Im Kurspreis enthalten sind das Mittagessen an den Kurstagen, das Begrüßungspaket, die Ausflüge, das Rahmenprogramm sowie die Abschieds- und Willkommensveranstaltungen.
Studierende aus allen Fachrichtungen
Entdecken Sie das kreative Potenzial des Gehens!
Die gesundheitlichen Vorteile des Gehens sind gut belegt, aber Gehen kann auch genutzt werden, um Orte zu erkunden, Gemeinschaft aufzubauen und kreativ zu sein. Tatsächlich scheint es gute Beweise dafür zu geben, dass Gehen die Kreativität fördert. Dieser Kurs wird diese Hypothese durch eine Reihe von Gehaktivitäten auf die Probe stellen, die zu einer Serie von experimentellen Entwürfen/Kunstwerken führen werden.
Der Schweizer Soziologe und Gründungsdekan der Fakultät für Kunst und Gestaltung der Bauhaus-Universität in den frühen 1990er Jahren, Lucius Burkhardt, war auch ein führender Wissenschaftler zum Gehen als akademische und kreative Praxis. Stark vereinfacht gesagt, ist Gehen für Burkhardt ein Mittel, Ästhetik, insbesondere Landschaftsästhetik, ganzheitlich zu erfahren und zu reflektieren. Burkhardts Forschung wurde in der Folge durch andere ergänzt, darunter z. B. durch den britischen Anthropologen Tim Ingold, der Burkhardts Fokus um eine Vorstellung von Gehen als eine Möglichkeit zur Erzeugung von „Bedeutung“ erweiterte. Für ihn bedeutet Gehen, in die Umgebung einzutauchen, sie wahrzunehmen, sie mit den Sinnen zu fühlen und diesen Erfahrungen von Natur quasi automatisch Bedeutung zuzuschreiben. Für Ingold, Burkhardt und andere in dieser Forschungsrichtung liegt die Kraft der Bedeutungsbildung in der Bewegung selbst, nicht der Umgebung oder in Objekten.
Zufälligerweise entwickelte sich parallel zu den abstrakteren, konzeptuellen Untersuchungen von Burkhardt, Ingold und anderen in den letzten zehn Jahren ein weiterer Strang der quantitativen psychologischen Forschung, der überzeugend darauf hindeutet, dass die Aktivität des Gehens die kognitive Kreativität signifikant erhöht. D. h. beim Gehen sind wir kreativer als z. B. beim Sitzen.
Ziel dieses Kurses ist es daher, das Gehen als eine Aktivität zu betrachten, die den Prozess des Nachdenkens, des Verstehens und schließlich der Ideenfindung unterstützt. Von Flanerie über Dérive und Urban Wayfaring bis hin zu Themenwanderungen und Gehaktivitäten werden wir verschiedene Gehtechniken testen, um interdisziplinäre kreative Prozesse und Praktiken auszuprobieren. Basierend auf den während der Übungen erstellten Materialien werden die Teilnehmer*innen ein Portfolio von Arbeiten erstellen, die ein verbessertes Gefühl dafür vermitteln, wo und wie wir uns an Ort und Zeit befinden. Abschließend werden die Erfahrungen zu einem persönlichen „Wanderrezept“ für die zukünftige kreative Praxis entwickelt.