Vereinigtes Königreich: Bildung und Wissenschaft

Studierende am Rednerpult ihrer Dozentin.

Inhalt

DAAD-Regionalinformationen
Universitäten/ Colleges / University Colleges
Hochschulgruppierungen
Finanzierung der Hochschulen
Studiengebühren
Ausblick
Individuelle Beratung zu Wissenschaftskooperationen mit dem Vereinigten Königreich
Für weitere Informationen

Der Hochschulsektor im United Kingdom (UK) ist stark verzweigt. Seit Inkrafttreten des Higher Education Act 1992, mit dem die damaligen Polytechnics (Äquivalente zu Fachhochschulen) Universitätsstatus erhielten, und infolge weiterer Öffnungen des Sektors über die letzten 13 Jahre, sammeln sich unter dem Begriff Higher Education Institution (HEI) eine große und wachsende Spanne von Institutionen mit unterschiedlichsten Ausprägungen und Aufträgen. Sie alle haben gemein, dass sie autonome, selbstverwaltende, nichtstaatliche Organisationen und in der Regel von staatlichen Geldern abhängig sind. 2018/2019 waren insgesamt 2,38 Millionen Studierende an ihnen eingeschrieben. Nur eine Handvoll privater Universitäten im UK sind finanziell unabhängig vom Staat.

Das Ende April 2017 vom Parlament beschlossene neue Gesetz, der „Higher Education and Resarch Act“ (HERA), verändert bisher geltende Bestimmungen und Regeln grundlegend und folgt der politischen Leitlinie, den Bildungsmarkt stärker nach Marktmechanismen auszurichten und es sog. „new providers“ zu erleichtern, tertiäre Bildung anzubieten. Davon profitieren sollen z.B. Teilzeitstudierende, deren Zahl zuletzt stark rückläufig war, und Studierende, die zukünftig zweijährige fast track degrees“ zum Bachelorabschluss belegen wollen. Hierbei soll es keine Abstriche bei der akademischen Qualität gegenüber traditionell dreijährigen Programmen geben. Und auch für die Hochschulen soll das neue Angebot in finanzieller Hinsicht kein Nachteil sein, da solche Intensivkurse mit Gebühren bis zu rund GBP 14.000 jährlich belegt sein können. Die Einnahmeperspektive (2 x GBP 14.000 anstelle von bisher i.d.R. 3 x GBP 9.000 / seit 2017 auch GBP 9.250 pro Jahr, s.u.) ist also i.W. gleich. Ziel dieser Kurzprogramme ist ein Mehr an Flexibilität für diejenigen, die nicht drei Jahre investieren können oder wollen. Einsparpotential ergibt sich laut Regierung bei der ggf. erforderlichen auswärtigen Unterbringung und den Lebenshaltungskosten. Einwände von Hochschulen bzgl. der Arbeitsbelastung für Lehrende, die diese Kurse neu konzipieren müssen, die Lernenden sowie der letztendlich erzielbaren Ausbildungsqualität fanden ebenso wenig Gehör wie die Voraussage, dass solche „fast track“-Kurse vor allem profitorientierte Anbieter anlocken.

Das in der Debatte eng mit dem Austrittsvotum assoziierte Thema der Einwanderung hat, zumindest was die Zielgruppe der Akademiker angeht, unter Premierminister Boris Johnson eine deutlich positivere Entwicklung genommen als es noch unter seiner Vorgängerin Theresa May. Die positiven Aspekte der Zuwanderung von EU-Bürgern in das britische Wissenschaftssystem stehen nun deutlich im Vordergrund. Auch die ökonomische Notwendigkeit, britische Hochschulen weiterhin attraktiv für ausländische Studieninteresssierte zu halten, beherrscht die Debatte. Ausdruck dieser positiven Wendung sind: die Abkehr von einer Obergrenze für die Einwanderung von ausländischen Studierenden, eine grozügigere Handhabung beim Verbleib von Graduierten im Vereinigten Königreich zur Arbeitssuche («Skilled Migration Route») und die Einführung besonderer Immigrationsrichtlinien für Wissenschaflter unter dem «Global Talent Visa Scheme», die es den britischen Universitäten erleichtern soll, hochkarätige Forscher aus dem Ausland zu rekrutieren.

2017 wurde eine Bewertung der Lehrqualität an Hochschulen, das sogenannten Teaching Excellence Framework (TEF) in den Sportmedaillenkategorien Bronze, Silber und Gold eingeführt. Ein gutes Abschneiden im TEF (Gold oder Silber) wird vorausgesetzt, um vom akademischen Jahr 2017/2018 an höhere Studiengebühren als die bis dato meist geltenden GBP 9.000, nämlich GBP 9.250 im Bachelorstudium für britische und (noch) EU-Studierende erheben zu können. Dem TEF zugrunde gelegt wird die Studierendenzufriedenheit, wobei die Qualität der Lehre und spätere Berufsaussichten und Verdienstmöglichkeiten die wichtigsten Kriterien sind. Mittel- bis langfristig sollen die erhobenen Daten belegen, welche zukünftigen Verdiensterwartungen aus der Belegung bestimmter Kurse an bestimmten Universitäten resultierten. Studierende seien dadurch von Jahr zu Jahr besser in der Lage, eine gut informierte Wahl zu treffen und zu beurteilen, welches akademische Angebot „value for money” biete.

Gerade forschungsintensive Russell Group-Universitäten fürchteten von Beginn an, im TEF schlechter abzuschneiden. Im ersten Durchlauf (Juni 2017), an dem noch nicht alle Hochschulen teilnahmen und die Bewertungsmaßstäbe teilweise noch unvollständig waren, gab es entsprechende Fälle: drei Institutionen der Russell Group, die renommierte „London School of Economics and Political Science“ (LSE) und die Universitäten Liverpool und Southampton belegten lediglich einen Platz in der 3. Kategorie, „Bronze“. Die Ergebnisse der 3. TEF-Runde, veröffentlicht im Juni 2019, waren: 55 Universitäten eine Gold-, 70 eine Silber- und 14 eine Bronzemedaille erhalten. Die Ergebnisse der dritten Runde zeigten, dass sich das Bewertungssystem nun vollständig etabliert hat.

Im April 2018 hat das Office for Students (OfS) als zentrale Aufsichtsbehörde seine Arbeit aufgenommen. Es löste mehrere Institutionen ab, darunter der Higher Education Funding Council for England, (HEFCE). Gleichzeitig wurden die sieben fachlich strukturierten Research Councils in einer neuen Einrichtung, United Kingdom Research and Innovation (UKRI), zusammengeschlossen. Das OfS ist für Qualität und Standards im Hochschulsektor verantwortlich, führt den TEF durch, hält ein Register der Anbieter im tertiären Bildungsbereich und wacht darüber, welche Einrichtungen Hochschulstatus haben bzw. im Falle neuer Bildungsanbieter "new providers" erhalten werden. Das neue Gesetz macht es neuen Hochschulanbietern insgesamt leichter, Universitätsstatus zu erlangen und entsprechende Abschlüsse zu vergeben. Gleichzeitig hat das OfS weitgehende Befugnis, Rechte, die mit dem Hochschulstatus verknüpft sind, im Einzelfall zu verweigern oder gar zu widerrufen.

Das OfS hat zudem die Befugnis, die finanzielle Tragfähigkeit der Hochschulanbieter zu überwachen.

 

Universitäten / Colleges / University Colleges

Der Titel "university" darf nur an Institutionen mit Vergaberecht akademischer Grade ("degree awarding power") verliehen werden. Während es sich hierbei bis 2005 um forschungsbezogene Studiengänge ("research degrees") handeln musste, können seit 2005 auch Institutionen, die sich allein der Lehre verschrieben haben und ausschließlich sogenannte "taught degrees" verleihen, den Titel "university" in ihrem Namen führen, solange sie eine Mindestzahl an eingeschriebenen Vollzeitstudenten vorweisen können. 2005 lag diese Zahl noch bei 4.000 Vollzeitstudenten pro Jahr, seit 2012/2013 noch bei 1.000. Derzeit gibt es keine feste Untergrenze mehr, allerdings müssen mindestens 55 Prozent der Studierenden in Vollzeit studieren.

Institutionen, die dieses Kriterium nicht erfüllen, dürfen sich "university college" nennen. Hiervon zu unterscheiden sind Hochschulen, die aus historischen Gründen "university college" im Namen tragen (University College London, King’s College London, University College Oxford).

Oxford University und Cambridge University (aufgrund vieler Parallelen häufig mit "Oxbridge" bezeichnet) sind aus Föderationen einer Vielzahl kleiner "colleges" hervorgegangen (31 in Cambridge, 38 in Oxford), deren Gründungen zum Teil bis ins 13. Jahrhundert zurückgehen. Heutzutage sind die "colleges" autonome, selbstverwaltende Institutionen innerhalb des Universitätsverbundes, die ihre Studierenden selbst auswählen, beherbergen, betreuen und auch stark in die Lehre der "undergraduates" (Bachelorstudierenden) eingebunden sind. Während Tutorien meist von den "colleges" angeboten werden, liegt die Verantwortung für zentrale Lehrveranstaltungen und -einrichtungen (Vorlesungen, Bibliothek, Labore) bei den Universitätsfakultäten, häufig mit "schools" bezeichnet. Dies schließt auch das zentrale Verleihungsrecht von "degrees" ein.

Im Gegensatz hierzu basiert die föderale Struktur der University of London auf 18 "colleges", die ihrerseits wie eigene Universitäten agieren und zum Teil eigene "degrees" vergeben (University College seit 2005, Birkbeck College seit 2012). Dem Imperial College wurde bereits 2003 die "degree awarding power" verliehen und es hat sich 2005 aus dem Universitätsverband gelöst.

Zu weiteren Universitäten mit College-Struktur zählen die Durham University, die University of York und die University of Roehampton, deren "colleges" primär studentische Betreuungsfunktion einnehmen. Die Londoner Kunst-, Design-, Fashion- und Medien-Colleges, die jede für sich Weltruf genießen, haben sich aus rein administrativen Gründen 1988 zum London Institute zusammengeschlossen und nennen sich seit Erhalt des Universitätsstatus 2004 University of the Arts London.

 

Hochschulgruppierungen

Im Vereinigten Königreich existieren derzeit 167 Hochschulen mit "degree awarding power", die sich in folgende Gruppen unterteilen lassen:

- Ancient Universities (Alte Universitäten)

deren Gründungen auf das Mittelalter und die frühe Neuzeit zurückgehen. Hierzu zählen die Universitäten von: Oxford, Cambridge, St. Andrews, Glasgow und Aberdeen. Sie bieten i.d.R. das gesamte Spektrum traditioneller akademischer Fachrichtungen an.

- Red-Brick Universities

nach den für sie typischen Backsteinfassaden benannt. Sie wurden Ende des 19. und zu Beginn des 20. Jahrhunderts in den großen Industriezentren gegründet, ursprünglich mit einem Schwerpunkt auf Ingenieurwesen und Naturwissenschaften. Ihre forschungsorientierten Institutionen gehören heutzutage ebenfalls der Russell Group an. Zu ihnen zählen die Universitäten von Birmingham, Liverpool, Manchester, Leeds, Sheffield und Bristol.

- Plate-Glass Universities

euphemistisch benannt nach den für die 1960er Jahre typischen, mit Glasflächen versetzten Betonbauten. Die Neugründung von acht Universitäten erfolgte um die Mitte der 1960er Jahre infolge eines Aufrufs der Regierung (Robbins Report) nach Erweiterung des Hochschulwesens. Zu ihnen zählen die Universitäten von: East Anglia, Essex, Kent, Lancaster, Sussex, Warwick, York und die Aston University. Weitere zehn Institutionen, deren Gründungen weit früher liegen, die aber in den 1960er Jahren erst Universitätsstatus erhalten haben, werden häufig dieser Gruppe zugeordnet.

- Post-1992 Universities (auch neue Universitäten genannt)

die sich größtenteils aus ehemaligen "polytechnics" (vergleichbar mit Fachhochschulen) oder "central institutions" (Schottland) und "teacher training colleges" (vergleichbar mit den Pädagogischen Hochschulen, die keinen Universitätsstatus mit Promotions- und Habilitationsrecht aufweisen) zusammensetzen. Ihr Schwerpunkt liegt meist weniger auf Forschung als auf der Vermittlung von "taught courses" und "vocational courses" (berufsbezogenen Studiengängen).

- Kunst-, Musik- und Landwirtschaftshochschulen

In Anbindung an die oben genannten Universitäten gibt es im Vereinigten Königreich über 700 "colleges", die selbst nicht über "degree awarding power" verfügen, deren Kurse aber über eine Hochschule mit "degree awarding power" validiert werden und somit genauso rechtskräftig sind.

Es gibt verschiedene Hochschulverbände im UK, unter anderem die sogenannte "Russell Group", ein Verband aus 24 prestigeträchtigen und forschungsorientierten Universitäten, der sich in etwa mit den Gruppen "German U15" und "TU9" oder der amerikanischen "Ivy League" vergleichen lässt. Einige der nach 1992 entstandenen Universitäten (frühere "polytechnics") und University Colleges sind in der "Mission Group Million+" vertreten (21 Mitglieder), die sich als moderne Universitäten mit einem zeitgemäßen Studienangebot ("Higher Education for the 21st Century") verstehen und einen fairen Zugang zum Studium für alle propagieren. Neben den beiden genannten Interessengruppen "Russell Group" und "Million+" hat sich 2007 eine Gruppe von aktuell 13 Universitäten zur "University Alliance" zusammengeschlossen. Sie hat sich Innovation und Unternehmertum auf die Fahnen geschrieben.

Unabhängig von diesen verschiedenen Interessengruppen ist Universities UK (UUK) das Sprachrohr der britischen Hochschulen und ihrer Leitungen. 137 von 167 tertiären Bildungsanbietern insgesamt sind Mitglied von UUK. Die Vereinigung ist im Wesentlichen äquivalent zur HRK zu sehen.

 

Finanzierung der Hochschulen

Laut Universities UK (UUK) lag der Anteil der staatlichen Finanzierung der Hochschulen im UK 2013 noch bei 57 Prozent, und entsprechend 43 Prozent stammten aus anderen Quellen. Laut Zahlen für 2018/2019 hat sich der Staatsanteil mehr als halbiert und machte etwas mehr als 25 Prozent aus. Der Studiengebührenanteil machte ca. 48 Prozent der Einnahmen britischer Hochschulen aus und lag damit etwa 8 Prozent höher als noch vor etwa sechs Jahren.

2018/19 verzeichnete der Hochschulsektor insgesamt Einnahmen in Höhe von circa GBP 40,8 Mrd., während die Ausgaben bei rund GBP 44 Mrd. lagen. Finanzüberschüsse sind in den letzten Jahren übliche Praxis geworden. Die Hochschulen nutzen sie angesichts der stetig sinkenden staatlichen Subventionen für Lehre und Forschung vermehrt, um in Kapitalanlagen und Infrastruktur, vor allem in Gebäude zu investieren. Dazu zählen häufig Freizeitanlagen, die die jeweilige Hochschule für gebührenzahlende Studierende attraktiv machen soll.

Generell ist ein Trend zur Diversivizierung des Einkommensstroms der Hochschulen zu verzeichnen. Das Einkommen setzt sich im Wesentlichen zusammen aus Studiengebühren und Lehrverträgen (2018/2019: GBP 19,9 Mrd.), öffentlichen Geldern für Lehre und Forschung, 2018/2019: GBP 11,9 Mrd., Einkommen aus Investitionen und anderem Einkommen 2018/ 2019: GBP 8,6 Mrd. Innerhalb der eingeworbenen Forschungsmittel variiert der Anteil der EU-Gelder. Im Falle des Imperial College London waren es zuletzt 11 Prozent. Im Durchschnitt aller tertiären Bildungsanbieter ergab sich für das akademische Jahr 2018/19 ein Anteil von 10 Prozent. Er lag damit hinter den öffentlichen Gebern wie Research Councils (äquivalent zur DFG) und weiteren regierungssseitigen Zuwendungen und im UK ansässigen Stiftungen, die zusammen gut zwei Drittel des Forschungsbudgets ausmachen. Die EU-Tranche liegt aber deutlich höher als diejenige anderer auswärtige (nicht-EU-) Geldgeber und der Industrie.

Für die Hochschulen zuständig sind das Wirtschaftsministerium (Department for Business, Energy and Industrial Strategy, BEIS) und das Bildungsministerium, Department for Education (DfE). Forschung findet im Vereinigten Königreich – anders als in Ländern mit starken außeruniversitären Forschungsinstituten – fast ausschließlich an den Universitäten statt. Etwa alle sechs Jahre (zuletzt 2014) wird die Forschungsstärke britischer Hochschulen im "Research Excellence Framework" (REF, zuvor "Research Assessment Exercise" – RAE genannt) festgestellt. Vorbereitungen zum REF 2021 sind an britischen Einrichtungen angelaufen. Die REF-Ergebnisse sind wesentliche Entscheidungskriterien für die Vergabe von Forschungsgeldern an die jeweiligen Institutionen und Fachbereiche. Das Budget hierfür soll sich auf ca. GBP 2 Mrd. jährlich belaufen.

 

Studiengebühren

Britische Universitäten durften seit 2012 bis zu GBP 9.000 und dürfen seit 2017, sofern die TEF-Ergebnisse es zulassen (siehe oben), GBP 9.250 für einen grundständigen Studiengang erheben. Außerdem wurde 2015 die Restriktion für Neueinschreibungen von Studierenden («student number caps») abgeschafft. Die Gebühren sind sowohl von Studierenden aus dem UK als auch der EU zu entrichten. Ausnahmen gelten für Studierende aus Schottland und der EU, die in Schottland studieren und dort beide keine Studiengebühren bezahlen müssen. Studierende aus England und Wales müssen diejenige Rate bezahlen, die sie an einer englischen oder walisischen Universität entrichten müssten. Die Regularien in den beiden wesentlich kleineren Landesteilen Wales und Nordirland: Studierende aus Wales und EU-Ausländer bezahlen an walisischen Universitäten maximal GBP 9.000. In Nordirland müssen Nordiren und EU-Studierende maximal GBP 4.275 an Studiengebühren entrichten.

Nach der Einführung des neuen Studiengebührensystems in 2012 hatte die britische Regierung zunächst angenommen, dass sich die Studiengebühren bei GBP 6.000 bis 7.000 einpendeln würden und die Höchstgebühr von GBP 9.000 nur in Ausnahmefällen verlangt würde. Diese Annahme hat sich nicht bewahrheitet: Derzeit verlangen rund 98% der HEI die Höchstsumme von GBP 9.000 bzw. GBP 9.250.

Die Studiengebühren für "postgraduates" sind nicht reglementiert und variieren stark je nach Kursform und Institution. Für heimische und EU-Studierende lagen sie zuletzt durchschnittlich bei GBP 11.000 pro Jahr, für "overseas students" bei GBP 14.620 in medizinischen und medizinnahen Fächern im Durchschnitt bei knapp GBP 22.732. In Wirtschaftswissenschaften mit Abschlüssen wie MBA bezahlen Studierende Gebühren durchschnittlich GBP 19.924.

Lebenshaltungskosten sind nicht mit eingerechnet.

 

Ausblick

Bis 2016 sind die Zahlen der Studienanfänger kontinuierlich gestiegen, so dass im UK von einer im Kern stabilen Zielgruppe ausgegangen werden kann; 2017 gab es erstmalig einen leichten Rückgang um circa 4 Prozent. 2018/2019 haben 2.383.970 Personen an britischen HEI studiert, ein Anstieg von 2% zu 2017/2018. Der Anteil einer Schülerinnen -und Schülerkohorte, die ein Studium beginnt, hat sich von unter 20% in 1990 auf fast 50% in 2019 gesteigert. Dieser Anstieg bei den Studierendenzahlen ist ein Teil der Regierungsstrategie im Bildungsbereich zur Erhöhung der Teilhabe an akademischer Bildung. 2018/2019 gab es insgesamt 1,05 Millionen Studienanfänger (undergraduate und postgraduate).

Die Studiengenühren für EU-Staatangehörige werden laut britischer Regierung auch in der Übergangsphase 2020 also auch für das akademischen Jahr 2020/21 in derselben Höhe erhoben werden wie für inländische britische Kommillitonen. Diejenigen, die also noch vor dem Ablauf der Übergangszeit ihr Studium in England, Wales oder Nordirland beginnen, werden noch gemäß. EU-Richtlinien behandelt, obwohl das EU-Recht in der Übergangsphase nicht mehr gilt. Dadurch will man potentiellen Bewerberinnen und Bewebern Planungssicherheit geben. Die Zusicherung gilt über die gesamte Laufzeit des Studiums. Bei einem in England, Wales und Nordirland mehrhetlich dreijährigen Bachelorprogramm deckt das den Zeitraum bis Sommer 2023 ab. Schottische Hochschulen opreieren üblicherweise mit vierjährigen Bachelorprogrammen. Der genannte Status gilt entsprechend bis Ende des Studienjahres 2023/2024. Die neuen Visumsbestimmungen für Studierende sollen allerdings ab dem 1.1.2021 gelten. Zur Bewältigung der Coronaviruskrise hat Universities UK im Namen der Universitäten eine Reihe von Forderungen aufgestellt. U. A. soll die Visumsbeantragung für EU-Studierende um ein weiteres Jahr ausgesetzt werden, um die britischen Hochschulen bei der Rekrutierung von internationalen Studierenden für das Wintersemester 2020/2021 zu unterstützen.


Verfasser: DAAD-Außenstelle London

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