Turkmenistan: Bildung und Wissenschaft

Studierende am Rednerpult ihrer Dozentin.

Hochschul- und Bildungssysteme im Ausland weisen häufig gravierende Unterschiede zu Deutschland auf. Erfahren Sie mehr über die Hochschulen und das Studiensystem.

Hochschulen

An turkmenischen Universitäten werden mit Ausnahme der Oguz-Khan-Universität keine Studiengebühren erhoben, jedoch sind die Absolventen dazu verpflichtet, zur Abgeltung im Anschluss an das Studium einen zweijährigen Arbeitseinsatz an einer staatlichen Institution (Ministerium, Behörde, Bildungseinrichtung und so weiter) zu absolvieren. Im Studienjahr 2016/2017 existierten in Turkmenistan die folgenden Hochschuleinrichtungen (jeweils mit Angabe der Zahl der im Jahre 2016 für Studienanfänger zur Verfügung gestellten Studienplätze):

(1) State university named after Maktumguly – 975
(2) State medical university – 573
(3) Turkmen agricultural university – 510
(4) Turkmen national institute of world languages named after Azadi – 389
(5) International oil and gas university – 467
(6) Turkmen state institute of architecture and construction – 570
(7) Turkmen state institute of economy and management – 510
(8) Turkmen state institute of transport and communications – 450
(9) Turkmen state financial institute – 180
(10) Institute of international relations – 60
(11) International university of humanities and development – 300
(12) Turkmen state pedagogical institute named after Seyidi (in Turkmenabat) – 422
(13) Turkmen agricultural institute (in Dashoguz) – 215
(14) National institute of sports and tourism – 410
(15) Turkmen energy institute (in Mary) – 335
(16) Turkmen institute of culture – 200
(17) Academy of fine arts – 100
(18) Turkmen national conservatoire – 140
(19) Oguz-Khan University of engineering and technology – 450

Bis auf drei Ausnahmen befinden sich sämtliche Universitäten in der turkmenischen Hauptstadt Aschgabat. Im Studienjahr 2016/2017 nahm das Hochschulwesen 7.256 Neuimmatrikulierte auf, wobei die Nachfrage nach Studienplätzen seit Jahren deutlich höher ausfällt. Dies führt dazu, dass ein großer Teil der studierwilligen Schulabsolventen zum Studieren ins Ausland geht.

Studiensystem

Nach den von der UNESCO veröffentlichten Zahlen zur Mobilität turkmenischer Studierenden waren 46.226 turkmenische Staatsbürger an Hochschulen im Ausland immatrikuliert, wobei die Russische Föderation die Reihe der Gastländer mit 17.457 Studierenden anführte, gefolgt von der der Türkei mit 10.418, Belarus mit 7.434 sowie der Ukraine mit 3.679 turkmenischen Studierenden. Deutschland gehört mit 92 im Wintersemester 2018/2019 eingeschriebenen Studierenden nicht zu den wichtigen Aufnahmeländern. Dies spiegelt allerdings nicht das Interesse an einem Studium in Deutschland wider – welches allgemein sehr hoch ist – wohl aber den erschwerten Zugang für turkmenische Schulabgänger zu deutschen Hochschulen. Wie zuletzt im Frühjahr 2017 von der Kultusministerkonferenz (KMK) beschieden, qualifiziert auch ein nach elfjähriger Schulzeit in Turkmenistan erworbener Abschluss nicht zur direkten Aufnahme in ein studienvorbereitendes Studienkolleg. Das zusätzlich geforderte, vorab zu absolvierende Studienjahr an einer Heimatuniversität (beziehungsweise einer anderen Universität in der GUS) macht einen Studienbeginn in Deutschland nicht nur unattraktiv, sondern de facto unmöglich, da Studienortswechsel im turkmenischen System nicht vorgesehen sind.