Zehn Jahre STIBET-Programm: Klimawandel für kluge Köpfe

Auswärtiges Amt

DAAD-Präsidentin Wintermantel und Staatsministerin Böhmer beim Pressegespräch

Willkommen in Deutschland – das Stipendien- und Betreuungsprogramm „STIBET“ erleichtert ausländischen Studierenden seit zehn Jahren die Ankunft in der deutschen Gastheimat. Eine Studie des DAAD bestätigte jetzt den Erfolg des vom Auswärtigen Amt mit 7,5 Millionen Euro pro Jahr geförderten Programms: An deutschen Hochschulen herrscht ein einladendes Klima.

Eine feierliche Begrüßung im Kölner Rathaus – so beginnt in der Rhein-Metropole Köln der Hochschulalltag für neu angekommene Studierende aus aller Welt. „Dabei erfahren die ausländischen Studierenden zu allererst, wo sie uns finden – und damit vielfältige Hilfe, Beratung und Austausch mit deutschen Kommilitonen“, erzählt Ysaline Mbassi Lele, die sich seit Jahren an der Universität Köln ehrenamtlich dafür engagiert, dass Studierende aus dem Ausland gut in Deutschland ankommen.

Als Vorsitzende der „International Students Association Cologne“ (ISAC) hat Ysaline Mbassi Lele einen wesentlichen Anteil daran, dass sich die Willkommenskultur an deutschen Hochschulen und Universitäten stetig verbessert. „Unser Ziel ist es, den internationalen Studierenden mit vielen Projekten das Leben in Deutschland zu vereinfachen und attraktiv zu machen.“ Der Dachverband aller internationalen Hochschulgruppen an der Universität zu Köln nutzt für gemeinsame Projekte mit dem Akademischen Auslandsamt der Universität Köln Mittel aus dem DAAD-STIBET Programm.

„In unserem Interesse“

Seit zehn Jahren unterstützt das Auswärtige Amt mit STIBET die Betreuung ausländischer Studierender an deutschen Hochschulen mit jährlich 7,5 Millionen Euro. „Ausländische Studierende bei uns willkommen zu heißen, liegt in unserem wirtschaftlichen, wissenschaftlichen und auch außenpolitischem Interesse“, sagt Professor Maria Böhmer, Staatsministerin im Auswärtigen Amt. Eine zum zehnjährigen Jubiläum des Betreuungsprogrammes veröffentlichte Studie des DAAD zeigt erstmals die konkreten Erfolge der Förderung. 11.000 von derzeit rund 300.000 internationalen Studierenden in Deutschland wurden darin nach ihren Erfahrungen im Gastland gefragt. Das Ergebnis: Ausländische Studierende fühlen sich in Deutschland gut aufgenommen und integriert, sind sehr zufrieden mit der Qualität ihrer Hochschule und finden Kontakt zu deutschen Kommilitonen. 82 Prozent der Befragten ermuntern andere ausländische Studierende, sich an einer deutschen Hochschule zu bewerben – eine ermutigend hohe Zahl.

Auch zu den Motiven für ein Studium in Deutschland lieferte die DAAD-Studie wichtige Daten. „Die Studierenden aus dem Ausland entscheiden sich für Deutschland in erster Linie, um ihre fachlichen Kenntnisse zu erweitern“, erläutert DAAD-Präsidentin Professor Margret Wintermantel. „Das ist ein starkes Ergebnis, dass offensichtlich die deutschen Hochschulen im Ausland für ihre Qualität bekannt sind“ – und zwar für gute Lehr- und Lernmethoden, für Transparenz, aber auch bei 52 Prozent der Befragten für eine gute Beratung.

Eine Aufgabe, die so schnell nicht endet

Willkommenskultur beginnt schon im Ausland und der DAAD ist daher ein wichtiger Partner in den Ländern dieser Welt, um sie weiter zu verbessern und Beratungsleistungen noch auszubauen. „Wir brauchen weiterhin ein Umsteuern in den Köpfen – einen mentalen Klimawandel“, sagt Staatsministerin Böhmer – ob in Deutschland selbst oder bei allen Mitarbeitern, die im Ausland tätig sind: „Willkommenskultur ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe.“ Eine Aufgabe, die so schnell nicht endet: Deutschland ist zwar schon jetzt das begehrteste nicht-englischsprachige Gastland für internationale Studierende weltweit, aber die Quote der Gaststudierenden, die ihr Studium in Deutschland dann doch ohne Abschluss abrechen, ist mit 40 Prozent noch zu hoch – ein Hinweis darauf, dass für ihre Integration und ihren Erfolg in Deutschland immer noch mehr getan werden muss. „Betreuungsprogramme wie STIBET werden gebraucht und helfen entscheidend dabei, in Deutschland Fuß zu fassen“, betont DAAD-Präsidentin Wintermantel.

Die Studierendeninitiative ISAC setzt die STIBET-Ideen vorbildlich um – und wurde daher in diesem Jahr mit dem Preis des Auswärtigen Amtes für exzellente Betreuung ausländischer Studierenden ausgezeichnet.

Autorin: Bettina Mittelstraß (24.11.2014)