Bonn, 10. Oktober 2018

DAAD verleiht den Ladislao-Mittner-Preis 2018 an Barbara Ivančić und Goranka Rocco

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Am 11. Oktober 2018 ehrt der DAAD in Genua Prof. Dr. Barbara Ivančić (Universität Bologna) und Dr. Goranka Rocco (Universität Triest) mit dem Ladislao-Mittner-Preis 2018. In diesem Jahr wird der Preis in der Disziplin Translationswissenschaft verliehen. Den Rahmen bildet das internationale Symposion ‚Deutsch übersetzen und Dolmetschen’, das von der Germanistikabteilung der Universität Genua ausgerichtet wird. Beide Preisträgerinnen erhalten ein Preisgeld in Höhe von 2.500 Euro sowie ein DAAD-Stipendium für einen einmonatigen Forschungsaufenthalt in Deutschland.

Die Preisträgerinnen werden für ihre richtungsweisenden wissenschaftlichen Veröffentlichungen im Bereich der Translationswissenschaft und ihr Engagement zur Ausweitung des fachlichen Austauschs zwischen Deutschland und Italien geehrt. Barbara Ivančić wird in der Kategorie ‚professori ordinari e associati’ und Goranka Rocco in der Kategorie „assegnisti e ricercatori“ (Nachwuchswissenschaftler) ausgezeichnet.

„Mit Barbara Ivančić wird eine Translationswissenschaftlerin geehrt, die einen großen Reichtum an Perspektiven entwickelt hat und gleichzeitig in exemplarischer Weise mit ihrer Arbeit das wissenschaftliche Engagement für den deutsch-italienischen Dialog verkörpert“, sagt DAAD-Präsidentin Prof. Margret Wintermantel. „Mit Goranka Rocco zeichnet der DAAD eine Nachwuchswissenschaftlerin aus, deren markanter Einsatz für den fachlichen deutsch-italienischen Austausch dank ihrer sehr fundierten und vielfältigen wissenschaftlichen Tätigkeit überzeugt. Ich gratuliere beiden Preisträgerinnen herzlich und freue mich, dass auch dieses Jahr der Ladislao-Mittner-Preis ein wichtiges Zeichen der Festigung der wissenschaftlichen Beziehungen zwischen Deutschland und Italien setzt.“

Fachkommission und Begründung

Mitglieder der Fachkommission:

Prof. Dr. Roberto Menin (Universität Bologna),
Prof. Dr. Lorenza Rega Geremia (Universität Triest),
Prof. Dr. Andreas Gipper (Universität Mainz),
Prof. Dr. Giovanni Rovere (Universität Heidelberg).

Die Kommission betont in ihrer Begründung, dass „sich das wissenschaftliche Oeuvre Barbara Ivančićs durch einen hochprofilierten Schwerpunkt in der Translationswissenschaft auszeichnet, der im Wesentlichen um das kreist, was sich in der aktuellen Forschung als Translator-Studies entwickelt hat und aktuell breite Beachtung findet. Die Translator-Studies werden von ihr sowohl historisch also auch systematisch in präzisen linguistischen Forschungen ausgelotet. Dabei versucht sie stets, die Verharrung in der bloßen Fallstudie zu überwinden und z.B. in ihren Studien zum Verhältnis von Übersetzer und Autor zu systematischen Perspektiven zu gelangen.“

Die Kommissionsmitglieder waren sich außerdem darüber einig, dass Barbara Ivancic „höchst erfolgreich danach strebt, die Translationswissenschaft für aktuelle Konzepte wie das des ‘embodiment’ fruchtbar zu machen.“

Unter den Veröffentlichungen Goranka Roccos hebt die Auswahlkommission die Untersuchungen zu fingierter Mündlichkeit und Übersetzen, zum Cours de linguistique générale im Lichte seiner deutschen Übersetzungen sowie zum Verhältnis von interdiskursiver Kompetenz und Übersetzung hervor, da Goranka Rocco „mit diesen Arbeiten der translationsbezogenen Forschung und Didaktik im Sprachenpaar Deutsch-Italienisch innovative Impulse gibt“. In ihren Publikationen zum Themenbereich der Fachübersetzung sehen die Kommissionsmitglieder „die in den kontrastiven Untersuchungen gewonnenen theoretischen und methodologischen Kompetenzen sich mit dem in der universitären Lehre entwickelten wissenschaftlichen Rüstzeug in vorbildlicher Weise verbinden.“

Der Ladislao-Mittner-Preis

Der Ladislao-Mittner-Preis wurde 2002 ins Leben berufen und wird aus Mitteln des Bundesministeriums für Bildung und Forschung finanziert. Er wird jährlich jungen italienischen Geisteswissenschaftlerinnen und -wissenschaftlern verliehen, die sich in ihrem Fach für die Stärkung des deutsch-italienischen Dialogs einsetzen und mindestens ein herausragendes Werk mit inhaltlichem oder methodischem Deutschlandbezug veröffentlicht haben. Jährlich wird eine von elf unterschiedlichen geisteswissenschaftlichen Disziplinen berücksichtigt: Philosophie, Rechtswissenschaft, Geschichte, deutsche Literaturwissenschaft, Translations-, Politik-, Wirtschaftswissenschaft, Soziologie, deutsche Sprachwissenschaft, Pädagogie, Musikwissenschaft, Kunstgeschichte. Der Preis ist Ladislao Mittner gewidmet (1902 – 1975), der mit seinem Werk ‚Storia della letteratura tedesca’ (‚Geschichte der deutschen Literatur’, 1964-77) einen Meilenstein für die italienische Germanistik setzte.

Der DAAD

Der Deutsche Akademische Austauschdienst (DAAD) ist die Organisation der deutschen Hochschulen und ihrer Studierenden zur Internationalisierung des Wissenschaftssystems. Er schafft Zugänge zu den besten Studien- und Forschungsmöglichkeiten für Studierende, Forschende und Lehrende durch die Vergabe von Stipendien. Er fördert transnationale Kooperationen und Partnerschaften zwischen Hochschulen und ist die Nationale Agentur für die europäische Hochschulzusammenarbeit.

Der DAAD unterstützt damit die Ziele der Auswärtigen Kultur- und Bildungspolitik, der nationalen Wissenschaftspolitik und der Entwicklungszusammenarbeit. Er unterhält dafür ein Netzwerk mit über 70 Auslandsbüros und rund 450 Lektorate weltweit sowie die internationale DAAD-Akademie (iDA).

Im Jahr 2017 hat der DAAD inklusive der EU-Programme knapp 140.000 Deutsche und Ausländer rund um den Globus gefördert. Das Budget stammt überwiegend aus Bundesmitteln verschiedener Ministerien, der Europäischen Union sowie von Unternehmen, Organisationen und ausländischen Regierungen.

Kontakt:

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Leiterin DAAD-Informationszentrum Rom
valentina.torri@daad-netzwerk.de

Bei Fragen wenden Sie sich bitte an:

Bjoern Wilck
Leiter der Pressestelle, Pressesprecher
DAAD – Deutscher Akademischer Austauschdienst
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