Gemeinsame Pressemitteilung von Alexander von Humboldt-Stiftung, Deutschem Akademischen Austauschdienst und Deutscher Forschungsgemeinschaft

GAIN 2016: Wissenschaftlichen Nachwuchs für Deutschland gewinnen

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Aktuelle wissenschaftspolitische Entscheidungen in Deutschland sind auch Thema der 16. GAIN-Jahrestagung in Washington D.C., bei der Spitzenvertreter der deutschen Wissenschaft mit deutschen Nachwuchswissenschaftlern und Nachwuchswissenschaftlerinnen in den USA und Kanada diskutieren.

Nachwuchspakt, Wissenschaftszeitvertragsgesetz und Exzellenzstrategie – diese drei aktuellen wissenschaftspolitischen Entscheidungen sollen Deutschland attraktiv und zukunftsfähig machen. Wie deutsche Nachwuchswissenschaftler in den USA und Kanada diese Entwicklungen einschätzen und was sie auch für ihre Karrierewege bedeuten, sind Themen der 16. GAIN-Jahrestagung vom 9. bis 11. September 2016 in Washington D.C. Das Treffen bringt Vertreterinnen und Vertreter von deutschen Wissenschaftsorganisationen, Ministerien und Wirtschaftsunternehmen mit rund 300 in den USA und Kanada tätigen deutschen Forscherinnen und Forschern zusammen.

Bonn/Washington, 31.8.2016. Die Konferenz des German Academic International Network (GAIN) ist die größte akademische Karrieremesse für deutsche Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler außerhalb Europas. 

Deutschland ist für eine wissenschaftliche Karriere ein attraktiver Standort. Darin sind sich die Präsidentin des Deutschen Akademischen Austauschdienstes (DAAD) sowie die Präsidenten der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) und der Alexander von Humboldt-Stiftung (AvH), die GAIN in den USA gemeinsam tragen, einig. Im Vorfeld benannten sie die Exzellenzstrategie, den Pakt für Forschung und Innovation, den Hochschulpakt 2020 sowie die gemeinsamen Strategien auf Ebene des Bundes und der Länder als Gründe für die positive Entwicklung. Umso wichtiger sei es nun, die Entwicklung konsequent voranzutreiben und die jüngsten wissenschaftspolitischen Entscheidungen klug zu nutzen.

„Die aktuellen politischen Rahmensetzungen eröffnen vielfältige Chancen - bei ihrer Ausgestaltung sind natürlich auch die Universitäten und Hochschulen gefragt“, sagt DFG-Präsident Professor Peter Strohschneider, der überzeugt ist, dass beispielsweise „die Exzellenzstrategie einen förderlichen Wettbewerb im Wissenschaftssystem ermöglicht“. Zu den Karriereperspektiven für Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler führt er die Ergebnisse eines Symposiums im Frühsommer an, das einen systematischen Unterschied zwischen Deutschland und den USA gezeigt hat: „Während in Deutschland eher die Postdoc-Phase Fragen aufwirft, liegen in den Vereinigten Staaten die Probleme vor allem auf der Ebene der Doktorandinnen und Doktoranden.“ Dass die Aussichten für den wissenschaftlichen Nachwuchs in Deutschland jedoch prinzipiell gut sind, zeigt eine aktuelle Studie, die DFG-Generalsekretärin Dorothee Dzwonnek in Washington vorstellt: „Die statistische Auswertung für das Emmy Noether-Programm und das Heisenberg-Stipendium der DFG zeigt, dass viele Geförderte im Vergleich schnell eine Professur erhalten.“

DAAD-Präsidentin Professor Margret Wintermantel betonte: „Deutschland zeichnet sich gegenüber anderen Wissenschaftsstandorten durch eine flexible und vielfältige Wissenschaftslandschaft, interdisziplinäre und intersektorale Forschungsverbünde aus, die geeignete Plattformen für die Realisierung neuer Forschungsideen bieten. Um den Innovationsstandort Deutschland noch attraktiver zu machen, brauchen wir mehr Durchlässigkeit und Vernetzung zwischen Wissenschaft und Wirtschaft. Auch in Unternehmen gibt es für junge Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler interessante und planbare Karrieremöglichkeiten als alternative Wege zur Hochschulkarriere.“ Der DAAD unterstützt junge Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler und stellt Kontakte her, damit sie weltweit Erfahrungen sammeln können. Damit trägt er zur Internationalisierung der deutschen Hochschulen und Forschungseinrichtungen bei.

Der Präsident der Alexander von Humboldt-Stiftung, Professor Helmut Schwarz erklärte: „Deutschland investiert eine Milliarde Euro in die Karrieren seiner jungen Wissenschaftler: Der Nachwuchspakt bringt die Tenure Track-Professur nach Deutschland. Für deutsche Talente in den USA ist dies ein Grund mehr, über eine Rückkehr nachzudenken. Dies zumal die Zahl der Tenure Track-Stellen in den USA zurückgeht und die Konkurrenz weiter zunimmt. Deutschland wird damit attraktiver. Das heißt aber nicht, dass die Zukunftsaussichten für Postdocs hierzulande mit einem Mal paradiesisch und jenseits des Atlantiks plötzlich prekär geworden wären. In beiden Ländern müssen auch die Besten um ihre Chancen kämpfen und entscheiden, ob sie ihre Karrieren in der Wissenschaft  oder außerhalb suchen. Welche Rahmenbedingungen hierbei wichtig sind und wie sie sich in Deutschland und den USA unterscheiden, wollen wir bei der GAIN-Tagung diskutieren.“

Über GAIN:

GAIN wurde 2003 als gemeinsame Initiative der Alexander von Humboldt-Stiftung (AvH), des Deutschen Akademischen Austauschdienstes (DAAD) und der Deutschland Forschungsgemeinschaft (DFG) ins Leben gerufen. Mit Unterstützung des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) und in Kooperation mit allen deutschen Wissenschaftsorganisationen hat GAIN es sich zur Aufgabe gemacht, deutsche Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler in den USA und Kanada untereinander und mit Deutschland zu vernetzen. Um diese zu einer Rückkehr nach Deutschland zu ermuntern, informiert GAIN über neuen Entwicklungen in Deutschland und fördert transatlantische Kollaborationen.

Weitere Informationen finden Sie unter www.gain-network.org

Gerne vermitteln wir Gesprächsmöglichkeiten mit deutschen Postdoktoranden in den USA.

Diesen Artikel finden Sie auf unserer Website auch in der englischen Übersetzung.

Kontakt:

Dr. Gerrit Rößler, GAIN-Programmleiter, DAAD-Außenstelle New York,
Tel. (+1) 212 758 3223, Anschluss 217
E-Mail: roessler@daad.org

Bei Fragen wenden Sie sich bitte an:

Anke Sobieraj
Leiterin Pressestelle
DAAD – Deutscher Akademischer Austauschdienst
Tel.: +49 (0)228 882-454
presse@daad.de