeichnung "Hochschule für Angewandte Wissenschaften" zu führen, besteht in Österreich seit 2023.
  • Trotz der europaweiten demographischen Entwicklung der abnehmenden Studierendenzahl, verzeichnen die österreichischen Fachhochschulen in den letzten zehn Jahren eine Steigerung der Gesamtstudierendenzahl um 52 %, die Anzahl der Studierenden an Universitäten nahm um 12 % ab. Der Anteil der Fachhochschulabschlüsse liegt im Vergleich mit den Universitätsabschlüssen schon bei 30,8 %. Darüber hinaus haben die Fachhochschulen die niedrigste Abbruch- bzw. Unterbrecherquote.
  • In Österreich werden folgende Studientypen und akademische Grade unterschieden:
    • Bachelor- (Bakk.) und Masterstudien (Mag.)
    • Diplomstudien (altes System; Magister oder Diplom; ausgenommen Human- und Zahnmedizin: Dr.)
    • Doktoratsstudien (Dr.

Internationalisierung und Bildungskooperationen

Die internationale studentische Mobilität in Österreich hat mit je ca. 14.000 Incoming- und Outgoing-Programmteilnahmen das hohe Niveau vor der Corona-Pandemie überschritten.

  • Im Wintersemester 2022/23 studierten 14.762 Österreicherinnen und Österreicher in Deutschland. Österreich liegt nach Indien, China und Syrien an vierter Stelle bei den Herkunftsländern der internationalen Studierenden in Deutschland. Deutschland belegt bei österreichischen Studierenden Platz 1 der Zielländer, gefolgt von Großbritannien, der Schweiz, den USA und der Türkei.
  • Österreich ist für deutsche Studierende hinter den Niederlanden, der Schweiz und dem Vereinigten Königreich das viertwichtigste internationale Zielland. Deutsche Studierende stellen dabei die größte Gruppe ausländischer Studierender an österreichischen Hochschulen dar (2022). Im Wintersemester 2022/23 studierten in Österreich 40,8 % deutsche Studierende.

Internationale Hochschulkooperationen

Im November 2024 bestehen laut Hochschulrektorenkonferenz (HRK) 843 internationale Hochschulkooperationen zwischen Österreich und Deutschland. Hieran sind 212 deutsche Hochschulen aus Deutschland (Universitäten, Hochschulen für Angewandte Wissenschaften, Kunst- und Musikhochschulen) und 71 Institutionen (Hochschulen, Forschungsinstitute) aus Österreich beteiligt. Österreich liegt damit unter den TOP 10 der Kooperationspartner deutscher Hochschulen (mit Frankreich, Spanien, USA, Italien, Polen, Vereinigtem Königreich, China und Japan). Hervorzuheben sind außerdem die Europäischen Hochschulallianzen, in denen deutsche und österreichische Hochschulen eng zusammenarbeiten. 14 der aktuell geförderten Allianzen werden mit Beteiligung österreichischer Partnerhochschulen durchgeführt.

Das DAAD-Kompetenzzentrum Internationale Wissenschaftskooperationen (KIWi) unterstützt deutsche Hochschulen bei der Anbahnung, Durchführung und Intensivierung ihrer internationalen Aktivitäten:

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Publikationen zum Thema Bildung und Wissenschaft finden Sie hier:

Im Folgenden finden Sie weitere Informationen zu Bildung und Wissenschaft in Österreich: