Zuzüglich zu der Kursgebühr fällt eine Programmgebühr an, die nicht erstattet werden kann. Diese ist zusammen mit der Kursgebühr spätestens eine Woche nach der Anmeldung zu entrichten. Die Programmgebühr beinhaltet ein Rahmenprogramm.
Dieser Kurs wurde für Studierende konzipiert, die ein persönliches, professionelles oder politisches Interesse an einem tieferen Verständnis der transnationalen Migration haben.
Bitte besuchen Sie unsere Webseite www.fubis.org für mögliche Veränderungen des Kursprogramms.
Besuchen Sie auch unsere *kostenlose* digitale Ringvorlesung, die einen Überblick über die akademischen Kursangebote gibt: http://www.fubis.org/2_prog/online/index.html!
Über diesen Kurs: In Bezug auf transnationale Migration fördert die EU eine politische Argumentation zwischen Konsolidierungsprozessen und notwendigen Konflikten, zwischen Souveränität und gemeinsamer Verantwortung, zwischen dem Recht zu definieren und abzugrenzen und der Pflicht zu verhandeln. In der anhaltenden Wirtschaftskrise und angesichts beispielloser Menschenbewegungen wird die zeitlose Normalität der Migration oft als Krise per se wahrgenommen.
Da die Sichtbarkeit von Migration auf verschiedene Weise zunimmt, werden Migrant/innen oft als eine homogene Masse "der Anderen" dargestellt und imaginiert. Dies führt zu einem problematischen Verständnis von Migration als etwas, das allein aus einer Top-down-Perspektive zu kontrollieren und zu regieren ist. Doch die jeweiligen Aushandlungsprozesse zur Migrationspolitik, innerhalb und über die Außengrenzen der Union hinweg, finden nicht nur zwischen den offiziellen Institutionen der Nationalstaaten statt, sondern auf allen Ebenen der europäischen Bevölkerungen. Sie finden auch aus einer Bottom-up-Perspektive sowohl in den Zentren als auch an den Rändern der Gesellschaften statt.
Ausgehend von verschiedenen Migrationstheorien werden wir einen Überblick über die Migrationspolitik auf EU-Ebene und die aktuelle Migrations- und Grenzmanagementpolitik gewinnen. Wir werden die Konflikte, Debatten und Diskurse rund um die letzten Jahre der verstärkten Zuwanderung analysieren.
In einem weiteren Schritt werden wir uns mit der Perspektive der lokalen Behörden in Berlin beschäftigen. Wenn wir tiefer eintauchen, werden wir beginnen, die Perspektive zu wechseln: Wie entwickeln und implementieren lokale Aktivist/innen ihre eigenen Wege, Migrant/innen willkommen zu heißen? Gibt es einen steigenden antimuslimischen Rassismus in Europa? Wie können wir über die jüngsten Migrationen unter Berücksichtigung von Geschlecht und Sexualität nachdenken? Wo arbeiten Migrant/innen und wie sind sie in Gewerkschaften vertreten? Schließlich werden wir uns mit der Geschichte der migrantischen Kämpfe in Berlin befassen und die Sichtweisen von Migrant/innen kennenlernen, die über die üblichen Rahmungen des "armen Migranten" als "passives Opfer", als Bedrohung oder als "Anti-Held" der Globalisierung hinausgehen. Wir werden Standpunkte zu Konflikten, Kompromissen, Widerständen, Solidarität und sozialem Wandel kennenlernen, die durch die jüngsten Migrationsbewegungen nach Europa geformt und gestaltet wurden.