Sri Lanka: Bildung und Wissenschaft

Studierende am Rednerpult ihrer Dozentin.

Sri Lanka hat ein großes Kapazitätsproblem im Bereich Hochschulbildung. Die Zahl der jährlichen Hochschulabsolventen ist vergleichsweise gering, eine Tatsache, die sich negativ auf den sich abzeichnenden wirtschaftlichen Aufschwung auswirken kann. So war auch die Erhöhung der Zahl der Studienplätze und ein breiterer Zugang zu Higher Education eines der wichtigsten formulierten Ziele im vom Hochschulministerium und der University Grants Commission (UGC) 2013 herausgegebenen „Strategic Management Plan“ für die Jahre 2013 bis 2017.

An den 19 staatlichen Universitäten, die der University Grants Commission unterstehen, waren 2018 122.762 (Undergraduates)Studierende eingeschrieben. Aufgrund der begrenzten Kapazitäten sind die Aufnahmeprüfungen an den Staatlichen Universitäten äußerst kompetitiv. So wurden im akademischen Jahr 2017/2018 von den circa 163.000 Bewerberinnen und Bewerbern, die die Universitätsaufnahmeprüfungen erfolgreich abgelegt haben, nur ca. 31.400 neu zugelassen. Die Zahl der Neuzulassungen an den Hochschulen soll jährlich gesteigert werden, und zwar um jährlich 5 Prozent im Undergraduatebereich sowie um jährlich 10 Prozent im Postgraduatebereich. Auch der „open and distance learning sector“ soll mit jährlich 15 Prozent mehr Zulassungen dazu beitragen, den Zugang zu Hochschulangeboten breiteren Gruppen zu erschließen. Insgesamt soll somit die Gross Enrollment Ratio (GER) bis zum Jahr 2020 auf 25 Prozent gebracht werden.

Um die Qualität der Lehre zu sichern, soll des Weiteren der Anteil der promovierten Hochschullehrkräfte deutlich erhöht werden. Das Interesse an internationaler Zusammenarbeit ist vor diesem Hintergrund in den letzten Jahren erheblich gestiegen.

Die begrenzte Kapazität an Studienplätzen führt nicht nur dazu, dass jedes Jahr eine größere Zahl von jungen Sri Lankern ein Studium im Ausland aufnimmt, sondern auch zur Zunahme von privaten Anbietern auf dem Bildungsmarkt. So gibt es mittlerweile 19 staatlich anerkannte Institutionen, die in bestimmten Fachbereichen (unter anderem IT, Management, Medizin) Abschlüsse verleihen dürfen. Die Zahl der staatlich nicht anerkannten Institutionen dürfte um ein Vielfaches höher liegen. Zu den besten Universitäten in Sri Lanka zählen die University of Colombo, die University of Peradeniya, die University of Moratuwa, die University of Sri Jayawardanepura und die University of Jaffna.

Besonders im Bereich der Berufsbildung, auf deren Entwicklung sehr viel Hoffnung gesetzt wird, sind sehr viele unregistrierte Anbieter unterwegs. Angesichts der großen Zahl an jährlichen Schulabsolventen, die keinen Studienplatz erhalten, ist der Zulauf hier sehr groß. Die Nachfrage nach qualitativen Angeboten ist hoch, stößt jedoch bei Weitem nicht auf das entsprechende Angebot.

Verfasserin: Dr. Katja Lasch, Leiterin der Außenstelle Neu Delhi

Der DAAD ist in Sri Lanka mit einem Informationszentrum in Colombo vertreten.