Erfolgreiche Jahresbilanz

DAAD

Die anwesenden Medienvertreter erfuhren beim Pressegespräch wie vielfältig der DAAD international vernetzt ist – auch im Iran

Der DAAD ist auf einem guten Weg - und kann das mit Zahlen belegen: Rund 120.000 deutsche und ausländische Studierende und Wissenschaftler sind 2013 gefördert worden, 6 Prozent mehr als 2012, ein neuer Rekord. "Der DAAD ist ein zentraler Motor für die Internationalisierung des deutschen Wissenschaftssystems", betont DAAD-Präsidentin Professor Margret Wintermantel, die gemeinsam mit Generalsekretärin Dr. Dorothea Rüland beim Jahrespressegespräch in Berlin auch neue Regionalstrategien vorstellte.

30.000 deutsche und ausländische Studierende, Doktoranden und Wissenschaftler konnten 2013 direkt durch Stipendien oder Individualprogramme gefördert werden. Solche „Stipendien für die Besten“ gehören auch innerhalb der neuen Strategie „DAAD 2020“ zu den drei zentralen Handlungsfeldern. „Eines unserer wichtigsten Anliegen ist es, junge Menschen individuell zu fördern und ihnen zu helfen, ihre Potenziale zu entwickeln, auch als künftige Führungskräfte“, sagte DAAD-Präsidentin Wintermantel. Herausforderungen gibt es viele: etwa durch die oft schwierige Anerkennung von Studienabschlüssen, aber auch durch fehlende Strukturen und Forschungsmöglichkeiten, die manchmal die Rückkehr gut qualifizierter Stipendiaten in ihre Heimatländer erschweren. Zugenommen hat das Interesse der deutschen Wirtschaft am akademischen Austausch, denn Mitarbeiter mit interkultureller Erfahrung werden gesucht. „Internationalisierung ist notwendig, wenn man die Innovationskraft eines Landes stärken will“, sagte Margret Wintermantel.

„Weltoffene Strukturen“ und „Wissen für Wissenschaftskooperationen“

Das zweite Strategiefeld des DAAD betrifft die „Förderung weltoffener Strukturen“ durch die Partnerschaften zwischen deutschen und ausländischen Hochschulen sowie internationale Studiengänge, die weiter ausgebaut werden sollen. Mehr als bisher wird sich der DAAD in einem dritten Feld für die systematische Bereitstellung von „Wissen für Wissenschaftskooperationen“ engagieren, um die Expertise aus seinen 70 Auslandsbüros und rund 500 weltweiten Lektoraten zu sammeln und über eine Datenbank Politik und Wissenschaft zur Verfügung zu stellen.

Gestärkt wird die Position des DAAD durch den Koalitionsvertrag. Hier wurde ein wichtiges Ziel der DAAD-Strategie verankert. Die Zahl der ausländischen Studierenden an deutschen Hochschulen soll auf 350.000 steigen. Im Vertrag heißt es auch, dass künftig mehr deutsche Studierende Auslandserfahrung sammeln sollen. Mehr Möglichkeiten entstehen auch durch das neue „Erasmus+“-Programm, in dem seit Januar 2014 alle EU-Bildungsprogramme zusammengefasst werden.

Kooperation mit afrikanischen Hochschulen

In zwei Weltregionen will der DAAD künftig seine Anstrengungen besonders intensivieren: in zwölf postsowjetischen Ländern sowie in der Region Subsahara-Afrika. „Gerade in Afrika ist der Stellenwert der Hochschulbildung in den letzten Jahren erheblich gestiegen“, sagte Generalsekreträrin Dorothea Rüland. Gefördert werden soll der wechselseitige Austausch zum Beispiel durch das aus Mitteln des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) geförderte Programm „Welcome to Africa“, das Kooperationen von deutschen mit afrikanischen Hochschulen unterstützt. 2013 erhielten zudem 337 Doktorandinnen und Doktoranden ein DAAD-Stipendium, um an einer deutschen Universität zu promovieren. Dabei spielen kofinanzierte Stipendienprogramme mit Ländern wie Ghana, Kenia und Tansania eine immer wichtigere Rolle. Auch das Studium im Heimatland an 19 ausgewählten afrikanischen Universitäten wird vom DAAD mit Mitteln des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) gefördert. Strategisch möchte der DAAD in den kommenden Jahren insbesondere die Aus- und Fortbildung von Hochschullehrernachwuchs in der Region stärken und den Aufbau der Kapazitäten für Graduiertenausbildung und Forschung an afrikanischen Hochschulen fördern.

„Soft Diplomacy“

Wie wichtig die Zusammenarbeit in Krisenzeiten ist, zeigt aktuell der Konflikt zwischen der Ukraine und Russland. „Der akademische Austausch ist eine Form von Soft Diplomacy. Wir können dort agieren und offene Gespräche führen, wo es die Politik schwieriger hat“, betonte DAAD-Präsidentin Margret Wintermantel. Die Projekte in der Region könnten bislang ungehindert fortgesetzt werden. Vor allem mit der Ukraine seien nachhaltige Programme zur Stabilisierung der Zivilgesellschaft entwickelt worden. Für die Zusammenarbeit mit der Region „Russland, östliche Partnerschaft und Zentralasien“ wurde ein Strategiepapier erarbeitet. Künftig soll die Förderung regional stärker differenziert werden, damit den unterschiedlichen Bedingungen in den Ländern mehr Raum gegeben wird, außerdem sollen mehr multilaterale Projekte entwickelt werden.

„Wir arbeiten häufig in Ländern, für die Flexibilität nötig ist“, sagte DAAD-Generalsekretärin Dorothea Rüland. Dass Offenheit im Austausch zu Erfolgen führt, zeige beispielsweise die Arbeit des DAAD-Informationszentrums Teheran. Hier zahlten sich die langjährig entwickelten Netzwerke aus und es gebe eine „Entspannung auf der Arbeitsebene“. Gerade hier wird deutlich: Eine kontinuierliche Förderung ist wichtig, um nachhaltige partnerschaftliche Kooperationen zu erreichen.

Kerstin Schneider (30. Juni 2014)