EAIE-Konferenz in Sevilla: Europäische Bühne für Kooperation

DAAD

„Study in Germany“: Der DAAD organisierte den deutschen Auftritt auf der großen EAIE-Messe in Sevilla

Gastgeber des großen Jahrestreffens der European Association for International Education (EAIE) war in diesem Jahr Spanien. Der DAAD organisierte im Rahmen der entsprechenden Messe mit rund 6.000 Teilnehmern in Sevilla mit großem Erfolg den Informationsstand von „Study in Germany“, einen norwegisch-deutschen Netzwerkabend und engagierte sich zudem im Programm mit Vorträgen und Informationsveranstaltungen.

„The most selected exhibitor“, der „am meisten ausgewählte Aussteller“, lautete das Prädikat für den „Study in Germany“-Stand bereits am zweiten Tag der Konferenz der European Association for International Education (EAIE) in Sevilla, dem wichtigsten Netzwerktreffen europäischer und weltweiter Bildungsanbieter. Dr. Michael Harms, Direktor der Abteilung Kommunikation im DAAD, nahm diese Information mit Freude und Stolz zur Kenntnis. „Das bestätigt die wichtige Rolle des DAAD als Expertenorganisation in der internationalen Zusammenarbeit und auch unsere erfolgreiche Standort-Kampagne Study in Germany.“

EAIE Sevilla 2017

DAAD

Schwarz auf weiß auf dem Smartphone: Der „Study in Germany“-Stand wurde zum Publikumsfavoriten

Der stark nachgefragte Stand war auch eine wertvolle Dienstleistung für die deutschen Hochschulen, die sich unter diesem Dach in Sevilla präsentieren konnten. Aber das große EAIE-Jahrestreffen mit Messe- und Konferenzprogramm ist nicht nur Bühne für Präsentation, es ist für den DAAD auch ein wichtiger Fixpunkt im akademischen Kalender, so Michael Harms. „Das Treffen bietet wertvolle Gelegenheit zum Austausch mit weltweiten Partnern, Kollegen und auch Konkurrenten auf dem Bildungsmarkt.“

Strategisches im Fokus

Viele Jahre ging es auf der 1989 begründeten Konferenz für die europäischen Bildungsanbieter vor allem um die erfolgreiche Rekrutierung mobiler Studierender. Doch das hat sich geändert, beobachtet Harms. „Strategische Themen stehen auf dem Programm und werden lebhaft diskutiert – ein wichtiger Mehrwert für das Treffen.“ Wie organisiert man gemeinsame Studienprogramme? Wie kann man mit den europäischen Partnern die Gewinnung und den Austausch von Daten organisieren? Welche Strategien gibt es, die Mobilität der Studierenden mit digitalen Werkzeugen zu unterstützen? Das sind nur einige Fragen, die in Sevilla mit Blick auf europäische Kooperation Thema waren. Das Interesse an strategischen Partnerschaften vereint die europäischen Partner immer stärker, sagt der DAAD-Direktor für Kommunikation. „Man spricht zunehmend die gleiche Sprache.“

EAIE Sevilla 2017

DAAD

Besonderer Abend: Auch deutsch-norwegischer Austausch wurde in Sevilla vom DAAD organisiert

Europaweite Professionalisierung

Mit der Konzentration auf strategische Themen geht auch eine Professionalisierung des gesamten europäischen Bildungssektors einher, beobachten die DAAD-Teilnehmer des Treffens. Länder mit kleineren Hochschulsystemen wie etwa Norwegen oder Estland überzeugen mit Programmen zu internationaler Mobilität und suchen den europäischen Austausch und die Kooperation. Am Vorabend des Netzwerktreffens informierte der DAAD daher nicht nur wie bisher deutsche Teilnehmer über die Konferenz und das Gastland Spanien, sondern brachte zusätzlich deutsche und norwegische Hochschulvertreter in direkten Austausch miteinander, berichtet Dr. Guido Schnieders, Leiter des Referats für Internationales Hochschulmarketing im DAAD, der mit seinem Team den DAAD-Messeauftritt in Sevilla organisierte.

Networking mit Norwegen

„Für unsere Partnerorganisation in Norwegen, das Norwegian Centre for International Cooperation in Education (SIU), ist Deutschland eines der hauptsächlichen Zielländer für akademische Mobilität“, erklärt Schnieders. Entsprechend groß sei das Interesse an Zusammenarbeit. „Das neue Networking-Angebot war auch für uns sehr attraktiv, weil von sämtlichen norwegischen Hochschulen Vertreter ansprechbar waren und der gut strukturierte fachliche Austausch neue Perspektiven eröffnete.“ Der Erfolg des Abends, der auf die Initiative von DAAD-Generalsekretärin Dr. Dorothea Rüland zurückgeht, motivierte dazu, das konzentrierte kleinere Networking mit interessanten Partnerländern auch im Vorfeld von zukünftigen EAIE-Treffen fortzuführen.

Europäische Integration versus Krise

Gut angekommen ist auf der EAIE-Konferenz auch die von Beate Körner angebotene Session zur Rolle von Hochschulen für die europäische Integration. Die Referatsleiterin für Erasmus+  Partnerschaften und Kooperationsprojekte im DAAD berichtet, dass vor dem Hintergrund der vielfach konstatierten europäischen Krise das Interesse an europäischer Integration im Bildungssektor sogar in die Höhe schnellt. „Auf EU-Ebene will man mithilfe der Bildungsprogramme und speziell durch Erasmus+ nun auch verstärkt die Gesellschaft außerhalb der Hochschulen erreichen und das bürgerschaftliche Engagement sowie die öffentliche Wahrnehmung europäischer Werte fördern“, so Körner. Sie informierte daher gemeinsam mit europäischen Kolleginnen in Sevilla über das erfolgreiche DAAD-Programm „Europa macht Schule“ und die europäischen Jean Monnet-Aktivitäten – beides für Hochschulen besonders attraktive Formate, wenn es um die Stärkung ihrer gesellschaftlichen Rolle geht. „Hochschulen sind Leuchttürme, oft für ganze Regionen, und sie können mehr für die Gesellschaft leisten als Lehre und Forschung.“

Das rege Interesse auch an dieser Veranstaltung spiegelt für DAAD-Direktor Michael Harms eine allgemein zu beobachtende Tendenz auf dem EAIE-Treffen: „Der Trend zu Internationalisierung und europäischer Kooperation in Bildung und Forschung ist selbst in Ländern mit politischem Gegenwind stark und ungebrochen.“

Bettina Mittelstraß (21. September 2017)

Weiterführender Link

EAIE Sevilla 2017