Exzellente Lehre: Ars legendi-Preis geht an DAAD-geförderten Studiengang

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Ausgezeichnet: das Team des Oldenburger Masterstudiengangs "Postgraduate Programme Renewable Energy (PPRE)"

Der Masterstudiengang „Postgraduate Programme Renewable Energy (PPRE)“ der Universität Oldenburg ist mit dem Ars legendi-Preis 2016 geehrt worden. Bereits seit fast 30 Jahren wird dieser Studiengang durch das DAAD-Programm „Entwicklungsbezogene Postgraduiertenstudiengänge (EPOS)“ (frühere Bezeichnung: „Entwicklungsländerbezogene Aufbaustudiengänge“) unterstützt.

Der Ars legendi-Preis ehrt exzellente Hochschullehre und soll ihre besondere Bedeutung für die Ausbildung des akademischen Nachwuchses sichtbar machen. Die vom Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft und der Hochschulrektorenkonferenz (HRK) ausgelobte Ehrung wurde in diesem Jahr zum Thema „Diversitätsgerechtes Lehren und Lernen“ vergeben. 

Lob von den Studierenden

Bei der Preisverleihung in der Nordrhein-Westfälischen Akademie der Wissenschaften und der Künste in Düsseldorf wurde deutlich, dass dieser Preis ein Verdienst vieler ist – auch der Studierenden. So lobte Dr. Tanja Behrendt, wissenschaftliche Mitarbeiterin des Masterstudiengangs „Postgraduate Programme Renewable Energy (PPRE)“, in ihrer Dankesrede, dass die Vielfalt auch deshalb so erfolgreich gelebt werden könne, weil sich die Studierenden darauf einlassen: „Sie erkennen die Andersartigkeit als Chance“, sagte sie. Auch die Studierenden Colleen Lattyak aus den USA und Adnan Shihab aus Bangladesch unterstrichen dies. Aktuelle und ehemalige Studierende haben PPRE für den Ars legendi-Preis vorgeschlagen.

Ars legendi-Preis für EPOS-Studiengang

Damian Gorczany/Stifterverband

Festgesellschaft (v. l. n. r.): Carolin Schreiber (vom ebenfalls ausgezeichneten Folkwang LAB "Kennen wir uns?"), Volker Meyer-Guckel (stellvertretender Generalsekretär des Stifterverbands), Nina Pillen (Projekt "Kennen wir uns?"), Svenja Schulze (Ministerin für Innovation, Wissenschaft und Forschung des Landes Nordrhein-Westfalen), Tanja Behrendt (Postgraduate Programme Renewable Energy), Manfred Prenzel (Vorsitzender des Wissenschaftsrates), Sebastian Lehnhoff (Postgraduate Programme Renewable Energy) und Holger Burckhart (HRK-Vizepräsident für Lehre und Studium, Lehrerbildung und Lebenslanges Lernen)

Im Fokus des Abends stand auch die Diskussion darüber, wie sich Qualität in der Lehre an den Hochschulen etablieren lässt. In seiner Festansprache plädierte Professor Manfred Prenzel, Vorsitzender des Wissenschaftsrates, für die Entwicklung von institutionalisierten Strategien, die von der gesamten Hochschule getragen werden, um die Lehre langfristig und breitflächig erfolgreich zu verbessern. In der anschließenden Gesprächsrunde wünschte sich Svenja Schulze, Ministerin für Innovation, Wissenschaft und Forschung des Landes Nordrhein-Westfalen, dass das Gewicht der Lehre durch Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler anerkannt werde.

DAAD und PPRE: Erfolgreiche Zusammenarbeit über Jahrzehnte

Auch Gabriele von Fircks, Leiterin des DAAD-Referats „Programme der Entwicklungszusammenarbeit“, in dem das EPOS-Programm gefördert wird, freute sich in Düsseldorf sehr über die Auszeichnung. Als das Programm 1987 startete, wurde der PPRE-Master als einer der ersten Studiengänge vom DAAD aufgenommen. Das aus Mitteln des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung finanzierte EPOS-Programm fördert zukünftige Fach- und Führungskräfte aus Entwicklungsländern. Aus Sicht des DAAD zeichnen insbesondere die thematische Ausrichtung als auch das didaktische und methodische Konzept den Studiengang aus. Vor einigen Jahren musste sich der Studiengang erneut um die Förderung bewerben. „Wir wurden wieder absolut überzeugt“, sagt Gabriele von Fircks. Zu den Stärken des Oldenburger Teams zähle auch, dass es Alumni sehr gut in das Gesamtkonzept des Studiengangs einbinde, zum Beispiel über Veranstaltungen, Jobvermittlung und Praktika.

Diversität in jedem Bereich gelebt

Im Prinzip sei es erst die Förderung des DAAD, die die Vielfalt des Studiengangs überhaupt möglich mache, erklärt Michael Golba, Managing Director des PPRE-Studiengangs. Er schätzt die Individualförderung des DAAD auch mit Blick auf die Schaffung von Chancengleichheit: Für einige hochqualifizierte Interessenten sei es erst das DAAD-Stipendium, das dieses Studium in Deutschland ermögliche. Pro Jahrgang bewerben sich rund 600 Interessenten auf die 25 Studienplätze, entschieden werde nach fachlichen, geografischen und Gender-Aspekten sowie beruflichen Erfahrungen. Für die Verantwortlichen fange so die Diversität des Studiengangs schon bei der Auswahl der Studierenden an.

Da die Studierenden aus allen Regionen der Welt kommen, bringen sie sehr heterogene Lern-Erfahrungen mit, was wiederum zu ganz unterschiedlichen Erwartungen führe, erzählt Michael Golba. Dabei lernen sie in ganz erheblichem Maße voneinander, zum Beispiel wie die Organisation von Lernprozessen funktionieren kann – und genau darauf komme es dem Team von PPRE an, ergänzt er. Aber vor allem fachlich spielen die so verschiedenen Hintergründe eine wichtige Rolle, zum Beispiel bei der Erörterung, wie unterschiedlich die erneuerbaren Energien in verschiedenen Ländern eingebunden sind sowie bei der ganzheitlichen Betrachtung der Energieproblematik.

Maria Horschig (3. November 2016)

Weitere Informationen

Den Ars legendi-Preis teilt sich der PPRE-Studiengang mit dem Projekt „Folkwang LAB ‚Kennen wir uns?‘“ der Folkwang Universität der Künste in Essen, das es Studierenden ermöglicht, gemeinsam mit Menschen mit Demenz und ihrem Umfeld Produkte zu entwickeln, die die Lebensqualität der Betroffenen erhöhen. Der Ars legendi-Preis wird seit 2006 jährlich vergeben, seit 2013 steht immer eine spezifische Lehrsituation im Fokus der Ausschreibung, zuvor wurde er in einer Disziplin oder Fächergruppe vergeben. Der Preis ist mit 50.000 Euro dotiert.

Ars legendi-Preis für exzellente Hochschullehre