Mehr Hilfe für Afghanistan
Ausbau der Stipendien-Programme
Die Alexander von Humboldt-Stiftung (AvH) und der Deutsche Akademische Austauschdienst (DAAD) bauen mit Finanzierung des Auswärtigen Amts ihre Unterstützung für afghanische Studierende und Forschende aus. Der DAAD kann dafür zunächst vier Millionen Euro, die AvH eine Million Euro einsetzen.
„Die Lage in Afghanistan ist desolat und äußerst trist. Studierende und Forschende sowohl im Land als auch geflüchtete Afghaninnen und Afghanen in Deutschland benötigen dringend zusätzliche Perspektiven. Es ist daher sehr erfreulich, wenn wir nun gemeinsam mit der Humboldt-Stiftung und finanziert vom Auswärtigen Amt unsere Anstrengungen für diese Menschen ausbauen können“, sagte DAAD-Präsident Prof. Dr. Joybrato Mukherjee.
„Deutschland setzt sich für die Wissenschaftsfreiheit weltweit ein und bietet einen sicheren Hafen für bedrohte Forscherinnen und Forscher. In Afghanistan ist diese Bedrohung besonders groß. Wir sind froh, in unserer Arbeitsteilung mit dem DAAD mit Mitteln des Auswärtigen Amts afghanischen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern ein spezifisches Unterstützungsangebot machen zu können“, sagte AvH-Präsident Prof. Dr. Hans-Christian Pape.
Philipp Schwartz-Initiative und Hilde Domin-Programm
Einen Teil des Geldes werden beide Organisationen zum Ausbau der bestehenden und erfolgreichen Programme für bedrohte Studierende, Promovierende und Forschende verwenden. So plant der DAAD für sein Hilde Domin-Programm für geflüchtete und verfolgte Studierende und Promovierende eine Sonderquote für Afghanistan. Im kommenden Jahr sollen dazu rund 30 zusätzliche Stipendien vergeben werden.
Die Humboldt-Stiftung konnte im Rahmen der Philipp Schwartz-Initiative bisher mehr als 300 gefährdete Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler fördern, darunter auch einen afghanischen Forscher. Als Reaktion auf die Krisensituation hat sie flexiblere Nominierungsbedingungen für akut gefährdete afghanische Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler ermöglicht. Aktuell liegen zehn Nominierungen vor.
Neue Brückenstipendien
Mit neuen, sogenannten Brückenstipendien sollen darüber hinaus qualifizierte Afghaninnen und Afghanen – nach ihrer Ankunft in Deutschland – ein zusätzliches Angebot zum Aufbau oder Ausbau einer akademischen Karriere erhalten. Dazu plant der DAAD im kommenden Jahr zunächst rund 60 Brückenstipendien inklusive Familienzuschlägen primär für afghanische Studierende, die bereits an deutschen Hochschulen immatrikuliert sind oder eine Studienplatzzusage haben.
Die Humboldt-Stiftung plant rund 20 einjährige Brückenförderungen für gefährdete Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler. Diese Förderungen sollen es ihnen ermöglichen, an deutschen Hochschulen und Forschungseinrichtungen in Sicherheit und mit Unterstützung ihrer wissenschaftlichen Gastgeberinnen und Gastgeber Zukunftsperspektiven anzubahnen und vorzubereiten. Die Förderung schließt familienbezogene Leistungen und Mittel für die sprachliche und fachliche Weiterqualifikation ein.