Der DAAD gratuliert seinem Alumnus Navid Kermani zum NRW-Staatspreis

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Bonn, 23.10.2017. „Navid Kermani ist ein Vermittler zwischen Orient und Okzident. Seine zahlreichen Publikationen dienen dem Zusammenhalt der Gesellschaft. Ich gratuliere ihm ganz herzlich zu dieser namhaften Auszeichnung“, sagt DAAD-Präsidentin Prof. Margret Wintermantel.

Nur wenige Persönlichkeiten vermitteln auf so beeindruckende Weise wie der Autor Navid Kermani zwischen Kulturen und Religionen – und zeigen dabei solch eine stilistische Brillanz in literarischen, journalistischen und wissenschaftlichen Texten. 2015 wurde dem Schriftsteller und Orientalist, Reisereporter und Essayist bereits der Friedenspreis des Deutschen Buchhandels zuerkannt, 2014 der Joseph-Breitbach-Preis und der Gerty-Spies-Literaturpreis.

Der in Siegen geborene Sohn iranischer Einwanderer soll den NRW-Staatspreis am 27. November in Köln erhalten. Der 1986 gestiftete und mit 25.000 Euro dotierte Staatspreis ist die höchste Auszeichnung des Landes Nordrhein-Westfalen. Kermani ist der 55. Preisträger.

Prägende Zeit als DAAD-Stipendiat

Anfang der 1990er-Jahre wurde er als Student der Orientalistik bei einem Aufenthalt in Kairo vom DAAD gefördert. Dort kam ihm nach eigenen Worten zu Bewusstsein, dass es eine Aufgabe gibt, die auf ihn wartet. Das Orientalistikstudium hatte er bis dahin wie eine „Fron“ empfunden. Eigentlich wollte er lieber ans Theater gehen. Nun aber, als er in einer Wohnung am Opernplatz mitten in Kairo lebte und jeden Morgen vom Gesang des Muezzins der nahegelegenen Moschee geweckt wurde, fand er sein Thema: die „Schönheit des Koran“, der „gehört, erlebt und genossen werden wollte“, wie er in einem Nachruf auf den befreundeten Islamwissenschaftler Nasr Hamid Abu Zaid schreibt.

Seit dieser Weichenstellung sind viele Jahre vergangen. Seine Dissertation im Jahr 1998 trug den Titel „Gott ist schön. Das ästhetische Erleben des Koran“. Ihr folgte 2005 die Habilitation. Beide Bücher sind so lesenswert wie alle aus der Feder dieses Autors – darunter „Wer ist Wir? Deutschland und seine Muslime“, in dem er klug und kenntnisreich dafür plädiert, die vielfältigen Identitäten der heute in Deutschland lebenden Menschen als etwas Erfreuliches zu sehen.

Der DAAD

Der Deutsche Akademische Austauschdienst (DAAD) ist die Organisation der deutschen Hochschulen und ihrer Studierenden zur Internationalisierung des Wissenschaftssystems. Er schafft Zugänge zu den besten Studien- und Forschungsmöglichkeiten für Studierende, Forschende und Lehrende durch die Vergabe von Stipendien.

Der DAAD fördert transnationale Kooperationen und Partnerschaften zwischen Hochschulen und ist die Nationale Agentur für die europäische Hochschulzusammenarbeit. Der DAAD unterhält dafür ein Netzwerk mit 71 Außenstellen und Informationszentren und rund 500 Lektorate weltweit sowie die internationale DAAD-Akademie (iDA).

2016 hat der DAAD über 130.000 Deutsche und Ausländer rund um den Globus gefördert. Der DAAD wird überwiegend aus Mitteln des Auswärtigen Amts, des Bundesministeriums für Bildung und Forschung, des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung und der Europäischen Union finanziert.

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