DAAD-Informationszentrum Lima: Offizielle Eröffnung mit großer Dynamik

DAAD/Guillermo Vilcherrez

Partner im deutsch-peruanischen Austausch (v. l.): Stephan Paulini, Leiter des IC Lima, Alexander Au, Leiter der DAAD-Außenstelle Mexiko, Thomas Schmitt, Ständiger Vertreter des deutschen Botschafters in Peru, Staatssekretär Bernd Sibler, Marcial Rubio, Rektor der PUCP, und René Ortiz, Generalsekretär der PUCP

Mit viel Enthusiasmus und über 100 hochrangigen Gästen wurde am 22. März 2016 das DAAD-Informationszentrum (IC) in Perus Hauptstadt Lima feierlich eröffnet. Die Arbeit am IC läuft schon seit August 2015. Vor dem Hintergrund des peruanischen Wirtschaftswachstums fließt mehr Geld in Wissenschaft und Forschung, nimmt die Internationalisierung der Hochschullandschaft zu und damit auch die Nachfrage nach mehr akademischem Austausch mit Deutschland.

An peruanischen Universitäten und Hochschulen begegnet man derzeit vielen Menschen mit hochgekrempelten Ärmeln – nicht wegen der Hitze, sondern um enthusiastisch die selbstgestellten Aufgaben anzugehen. „Die peruanischen Universitäten haben sich in den letzten Jahren zunehmend auf den Weg gemacht, ihre internationalen Beziehungen auszubauen, und dieser anhaltende Trend wird zusätzlich durch sehr gut dotierte staatliche Förderprogramme unterstützt“, resümierte Dr. Alexander Au, der Leiter der DAAD-Außenstelle Mexiko, bei der Eröffnung des neuen DAAD-Informationszentrums in Lima. Die Einrichtung des Zentrums folgt den steilen Entwicklungen, die das peruanische Bildungssystem derzeit durchläuft.

Offizielle Eröffnung des DAAD-Informationszentrums Lima

DAAD/Guillermo Vilcherrez

Stephan Paulini: "Beste Chancen für deutsche Hochschulen"

„Peru ist jetzt!“

Immer häufiger suchen die International Offices peruanischer Universitäten nach Möglichkeiten der Zusammenarbeit mit deutschen Universitäten und Forschungseinrichtungen, weiß Stephan Paulini, seit 2011 DAAD-Lektor in Peru und jetzt der neue IC-Leiter. Fast 500 peruanische und 650 deutsche Studierende haben in den vergangenen Jahren besonders von Stipendienangeboten des DAAD sowie neu eingerichteten staatlichen peruanischen Förderprogrammen profitiert. Und die DAAD-Informationsveranstaltungen verzeichnen weiter steigende Besucherzahlen. Die Hochschulmessen mit Informationen über Studien im Ausland können jährlich bis zu 15.000 Besucher verbuchen, und das Goethe-Institut in Lima kann die große Nachfrage nach Deutschkursen momentan kaum befriedigen. Das IC-Büro an der renommierten Katholischen Universität von Peru (PUCP) kann den vielen Anfragen und dem stetig steigenden Interesse an Studium und Forschung in Deutschland nun besser gerecht werden. „Peru ist jetzt!“, sagt Paulini. „Jetzt haben deutsche Hochschulen auch beste Chancen, sich auf dem vielversprechenden Bildungsmarkt gut zu positionieren.“

Mit mehr als 1.000 in Deutschland eingeschriebenen peruanischen Studierenden belegt Peru im lateinamerikanischen Vergleich bereits Platz vier – noch hinter Brasilien, Mexiko und Kolumbien. Aber das kann sich schnell ändern, denn das Interesse an Deutschland ist überproportional groß: „Setzt man diese Anzahl ins Verhältnis zur Einwohnerzahl, rückt Peru deutlich vor Brasilien und Mexiko“, sagt Paulini. „Nach Jahren dynamischen Wirtschaftswachstums – eines der höchsten der Region – sind auch immer mehr Peruaner nun erstmals in der Lage, ein Studium im Ausland zu finanzieren“, erläutert der IC-Leiter. Außerdem professionalisieren sich die Universitäten zunehmend – auch vor dem Hintergrund der 2013 gestarteten Exzellenzinitiative der peruanischen Regierung.

Offizielle Eröffnung des DAAD-Informationszentrums Lima

DAAD/Guillermo Vilcherrez

Die Festgesellschaft beim gemeinsamen Essen im Garten des Museo Larco

Hochkarätige Gäste und inspirierende Begegnungen

Die feierliche Eröffnung des IC Lima zeigte einmal mehr, wie wichtig den ranghöchsten Vertretern der peruanischen Bildungspolitik und den deutschen Partnern die zukünftige Zusammenarbeit ist. Anwesend waren unter anderem die Präsidentin des Nationalen Rats für Wissenschaft, Technologie und technologische Innovation CONCYTEC, Dr. Gisella Orjeda, deren Stellung in etwa mit der einer peruanischen Wissenschaftsministerin zu vergleichen ist. Außerdem die Leiter der staatlichen Stipendienbehörde PRONABEC sowie der Alianza Estratégica, einem Verbund von 21 peruanischen Universitäten. Eine Delegation von 14 bayerischen Universitätspräsidenten unter der Leitung von Staatssekretär Bernd Sibler reiste an und kombinierte die Feier mit Besuchen bei peruanischen Universitäten. Auch viele peruanische Rektoren fanden den Weg aus verschiedenen Landesteilen nach Lima, um an den Feierlichkeiten mit deutschen Kollegen teilzunehmen.

„Für das Auswärtige Amt ist die Arbeit des DAAD von herausgehobener Bedeutung, denn sie legt durch die Förderung von Wissensaustausch und Zusammenarbeit die Fundamente für gegenseitiges Verständnis über Länder- und kulturelle Grenzen hinweg“, betonte Dr. Thomas Schmitt, der Ständige Vertreter des deutschen Botschafters in Peru, in seiner Eröffnungsrede. Und Professor Marcial Rubio, Rektor der Pontificia Universidad Católica del Perú (PUCP) ergänzte: „Es freut mich wirklich sehr, dass der Sitz des DAAD-Informationszentrums an der PUCP sein wird. Gleichzeitig möchte ich an dieser Stelle nachdrücklich betonen, dass der DAAD auf unsere volle Unterstützung setzen kann, wenn es darum geht, seine Angebote nicht nur innerhalb unserer Universität, sondern gemeinsam mit weiteren peruanischen Universitäten  im ganzen Land bekannt zu machen.“

Beim anschließenden gemeinsamen Essen im herrlichen Garten des Museo Larco – einem der schönsten Museen für peruanische Kultur – fanden deutsche und peruanische Hochschul- und Wissenschaftsvertreter dann Gelegenheit zu ausgiebigen Gesprächen: der mögliche Beginn langer akademischer Beziehungen und Freundschaften.

Bettina Mittelstraß (22. März 2016)