Studieren und leben in Kasachstan

Ein junger Mann benutzt ein Tablet und einen Stift, um Ideen am Küchentisch festzuhalten.

Hochschul- und Bildungssysteme im Ausland weisen häufig gravierende Unterschiede zu Deutschland auf. Erfahren Sie mehr über die Hochschultypen, die Zulassungsvoraussetzungen und Studiengebühren.

Inhalt

Hochschulen
Studiensystem
Zulassung
Studiengebühren
Sprachvoraussetzungen

Hochschulen

In Kasachstan gibt es 126 Hochschulen. Universitäten sollen wissenschaftlich-methodologische Zentren darstellen, Forschung betreiben und B.A.-, Master- und PhD-Abschlüsse in mindestens drei Fächern anbieten.

Die Begriffe Akademie und Institut werden daneben für kleinere Hochschulen mit eingeschränktem bzw. spezialisiertem Fächerangebot (z. B. Medizinische Akademien) gebraucht. Eine Reihe von großen Hochschulen des Landes wurde zu Forschungsuniversitäten und dann zu „Nationalen Universitäten“ erklärt.

Studiensystem

Das akademische Jahr beginnt im September und endet im Juni.

Mit dem Gesetz über Wissenschaft von 2007 hat man sich auf ein dreistufiges System mit Bachelor, Master, PhD festgelegt. Für den postgraduierten Bereich spielt nach wie vor der Titel „Kandidat Nauk“ als Äquivalent zum PhD eine Rolle.

Universitäres Grundstudium:

 Es werden Bachelor-Studiengänge angeboten, die nach einem vierjährigen Studium die Vergabe des akademischen Grades vorsehen.

Weiterführendes universitäres Studium:

Auf Grundlage des Bachelor-Studiums kann ein Master-Studienprogramm aufgenommen werden, das nach zwei Studienjahren zum Erwerb des Grades Master führt.

Doktoranden-Studiengänge:

Nach einem in der Regel drei Jahre dauernden Doktorandenstudium, in dessen Verlauf eine Doktorarbeit erstellt werden muss, wird der Titel Doktor nauk - Doktor der Wissenschaften - verliehen. Einige Hochschulen und Institute sind bereits dazu übergegangen, den Titel Ph.D zu verleihen.

Informationen zu Fragen der Anerkennung von Studienleistungen, -abschlüssen und akademischen Graden finden sie in unseren Tipps vorab.

Zulassung

Nach wie vor erfolgt die Zulassung zum Studium obligatorisch auf Basis der Ergebnisse im landesweiten ENT (engl. UNT – Unified National Test).

Grundvoraussetzung zur Zulassung für ausländische Studierende zum Studium ist ein mindestens 12-jähriger Sekundarschulabschluss. Über die genauen Zulassungsbedingungen sollte man sich direkt bei den Hochschulen bzw. bei der kasachischen Botschaft erkundigen.

Studiengebühren

Die Höhe ist unterschiedlich, je nach Prestige des Fachs und teilweise auch der Hochschule.

Einige Beispiele: Die billigsten Studiengänge gibt es in den Fächern Geschichte, Geografie, Philosophie, Mathematik und Lehramt, hier sind etwa 200.000 bis 500.000 kasachische Tenge (KZT) pro Jahr zu bezahlen. Am teuersten ist das Studium der Medizin, in Almaty 800.000 KZT, in Karaganda 621.500 KZT, oder auch des Modefachs „Internationale Beziehungen“, zum Beispiel an der Al-Farabi-Universität in Al-maty 635.800 KZT.

(1 EUR = 428,295 KZT; Stand März 2019 )

Sprachvoraussetzungen

Die Unterrichtssprache ist in der Regel Kasachisch und Russisch. Die Sprachkenntnisse müssen daher bereits vor Beginn des Studiums so gut sein, dass ein ausreichender Wortschatz an Fachbegriffen eine mühelose Teilnahme an den Lehrveranstaltungen ermöglicht.

Aufenthaltsgenehmigung und Arbeitserlaubnis

Für einen Aufenthalt länder als 30 Tage muss bereits vor der Einreise nach Kasachstan bei der kasachischen Vertretung ( > Konsularische Fragen) ein Visum beantragt werden. Innerhalb der ersten fünf Arbeitstage muss man sich bei der zuständigen Behörde für Pass- und Visaangelegenheiten registrieren lassen. Wer einen längeren Aufenthalt in Kasachstan plant, muss eine Negativbescheinigung über einen HIV-Test vorlegen. Es empfiehlt sich, den Test bereits in Deutschland machen zu lassen und eine beglaubigte Übersetzung der Bescheinigung vorzulegen. Bei der Botschaft sollten Sie sich auch nach den Vorraussetzungen für eine Arbeitserlaubnis erkundigen.

Lebenshaltungskosten

Im Vergleich zu Deutschland sind die Lebenserhaltungskosten hier sehr niedrig, selbst in den teureren Städten Almaty und Nur-Sultan. Als Student profitiert man mit Ausweis von einigen Vergünstigungen. Das alltägliche Leben ist sehr günstig. Ein Hauptgericht kosten in öffentlichen Kantinen ("aschana" oder "stolowaja") von einem bis sechs Euro. Lebensmittel aus einheimischer Produktion sind größtenteils subventioniert und damit um ein Vielfaches günstiger als in Deutschland.

Einige Vergünstigungen gibt es über den Internationalen Studentenausweis.

Unterkunft

Die preiswerteste Unterkunftsmöglichkeit bieten die Studentenwohnheime. Die Plätze sind sehr rar und für Ausländer schwer zu bekommen. Es existiert die Möglichkeit, in eine Wohngemeinschaft, zumeist mit einer Gastfamilie, zuziehen. Dies ist schon zu geringen Preisen möglich: Für etwa EUR 100,-  monatlich lässt sich ein Zimmer anmieten. Aber auch Privatunterkünfte sind im Vergleich zu Deutschland günstiger, außer in der Hauptadt, in der dann auch eine kleine Wohnung EUR 200,- bis EUR 300,- kosten kann (s. DAAD-Erfahrungsberichte).

Hilfreich bei der Wohnungssuche können das Internetportal "Krisha" oder die Angebote der folgenden Suchmaschinen sein: