Mehr Vernetzung für eine bessere digitale Bildung in Europa

European Digital Education Hub

Digitale Bildung in Europa ist bislang oftmals ein Flickenteppich aus vielfältigen und wenig koordinierten Entwicklungen. Ein europäisches Netzwerk für alle Bildungssektoren soll ab jetzt den Erfahrungs- und Lösungsaustausch erleichtern. Der Deutsche Akademische Austauschdienst (DAAD) baut dazu mit Partnerorganisationen eine „Community of Practice“ für den Digital Education Hub der Europäischen Kommission auf. Die Europäische Kommission finanziert das Vorhaben mit rund fünf Millionen Euro.

Digitalisierung

„Die Corona-Pandemie war ein Beschleuniger für digitale Bildungsangebote in ganz Europa. Um aus diesem ersten, erzwungenen Schritt dauerhaft einen Vorteil für den europäischen Bildungsraum zu erzeugen, braucht es intensiven Austausch und koordinierte Zusammenarbeit. Mit der ‚Community of Practice‘ bauen wir für die Europäische Kommission mit starken Partnern ein Netzwerk für lösungsorientierte Zusammenarbeit in allen Bildungssektoren auf“, sagte DAAD-Präsident Prof. Dr. Joybrato Mukherjee. „Das Netzwerk ermöglicht Hochschulen, Schulen und Weiterbildungseinrichtungen über Ländergrenzen hinweg Erfahrungen auszutauschen, Wissen aufzubauen und Lösungen für die vielfältigen Herausforderungen der Digitalisierung im Bildungssektor zu finden. Es leistet somit einen wichtigen Beitrag zur Stärkung der digitalen Leistungsfähigkeit des europäischen Bildungsraumes im internationalen Vergleich.“

Der DAAD hatte sich in einer Ausschreibung der Europäischen Kommission mit einem paneuropäischen Konsortium durchgesetzt. Für den „Digital Education Hub“ der Kommission baut er nun mit zehn Partnern aus unterschiedlichen Bildungs- und Technologiebereichen das praxisorientierte Netzwerk für digitale Bildung auf. Das Angebot der sogenannten „Community of Practice“ reicht dabei zukünftig vom Mentoring-Programm für Lehrerinnen und Lehrer oder auch Leiter und Leiterinnen von Bildungseinrichtungen, über Digital-Sprechstunden als schnelle „Erste Hilfe“ bei Digitalisierungsfragen, bis zu Design-Thinking-Workshops und einem gemeinsamen Accelerator-Programm, das die Ausarbeitung einer Idee zu einer anwendbaren Bildungslösung ermöglicht. In der Startphase liegt der Fokus der Community auf dem schrittweisen Auf- und Ausbau der Formate und zugehörigen Plattform. Erste digitale Workshops und Mentorings sind für März geplant, ab Sommer folgen Präsenzveranstaltungen, zunächst in Tallinn, Brüssel und Berlin.

Der Digital Education Hub

Der „Digital Education Hub“ ist eine Initiative im Rahmen des Aktionsplans für digitale Bildung der Europäischen Kommission. Als Think-and-Do-Tank für digitale Bildung stärkt er die Zusammenarbeit und den Austausch im Bereich der digitalen Bildung auf EU-Ebene. Unter dem Schirm des „Digital Education Hub“ werden neben der „Community of Practice“, die der DAAD für die Europäische Kommission aufbaut, auch ein Netzwerk nationaler Beratungsdienste („National Advisory Services“) und ein Ressourcenzentrum „Möglichkeiten der Unterstützung, des fortgeschrittenen Lernens und der Ausbildung“ (SALTO) als Angebote der Europäischen Kommission zur Förderung digitaler Bildung in Europa eingerichtet.

Die beteiligten Institutionen

Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft (DE); European Association of the Distance Teaching Universities (NL); EDEN Digital Learning Europe (EE); UEFISCDI (RO); Educraftor (FI); HPI School of Design Thinking (DE); European Schoolnet (BE); Knowledge Innovation Centre (MT); Centre for Research and Interdisciplinarity (FR); Open Evidence (IT).