DAAD ehrt italienische Philosophinnen

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Mittner-Preis für herausragende Nachwuchsforschung

Bonn, 19.11.2014. Der Ladislao Mittner-Preis geht in diesem Jahr an zwei herausragende italienische Nachwuchswissenschaftlerinnen im Fachbereich Philosophie. Francesca Iannelli und Laura Anna Macor erhalten diese Auszeichnung, die der Deutsche Akademische Austauschdienst (DAAD) jedes Jahr an italienische Nachwuchswissenschaftler und -wissenschaftlerinnen verleiht, die mindestens ein herausragendes Werk mit Bezug zu Deutschland veröffentlicht haben.

„Die beiden Forscherinnen haben sich in herausragender Weise um die deutsch-italienischen Wissenschaftsbeziehungen verdient gemacht. Ihre Arbeiten zeichnen sich durch eine besondere Originalität, Interdisziplinarität und Internationalität aus“, sagt DAAD-Präsidentin Prof. Margret Wintermantel. Francesca Iannelli hat sich vor allem durch ihre theoretisch-systematischen Beiträge zur italienischen und deutschen Ästhetik hervorgetan. Ihre Dissertation „Das Siegel der Moderne. Hegels Bestimmung des Hässlichen in den Vorlesungen zur Ästhetik und die Rezeption bei den Hegelianern“ gilt als ein Schlüsselwerk, das Ästhetik, Kunstwissenschaft und Kunstgeschichte verbindet.

Laura Anna Macor zeichnet sich durch eine außergewöhnlich hohe Produktivität mit bereits vier veröffentlichten Monographien und internationale Forschungsstationen, unter anderem in Paris, London und  Eichstätt, aus. Sie hat sich mit ihren Studien zur klassischen deutschen Philosophie im 18. Jahrhundert mit besonderem Bezug zu Friedrich Hölderlin, Friedrich Schiller und Immanuel Kant um den wissenschaftlichen Dialog zwischen Deutschland und Italien verdient gemacht.

Nach Abschluss ihres Philosophiestudiums 2004 an der Universität Pisa und der Scuola Normale Superiore promovierte Macor über die Ästhetik des deutschen Idealismus an der Universität Padua. Seit 2007 lehrt sie an der Universität Padua insbesondere zur deutschen Aufklärung, zur Kantischen Philosophie und zum deutschen Idealismus. Macor verfügt über zwei abgeschlossene Habilitationen.

Iannelli studierte bis 1997 Philosophie an der Universität Rom La Sapienza. 2004 schloss sie eine von der Fernuniversität Hagen und der Universität Roma Tre gemeinsam betreute Promotion über die Ästhetik des deutschen Idealismus ab. Es folgte eine dreijährige Dozentur an der Accademia di Belle Arti und seit 2011 eine Forschungs- und Lehrtätigkeit zur Ästhetik an der Universität Roma Tre.

Die Preisträgerinnen erhalten ein einmonatiges Forschungsstipendium für  Deutschland und ein Preisgeld in Höhe von jeweils 2.500 Euro.

Hintergrund

Der DAAD verleiht den Ladislao Mittner-Preis seit 2002 jährlich in den Geistes- und Gesellschaftswissenschaften, in den vergangenen Jahren in den Fachbereichen Kunstgeschichte (2013), Musikwissenschaft (2012) und Pädagogik (2011). Die Auszeichnung ist nach dem italienischen Germanisten Ladislao Mittner (1902-1975) benannt. Er wuchs zweisprachig auf, schrieb das italienische Standardwerk zur Geschichte der Deutschen Literatur und setzte sich nach dem Zweiten Weltkrieg über die Germanistik hinaus für die Vermittlung der deutschen Kultur in Italien und damit für die Verständigung zwischen beiden Ländern ein.

Kontakt:

Judith Krebs, DAAD, Referat Südeuropa, Türkei
Tel.: 0228 / 882-721
E-Mail: j.krebs@daad.de

Bei Fragen wenden Sie sich bitte an:

Anke Sobieraj
Leiterin Pressestelle
DAAD – Deutscher Akademischer Austauschdienst
Tel.: +49 (0)228 882-454
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