Italien: Bildung und Wissenschaft

Die wichtigsten regionalen Informationen zum Bildungssystem und umfassende Daten zu Hochschulen, Studium, Forschung, Lehre, Internationalisierung und Bildungskooperationen haben wir in der folgenden Übersicht für Sie zusammengefasst.
Inhalt
- Rahmenbedingungen
- Hochschul- und Wissenschaftssystem
- Internationalisierung und Bildungskooperationen
- DAAD-Kompetenzzentrum Internationale Wissenschaftskooperationen (KIWi)
- Highlights der DAAD-Förderung
- Publikationen
- Weitere Informationen
Rahmenbedingungen
Italien ist in 20 Regionen unterteilt, wobei das Hochschulsystem regional unterschiedlich ausgeprägt ist. Die letzten Jahre brachten mehrere bedeutende Änderungen mit sich. Seit 2020 wurden berufsorientierte Abschlüsse (laurea ad orientamento ad orientamento professionale – LP) eingeführt, und ab dem akademischen Jahr 2022/2023 ist eine gleichzeitige Immatrikulation in mehreren Studiengängen möglich. Im akademischen Jahr 2021/2022 waren 1.822.141 Studierende an Universitäten und 83.613 an Musik- und Kunsthochschulen eingeschrieben.
Staatliche Universitäten wurden durch ein Gesetz von 1989 als öffentliche Ämter mit eigener Rechtspersönlichkeit anerkannt, was ihnen didaktische, wissenschaftliche, organisatorische und finanzielle Autonomie verlieh. Dennoch bleibt das System stark zentralistisch organisiert. Zwei Ministerien teilen sich die Zuständigkeit im Bildungsbereich: das Ministero dell'Istruzione e del Merito für Schulen und das Ministero dell'Università e della Ricerca für Universitäten und Forschung. Der Nationale Forschungsrat (CNR) spielt eine zentrale Rolle in der Grundlagenforschung und vernetzt Forschungsaktivitäten an den Universitäten. Laut Eurostat investierte die italienische Regierung 2021 1,18 % des Staatshaushalts in Forschung und Entwicklung.
Der Nationale Plan für Aufbau und Resilienz (Piano Nazionale di Represa e Resilienza, PNRR), verabschiedet 2021 im Rahmen des "Next Generation EU"-Programms, stellt 30,88 Milliarden Euro für Reformen und Vorhaben in Bildung und Forschung bereit. Diese Investitionen streben an, die Qualität des Hochschulsystems und der Forschung zu verbessern und international wettbewerbsfähiger zu gestalten.
Hochschul- und Wissenschaftssystem
Italien verfügt über ein vielfältiges Hochschulsystem mit 61 staatlichen Universitäten und 7 spezialisierten universitären Instituten (Istituti universitari a ordinamento speciale). Die Institute gelten als staatliche Exzellenzhochschulen, da sie durch strenge Aufnahmeregeln und einen starken Forschungsfokus, vergleichbar mit den französischen Grandes Écoles, gekennzeichnet sind und vor allem Promotionsstudiengänge anbieten. Eine Besonderheit des universitären Systems in Rom bilden die 7 päpstlichen Universitäten und 16 päpstlichen Hochschulen, Fakultäten und Institute.
Studienstrukturen in Italien
Italienische Universitäten bieten vorwiegend Studiengänge nach dem Bachelor-/Master-System:
- Bachelor: Laurea Triennale dauert in der Regel drei Jahre
- Master: Laurea Magistrale mit meist zweijähriger Dauer
- Laurea Magistrale a Ciclo Unico: Integrierte fünf- bis sechsjährige Programme, hauptsächlich für regulierte Berufe.
Akademische Titel
- Nach Abschluss der Laurea Triennale oder Magistrale wird der Titel "dott." (dottore, maskulin) bzw. "dott.ssa" (dottoressa, feminin) verliehen.
- Promotion: Der Titel "dott. ric." (dottore di ricerca), vergleichbar mit einem PhD, wird nach einem dreijährigen Promotionsstudium vergeben.
Internationalisierung und Bildungskooperationen
Die Förderung der Hochschulinternationalisierung in Italien ist ein zentrales Anliegen des Ministeriums für Universitäten und Forschung (MUR) sowie der italienischen Rektorenkonferenz (Conferenza dei Rettori delle Universita italiane, CRUI). Diese streben eine Erweiterung der internationalen Präsenz italienischer Hochschulen durch mehrere Maßnahmen an:
- Englischsprachige Studienangebote: Förderung internationaler Studienprogramme und Promotionsangebote
- Kooperationen mit ausländischen Hochschulen: Entwicklung gemeinsamer Studiencurricula und Promotionsprogramme
- International Offices: Aufbau und Ausbau von Büros, die die internationalen Beziehungen und Mobilität unterstützen
Italienische Hochschulen engagieren sich aktiv in mehreren internationalen Verbänden. Die Rekrutierung internationaler Fachkräfte und die Bekämpfung der Jugendarbeitslosigkeit sind dringende Ziele.
- Der Anteil ausländischer Studierender in Italien beträgt derzeit 3,45 % und steigt stetig. Internationale Studierende in Italien kommen hauptsächlich aus China, Indien, Iran, der Türkei, Albanien und Deutschland.
- Umgekehrt wählen italienische Studierende für Auslandsstudien oft Großbritannien, gefolgt von Deutschland, Österreich und Frankreich. 9.887 italienische Studierende waren im Wintersemester 2021/2022 an deutschen Hochschulen eingeschrieben. Auch die Anzahl italienischer Forschender in Deutschland wächst kontinuierlich auf 4.334 (2021).
Das DAAD-Kompetenzzentrum Internationale Wissenschaftskooperationen (KIWi) unterstützt deutsche Hochschulen bei der Anbahnung, Durchführung und Intensivierung ihrer internationalen Aktivitäten:
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Publikationen zum Thema Bildung und Wissenschaft finden Sie hier:
Im Folgenden finden Sie weitere Informationen zu Bildung und Wissenschaft in Italien: