Zielstrebiger Einsatz für globale Themen

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Bei den Globalen Zentren für Klima und Umwelt sowie für Gesundheit und Pandemievorsorge steht die internationale und interdisziplinäre Vernetzung der Zentren mit Akteuren aus Politik, Wirtschaft und Zivilgesellschaft im Fokus.

Mit seiner neuen Förderung „Globale Zentren“ zur Klima- und Gesundheitsforschung antwortet der DAAD auf internationale Herausforderungen. Ein Blick auf hochaktuelle Programmarbeit.

Die Zeit drängt: Ob beim Klimaschutz oder bei der Pandemiebekämpfung, internationale Kooperation ist mehr denn je gefragt – und wenn dafür Ideen entwickelt werden, ist eine schnelle Umsetzung besonders wertvoll. Die neuen Programme des DAAD zur Förderung Globaler Zentren für Klima und Umwelt sowie für Gesundheit und Pandemievorsorge kommen deswegen genau zur rechten Zeit. Für den Aufbau der insgesamt acht Zentren konnte sich jeweils eine deutsche Hochschule qualifizieren und dabei eng mit deutschen wie internationalen Partnern zusammenarbeiten. Die Zentren entstehen in den Ländern des Globalen Südens. Ihre Themen sind für die Programmarbeit des DAAD nicht neu, das gewählte Ausschreibungsformat ist aber außergewöhnlich schnell auf den Weg gebracht worden.

Auswärtiges Amt fördert Errichtung mit 22 Millionen Euro
„Die Corona-Pandemie und die immer drängender werdenden Fragen des Klimaschutzes waren Gründe dafür, unseren Programmvorschlag direkt mit dem Auswärtigen Amt abzustimmen und nicht die bevorstehende, neue Legislaturperiode abzuwarten“, sagt Hanna Cornelius, kommissarische Leiterin des DAAD-Referats für deutsche Studienangebote in Nahost, Afrika und Lateinamerika. Das Auswärtige Amt fördert die Errichtung der Zentren bis 2025 mit rund 22 Millionen Euro. Verschiedene Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in der Projektabteilung des DAAD bündelten ihre konzeptionellen Überlegungen und stimmten sich zügig mit Fachleuten aus den Hochschulen sowie mit dem Auswärtigen Amt ab. Schnell erfolgte die konkrete Planung der Programmbausteine, bis feststand, wie die Globalen Zentren gefördert werden: durch Stipendien, Gastlehrstühle und Kurzzeitdozenturen, die Entwicklung von Master- und Doktorandenprogrammen sowie digitaler Formate in Lehre und Forschung und die Förderung des Transfers von Forschungsergebnissen in die Praxis.

Prof. Dr. Joybrato Mukherjee DAAD

Johannes Ratermann

DAAD-Präsident Prof. Dr. Joybrato Mukherjee: „Die Corona-Pandemie zeigt uns: In globalen Krisen müssen wir global zusammenarbeiten. Dies gilt für die Gesundheitsforschung, wie etwa aktuell bei der Suche nach Therapeutika und Impfstoffen zur Pandemiebekämpfung, aber genauso auch für die gigantische Herausforderung der Klimaveränderung und ihrer Folgen. Mit den neuen Zentren zur Klima- und Gesundheitsforschung wollen wir einen weiteren Beitrag zur Intensivierung der internationalen Zusammenarbeit leisten.“

Interdisziplinäre Vernetzung außerhalb der Hochschulen
„Wir haben von Anfang an darauf Wert gelegt, dass sich die Globalen Zentren interdisziplinär und auch außerhalb des Hochschulbereichs vernetzen“, hebt Hanna Cornelius hervor. Bei den Zentren für Klimaforschung werden auch Disziplinen wie Ingenieur-, Natur- und Sozialwissenschaften einbezogen, bei den Zentren für Gesundheit spielt der Austausch mit nationalen und internationalen Behörden der Seuchenbekämpfung ebenso eine Rolle wie der mit der pharmazeutischen und medizintechnischen Industrie.

Eine Vorauswahl wurde bereits 2020 umgesetzt: Mitte Dezember kamen Hochschulvertreterinnen und -vertreter in einer virtuellen Vernetzungsveranstaltung zusammen, um gemeinsam weitere Ideen für die zukünftigen Zentren zu entwickeln. Im Frühjahr 2021 schließt der DAAD die Ausschreibung ab und beobachtet dann im Weiteren, wie die Zentren wachsen, so Cornelius: „Wir haben frühzeitig ein wirkungsorientiertes Monitoring für die Programme beschlossen, und die Zentren werden uns regelmäßig über ihre Fortschritte berichten.“

Johannes Göbel (25. März 2021)
Der Beitrag ist zuerst im DAAD-Magazin LETTER auf Deutsch und Englisch erschienen.