Trotz Corona: Mehr internationale Studierende und Erstsemester in Deutschland
DAAD-Umfrage Wintersemester 2021/2022
Die Zahl internationaler Studierender an deutschen Hochschulen ist im aktuellen Wintersemester erneut gestiegen. Laut einer Schnellumfrage des Deutschen Akademischen Austauschdienstes (DAAD) sind derzeit mindestens 330.000 internationale Studierende eingeschrieben. Auch die Zahl internationaler Erstsemester ist trotz der Corona-Pandemie wieder gewachsen und liegt nach DAAD-Hochrechnung bei mindestens 72.000. An der Umfrage hatten sich knapp 160 Hochschulen aus ganz Deutschland beteiligt.
„Die Umfrage unter unseren Mitgliedshochschulen lässt uns hoffnungsfroh ins neue Jahr blicken: Trotz der Corona-Pandemie nimmt die Zahl internationaler Studierender in Deutschland weiter zu“, sagte DAAD-Präsident Prof. Dr. Joybrato Mukherjee. „Auch die Zahl der Studienanfängerinnen und Studienanfänger aus dem Ausland ist nach Rückgängen im letzten Wintersemester wieder gestiegen. Zuwächse von rund 13 Prozent oder mehr sind viel besser, als noch im Sommer erwartet. Diese Zahlen sind ein sehr gutes Zeichen für die Attraktivität des Studienstandorts Deutschland. Sie zeigen zudem, dass sich das gemeinsame Engagement von Mitgliedshochschulen und DAAD für die Gewinnung und Betreuung internationaler Studierender gerade auch in der schlimmsten Pandemie seit 100 Jahren auszahlt.“
70 Prozent der Hochschulen melden stabile oder steigende Zahlen
Laut Hochrechnung des DAAD auf Basis der Umfrage gab es an 31 Prozent der Hochschulen Zuwächse bei den eingeschriebenen internationalen Studierenden von mindestens fünf oder mehr Prozent. An rund 40 Prozent der Hochschulen blieben die Zahlen stabil. Bei 18 Prozent der Hochschulen kam es zu einem deutlichen, bei elf Prozent zu einem leichten Rückgang. Auf Basis der Rückmeldungen der Hochschulen prognostiziert der DAAD 330.000 bis 350.000 internationale Studierende für das laufende Wintersemester. Dies wäre im Vergleich zum vorherigen Wintersemester ein Plus von zwei bis maximal acht Prozent.
Mehr Erstsemester aus dem Ausland
Passend zu dieser positiven Entwicklung stieg auch die Zahl der internationalen Studienanfängerinnen und -anfänger. Laut DAAD-Prognose wuchs sie deutlich von rund 64.000 (WiSe 2020/2021) auf 72.000 bis 80.000. Dies entspricht einem Anstieg von 13 bis 26 Prozent. Zum Vergleich: Im Vorjahr war ein Rückgang von 19 Prozent verzeichnet worden. Hauptgrund für die deutlichen Zuwächse war die schnelle Erholung der Zahl der kurzzeitigen Gast- und Austauschstudierenden, die im Vorjahr deutlich eingebrochen war. Nun berichtet knapp die Hälfte der befragten Hochschulen von steigenden Zahlen in dieser Gruppe, 40 Prozent sogar von stark steigenden Zahlen (Zuwachs von über zehn Prozent).
Internationale Studierende wieder vor Ort
Trotz der anhaltenden Corona-Pandemie zeigt die Abfrage eine klare Rückkehr der internationalen Studierenden auf den Campus: Rund 80 Prozent der befragten Hochschulen schätzen, dass mindestes Dreiviertel der internationalen Studienanfänger inzwischen in Deutschland sind. 63 Prozent gehen sogar von einer Anwesenheit von 90 bis 100 Prozent aus. Nur sieben Prozent der Hochschulen gehen davon aus, dass weniger als die Hälfte der internationalen Studierenden vor Ort sind. Die Lehre findet dabei aktuell als Mischung von Präsenz- und digitaler Fernlehre statt: rund 80 Prozent der befragten Hochschulen gaben einen hybriden Lehrmodus an.
DAAD-Schnellumfrage zum Wintersemester
Der DAAD hatte für die Umfrage von Anfang bis Mitte Dezember rund 270 Hochschulen befragt und 158 Rückmeldungen erhalten. An den Hochschulen mit Rückmeldung sind rund 65 Prozent aller internationalen Studierenden in Deutschland eingeschrieben. Auf Basis der Rückmeldungen erstellte der DAAD eine Hochrechnung für alle deutschen Hochschulen.