Deutsch-Kasachische Universität: Bildung für die Zukunft

Deutsch-Kasachische Universität

Viele Vorteile: Studierende an der Deutsch-Kasachischen Universität

Kasachstan hat die Zukunft im Blick: Mit dem Motto „Future Energy“ ist im Juni die Weltausstellung Expo 2017 in Astana gestartet, unlängst fand in der Hauptstadt unter der Überschrift „Gemeinsam unsere Zukunft gestalten“ eine deutsch-kasachische Bildungskonferenz statt – und nach vorne blickt auch die Deutsch-Kasachische Universität (DKU). Das herausragende Projekt der bilateralen Beziehungen wird vom DAAD aus Mitteln des Auswärtigen Amts gefördert.

Wenn vom 17. bis zum 30. Juli 2017 Studierende aus Deutschland und Zentralasien zur Sommeruniversität an der Deutsch-Kasachischen Universität (DKU) zusammenkommen und sich dem Thema „Green Energy and Green Economy“ widmen, dann ist das einerseits nur ein Beispiel für vielfältige deutsch-kasachische Kooperationen. Andererseits steckt in dieser vom DAAD geförderten Veranstaltung einiges, was die DKU auszeichnet. Es ist bereits die 15. Sommeruniversität an der seit Langem etablierten binationalen Hochschule – und mit dem Thema wird ganz bewusst ein Fokus auf Innovation und Weiterentwicklung gelegt. Nicht zuletzt zeigt die Sommeruniversität, dass die DKU den Wert praxisnaher akademischer Ausbildung betont.

In der früheren kasachischen Hauptstadt Almaty bietet die 1999 gegründete, private DKU aktuell sieben Bachelor- und fünf Masterstudiengänge an. Die Inhalte der Studiengänge sind breit gefächert: Sie reichen von Marketing, Finanzen und Unternehmensmanagement über Integriertes Wassermanagement bis zu Logistik und Informationssystemen. Neben der Fachausbildung erhalten die derzeit rund 600 Studierenden intensiven Sprachunterricht in Deutsch sowie Englisch. Ab dem dritten Studienjahr unterrichten Gastdozenten auf Deutsch in Blockveranstaltungen. Anschließend können die Jahrgangsbesten an einem der sechs Doppelabschlussprogramme teilnehmen und einen zwei- bis dreisemestrigen Deutschlandaufenthalt an einer der deutschen Partnerhochschulen absolvieren. Zu ihnen gehören die Freie Universität (FU) Berlin, die Hochschule Schmalkalden, die Hochschule für Angewandte Wissenschaften (HAW) Hamburg, die Technische Hochschule Wildau, die Hochschule Mittweida und die Hochschule Zittau-Görlitz.

Praxisnahes Studienangebot

Das Studienangebot der DKU orientiert sich auch stark an den Bedürfnissen der Wirtschaft und der Industrie Kasachstans. „Die Kooperation mit den Fachhochschulen ist von Vorteil, denn hierzulande sind die Unis sehr theoretisch geprägt, und es mangelt an Praxiselementen im Studium“, sagt Dr. Markus Kaiser, seit September 2015 Präsident der DKU. Insbesondere in ingenieurwissenschaftlich-technischen Bereichen würden Akademiker dringend benötigt. Die Expertise der DKU-Absolventen ist auch deshalb sehr willkommen, weil jene, die im dritten Studienjahr an eine deutsche Fachhochschule gehen oder während des Studiums ein Praktikum in Deutschland beziehungsweise bei einer deutschen Firma in Kasachstan absolvieren, über zusätzliches Know-how „made in Germany“ verfügen.

Motor der deutsch-kasachischen Hochschulkooperation

Wichtig ist die deutsch-kasachische Hochschule auch, weil sie als Motor in der Hochschulkooperation zwischen beiden Ländern gilt. „Es geht darum, Brücken zu bauen und die Hochschulen und Studierenden für Herausforderungen der Globalisierung fit zu machen.“ Dies erklärte Dr. Anette Pieper, Direktorin der Abteilung Projekte im DAAD, auf der Bildungskonferenz „Gemeinsam unsere Zukunft gestalten“, die im März 2017 anlässlich 25 Jahren diplomatischer Beziehungen zwischen Deutschland und Kasachstan in Astana stattfand. Die DKU, so Pieper, gelte dabei als Modell für eine intensive Kooperation. Zudem strahlt die binationale Hochschule mit ihren innovativen Studiengängen auch auf die Nachbarländer aus. So ist die Nutzung der Ressource Wasser zum Beispiel in Zentralasien ein gleichermaßen spannendes wie politisch brisantes Thema – das auch Studierende anzieht. Im Masterstudiengang Integriertes Wassermanagement, den die DKU gemeinsam mit der FU Berlin auf die Beine gestellt hat, sind derzeit beispielsweise 24 Studierende eingeschrieben, auch etliche aus zentralasiatischen Nachbarländern Kasachstans.

Der DAAD unterstützt die DKU seit 2007 und fördert etwa gezielt den Einsatz deutscher Gastdozenten, den Ausbau von Forschung oder die Weiterentwicklung der Curricula. Zudem erhalten jährlich rund 15 Studierende Stipendien, um im dritten Studienjahr an einer deutschen Hochschule studieren zu können. Auch werden über den DAAD zwei Langzeitdozenten finanziert, die an der DKU in den Studiengängen Logistik und Integriertes Wassermanagement lehren. „Dieses Engagement wird ab diesem Herbst im Fachbereich Internationale Beziehungen ausgebaut, um den Deutschlandbezug und das besondere akademische Profil der DKU in Zentralasien zu stärken“, sagt die beim DAAD für deutsche Studienangebote in Osteuropa und Zentralasien zuständige Referentin Suad Shumareye.

Benjamin Haerdle (13. Juni 2017)