Unter dem Dach einer guten Marke

DAAD

Vorbereitung für den großen Auftritt: Deutsche Hochschulvertreter treffen sich am Vorabend der APAIE, um ihre Stände einzurichten

Kontaktpflege, persönlicher Informationsaustausch und das Kennenlernen neuer Kooperationspartner standen im Zentrum der größten internationalen Netzwerkmesse im asiatisch-pazifischen Raum, der APAIE (Asia-Pacific Association for International Education) Anfang März 2016 in Melbourne. Vertreter deutscher Hochschulen, Wissenschafts- und Mittlerorganisationen präsentierten sich auf der Messe im deutschen Pavillon des DAAD und diskutierten auf der parallel laufenden Konferenz über Mobilität und Internationalisierung der Hochschulen. 

„Das Schöne an der APAIE ist, dass sie trotz ihrer Größe und im Gegensatz zu anderen internationalen Netzwerkmessen wie der NAFSA in den USA noch immer überschaubar ist“, sagt Marianne Sedlmeier vom International Office der Universität Regensburg. Sedlmeier nahm als eine der zehn Repräsentanten des Verbundes Bayerischer Universitäten an der Messe in Melbourne teil. „Trotz vieler Termine und Gespräche am Stand ergibt es sich, dass man etliche Kollegen auch zufällig trifft und sich mit ihnen austauschen kann.“ Die Fachkonferenz der APAIE unter dem diesjährigen Motto „Asia Pacific – A Global Education and Research Powerhouse: New Models of cooperation in research engagement and education mobility for the 2020's“ biete zugleich die Möglichkeit zur Weiterbildung, erklärt Sedlmeier: „Ich habe mir die Länderberichte von Singapur, Thailand, Indonesien und Malaysia angehört, um mich auf den neuesten Sachstand hinsichtlich der dortigen Hochschulpolitik zu bringen.“ 

Als APAIE-erfahrene Teilnehmerin hat Sedlmeier die aktuellen Entwicklungen auf dem umkämpften asiatisch-pazifischen Bildungsmarkt im Blick. Malaysia, Indonesien und Thailand seien zum ersten Mal mit Gemeinschaftsständen auf der APAIE gewesen; Taiwan präsentierte sich mit neuen Universitäten. „Aber auch die russischen Universitäten waren sehr prominent und mit einem großen Stand vertreten“, berichtet Sedlmeier. Und innerhalb des asiatisch-pazifischen Raumes gebe es ein neues Selbstbewusstsein der dortigen Hochschulen und eine Tendenz, sich auch untereinander zu vernetzen und zu kooperieren. Die Expertise des DAAD sei für die deutschen Hochschulvertreter von großem Wert, betont Marianne Sedlmeier: „Die DAAD-Lektoren und Leiter der DAAD-Informationszentren der Region sind in der Regel anwesend und wichtige Ansprechpartner. Wenn eine für uns neue Hochschule Interesse an zukünftigen Kooperationen zeigt, kann ich bei den DAAD-Lektoren schnell und informell erfahren, welchen Status diese Hochschule hat.“

Neue Kontakte knüpfen

„Wir bieten den Hochschulen mit der Teilnahme an der APAIE eine Plattform für Kooperationen. Neben dem fachlichen Konferenzprogramm können sie neue Kontakte knüpfen, bestehende Projekte ausbauen und aktuelle hochschulpolitische Themen wie Internationalisierung der Hochschulen diskutieren“, fasst Alice Jordan,  Referentin im Referat „Internationales Hochschulmarketing“ des DAAD, die Rolle des DAAD zusammen. Schon im Vorfeld der Messe unterstützt der DAAD die deutschen Hochschulen beim Marketing. Während der Messe fungiert er als zentraler Ansprechpartner und klassischer Mittler. „Wir wurden zum Beispiel gefragt, mit welcher Hochschule in Deutschland man sich über Curricula in den Pflegewissenschaften austauschen könne. Wir informieren über das deutsche Bildungssystem und erklären, warum es in Deutschland keine Studiengebühren gibt. Außerdem stellen wir die Fördermöglichkeiten des DAAD vor“, erklärt Jordan.

Die Rückmeldungen der deutschen Teilnehmer der APAIE 2016 seien durchweg positiv: „Die Hochschulvertreter konnten viele Termine wahrnehmen, mit vielen Kooperationspartnern sprechen und die Messe sehr effektiv nutzen“, berichtet Alice Jordan. Der gemeinsame Auftritt der deutschen Hochschulen unter dem Motto „Study in Germany“ und der Federführung des DAAD sei von allen Seiten als sehr ansprechend und hoch professionell bewertet worden. „Unsere zentrale Positionierung mitten in der Halle war optimal und quasi ein Geschenk der Australier“, meint die DAAD-Referentin.

Eine Einschätzung, die Dr. Wolfgang Lambrecht, Geschäftsführer des Internationalen Universitätszentrums der Technischen Universität Chemnitz, teilt: „Der deutsche Messestand war sehr gut sichtbar und stets gut besucht. Der DAAD ist eben auch eine sehr gute Marke, die weltweit bekannt ist. Dass sich die deutschen Hochschulen alle unter dem Dach dieser Marke präsentieren können, ist für die Hochschulen sehr attraktiv. Zumal der DAAD über das Konsortium GATE-Germany die Möglichkeit bietet, zu sehr günstigen Konditionen an solchen Messen teilzunehmen.“ Lambrecht nutzte die APAIE 2016 vor allem, um bestehende Kontakte zu vertiefen: „Wir haben zum Beispiel ein Austauschabkommen mit einer australischen Universität. Mit den Kollegen habe ich darüber gesprochen, wie wir die Mobilität australischer Studierender in Richtung Deutschland steigern können. Eine Möglichkeit wären Forschungspraktika.“ Auch gemeinsame Forschungskooperationen und der Austausch zwischen Professoren und Wissenschaftlern seien besprochen worden. 

Von Angesicht zu Angesicht

Den größten Nutzen einer Veranstaltung wie der APAIE sieht Wolfgang Lambrecht jedoch im persönlichen Kontakt: „Die Face-to-Face-Gespräche sind sehr wichtig. Man arbeitet besser zusammen, wenn man sich persönlich kennengelernt hat“, sagt er. Ein Fazit, das auch Marianne Sedlmeier und Alice Jordan unterschreiben können: „Bei asiatischen Partnern ist es sehr wichtig, dass man ein Gesicht mit dem Kooperationspartner verbinden kann“, sagt Marianne Sedlmeier. „Trotz aller virtueller Kommunikationsmöglichkeiten, trotz E-Mail und Internet – das persönliche Gespräch ist durch nichts zu ersetzen“, ergänzt Alice Jordan.

Claudia Wallendorf (22. März 2016)

Weiterführende Links

APAIE 2016

GATE-Germany