Europatag in Bonn: „Flagge zeigen für die Europäische Union“

privat/DAAD

Großes Interesse: Zahlreiche Menschen strömten zum Europatag in Bonn, bei dem der DAAD mit mehreren Ständen vertreten war

Beim Europatag in Bonn war der DAAD zum Thema Erasmus+ mit mehreren Ständen präsent und betonte, wie wichtig die Europäische Union und offene Grenzen für die Wissenschaft sind. Im Mittelpunkt stand das Engagement der Bürger. „Wer längere Zeit im Ausland verbracht hat, kann viel dazu beitragen, die Bedeutung und die Vorteile Europas zu vermitteln“, sagte Dr. Hanns Sylvester, Direktor der Nationalen Agentur für EU-Hochschulzusammenarbeit im DAAD.

Vor dem Alten Rathaus in Bonn ist eine Kletterpyramide aufgebaut, die aufgedruckten Länder Europas leuchten in knalligen Farben: Blau für Deutschland, Grün für Frankreich, Rot für Italien. Ausgerüstet mit Klettergurten hangeln sich Kinder und sogar junge Erwachsene über die montierten Griffe von Malta bis ins Europäische Nordmeer. „Hoch hinaus mit Europa“ – die Kletterpyramide der Europäischen Kommission ist ein gutes Sinnbild für den Europatag der Stadt Bonn am 6. Mai 2017. Der Europatag ist Teil der Europawoche 2017, die die Bundesländer, die Europäische Kommission, das Europäische Parlament und die Bundesregierung gemeinsam ausrichten, um für Europa zu werben. Er wurde von der Landesregierung Nordrhein-Westfalen als eines von 80 Projekten zum Thema „60 Jahre Römische Verträge – Europa im Wandel“ ausgezeichnet.

Bei strahlendem Sonnenschein ist der Platz vor dem Alten Rathaus gut besucht, bunte Luftballons mit dem Aufdruck „30 Jahre Erasmus“ schweben im Wind. „Bürgernähe, Flagge zeigen für Europa, europaweiter Zusammenhalt“, bringt Julia Vitz von der Nationalen Agentur für EU-Hochschulzusammenarbeit auf den Punkt, warum der Deutsche Akademische Austauschdienst (DAAD) gleich mit mehreren Ständen auf dem Europatag vertreten ist. Neben 60 Jahren Römische Verträge feiert auch das Erasmus-Programm des DAAD, das seit 2014 als Erasmus+ Programm auch Schülern, Auszubildenden und Hochschulpersonal den Schritt ins Ausland ermöglicht, seine Gründung vor 30 Jahren.

Große Hoffnungen

„Wir verbinden mit der ,Generation Erasmus‘ große Hoffnungen“, sagt Dr. Hanns Sylvester, Direktor der Nationalen Agentur für EU-Hochschulzusammenarbeit. Die aktuelle Situation in Europa vor dem Hintergrund des Brexits und der Frage des Zusammenhalts der übrigen EU-Länder lenke den Fokus verstärkt auf diese Personengruppe. „Wer einmal längere Zeit im Ausland verbracht hat, kann gerade in diesen Tagen viel dazu beitragen, die Bedeutung und die Vorteile Europas zu vermitteln“, sagt Sylvester, der selbst einige Zeit in Südamerika verbracht hat. „Viele Errungenschaften Europas sind für uns heute selbstverständlich. Da ist es besonders wichtig, immer wieder zu betonen, dass nicht nur der Hochschulbereich ohne internationalen Austausch anders aussähe“, sagt er. Mehr als vier Millionen Studierende und Hochschulangehörige in Europa sind seit 1987 durch das Erasmus-Programm gefördert worden.

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Die Bürger standen als Zielgruppe der Veranstaltung im Mittelpunkt: Schüler, Studierende, Eltern und Großeltern informierten sich an den DAAD-Ständen

Bonns Oberbürgermeister Ashok Sridharan appellierte an die Besucher vor dem Alten Rathaus, sich für Europa stark zu machen. „Neben vielen anderen Gründen ist allein schon die Tatsache, dass wir seit der Gründung der Europäischen Union in Frieden miteinander leben, es wert, an Europa festzuhalten.“ Er lud die Bürger ein, für den europäischen Gedanken einzustehen, Kontakte aufzubauen und sich beim Europatag auszutauschen. „Wir werden es allein nicht schaffen, wenn Sie, die Bürger, es nicht mittragen“, mahnte Jochen Pöttgen, Leiter der Regionalvertretung der Europäischen Kommission in Bonn. Europa sei wesentlich besser als es manchmal verkauft werde.

Zielgruppe: die Bürger

Mit Buttons, Kofferanhängern, Postkarten und Informationsmaterialen hat sich der DAAD an diesem Samstag für ein sehr heterogenes Publikum gerüstet. „Unsere Zielgruppe sind die Bürger: als Eltern, Großeltern, Azubis, Schüler oder Studierende“, sagt Sylvester. Mit dem Erasmus-Programm liege der Fokus naturgemäß auf den Hochschulen – „doch das Erasmus+ Programm zeigt auch, was mit Unterstützung im Bildungsbereich generell möglich ist“. Der DAAD ist in jedem Jahr beim Europatag in Bonn dabei, auch weil dort die DAAD-Zentrale liegt. An den Info-Ständen erklären die DAAD-Mitarbeiter den Besuchern die Vorteile des Erasmus+ Programms, die Erweiterung der Zielgruppe, die internationale Öffnung der Zielländer und das mögliche Splitten eines Aufenthalts in zwei mal sechs Monate. Sie stellen auch die neue Social-Media-Kampagne des DAAD #Europabewegen vor, die am 5. Mai 2017 angelaufen ist. Ziel ist es, über Facebook und Twitter ein Zeichen für Europa zu setzen und damit eine Social-Media-Challenge anzuregen: Wer ein Foto oder Video unter dem Hashtag postet, darf gleichzeitig drei Personen nominieren, das Gleiche zu tun.

„Wir stellen fest, dass sich gerade Studierende zunehmend mehr mit Europa beschäftigen und selbst aktiv werden wollen“, erzählt Julia Vitz von der Nationalen Agentur für EU-Hochschulzusammenarbeit. Vielen machen sich für Flüchtlinge und deren Integration an den Hochschulen stark, bieten Sprachkurse und Kulturprogramme an. Die Lokale studentische Erasmus+ Initiative (LEI) Bonn verteilt an diesem Samstag Luftballons und stellt ihre Aktivitäten vor. „Wir wollen ein positives Europabild vermitteln und betreuen internationale Studierende“, erzählt Katrin Knoblauch von LEI Bonn. LEI organisiert kulturelle Veranstaltungen, Ausflüge und Erlebnisse. „Die internationalen Studierenden sollen sich wohlfühlen und in Kontakt mit Deutschen kommen.“ Ehrensache, dass sich die Studierenden auch an den Pulse-of-Europe-Demonstrationen in Bonn beteiligen, einem Zusammenschluss von Bürgern, die für Europa auf die Straße gehen. „Viele EU-Kritiker haben vergessen, wie viel wir von den offenen Grenzen und der Freiheit in Europa profitieren.“

Sarah Kanning (10. Mai 2017) 

Infos zur Social-Media-Kampagne

#EuropaBewegen und #MovingEurope – unter diesen Hashtags ruft der Deutsche Akademische Austauschdienst (DAAD) in einer Mitmach-Kampagne dazu auf, ein Zeichen für Europa zu setzen. Die Teilnehmer in den sozialen Medien sollen sich so der Bedeutung der Gemeinschaft bewusster werden und posten, warum sie sich für Europa bewegen.

Mitmach-Aktion #Europabewegen 

Der Facebook-Kanal des DAAD