Kroatien: Bildung und Wissenschaft

 

Studierende am Rednerpult ihrer Dozentin.

2013 trat Kroatien als 28. Mitgliedsstaat der Europäischen Union bei. Die Europäisierung der Hochschulbildung Kroatiens setzte jedoch schon circa zehn Jahre zuvor mit der Unterzeichnung der Bologna Deklaration im Mai 2001 ein. Zuständig ist das Ministerium für Wissenschaft und Bildung. Seit 2003 verfolgte Kroatien eine umfassende Hochschulreform, um das nationale System an die Bologna Standards anzupassen und hat dieses im Gesetz zur Hochschulbildung festgelegt.

Im Jahr 2005 gründete sich das nationale ENIC / NARIC Büro sowie der Nationale Rat für Hochschulbildung. Beide Akteure begleiten die Hochschulentwicklung fachlich und stellen die Qualität der Hochschulausbildung sicher. Im gleichen Jahr konnte die erste Phase der Bologna Reform durch die Anpassung der Studienprogramme auf die zwei-zyklische Bachelor- und Masterausbildung abgeschlossen werden. Nur wenige Studienfächer, hierunter Medizin und Recht, blieben bei einem einzyklischem Studiengang.

Kroatien zeichnet sich durch eine Vielzahl unterschiedlicher Hochschuleinrichtungen aus. Die knapp 160.000 Studierenden in Kroatien verteilten sich im Wintersemester 2017/2018 auf 119 Hochschulinstitutionen im Land. Hierunter befinden sich acht staatliche Universitäten (University of Dubrovnik, University of Josip Juraj Strossmayer in Osijek, University of Rijeka, University of Split, University North in Koprivnicar, University of Zadar, University of Zagreb and University of Juraj Dobrila in Pula) sowie staatliche Fachhochschulen. Hierzu zählen Social Studies Polytechnic in Zagreb, Technical Polytechnic in Zagreb, Polytechnic in Karlovac, Polytechnic Lavoslav Ružička in Vukovar, Polytechnic „Nikola Tesla“ in Gospić, Polytechnic Marko Marulić in Knin, Polytechnic in Požega, Polytechnic in Rijeka, Polytechnic in Slavonski Brod, Polytechnic in Šibenik, Health Studies Polytechnic in Zagreb, Polytechnic of Međimurje in Čakovec.
Hinzu kommt eine staatliche Hochschuleinrichtung der Polizei in Zagreb, eine staatliche Landwirtschaftshochschule in Križevci sowie das College of Management in Tourism and IT in Virovitica. Darüber hinaus gibt es zwei private Universitäten (Croatian Catholic University und Libertas International University, beide in Zagreb) sowie sechs private Politechniken und 18 private Colleges. 57 Prozent der Studierendenschaft ist weiblich.

Verfasserin: Dr. Claudia Nospickel, DAAD Bonn

Der DAAD ist in Kroatien mit je einem Lektorat an der Josip-Juraj-Strossma-yer-Universität Osijek, an der Universität Zadar sowie an der Universität Zagreb vertreten.