Studieren und leben im Iran

Ein junger Mann benutzt ein Tablet und einen Stift, um Ideen am Küchentisch festzuhalten.

Hochschul- und Bildungssysteme im Ausland weisen häufig gravierende Unterschiede zu Deutschland auf. Erfahren Sie mehr über die Hochschulen, das Studiensystem und die Sprachvoraussetzungen.

Hochschulen

Alle iranischen Spitzenuniversitäten sind staatliche Universitäten, abgesehen von den Islamischen Azad Universitäten in den größeren Städten des Landes, wie etwa in Teheran, Isfahan oder Mashhad. Die Islamische Azad-Universität ist die größte private Hochschule mit verschiedenen Standorten bzw. einem Netzwerk von Hochschulen im Iran und im Nahen Osten.

Im Iran gibt es heute 177 staatliche Hochschulen (inkl. 58 Medizinische Hochschulen) und 700 private.

Studiensystem

An allen Universitätstypen wird das Studium in drei Abschlussarten aufgegliedert: BA (Karshenasi), MA (Karshenasi-arshad) und Doktorat.

Zulassung

Die Aufnahme an der staatlichen und privaten Hochschulen im Iran wird durch eine
Aufnahmeprüfung (Konkour-e Sarasari) geregelt.

Ausländer können ohne Farsi-Kenntnisse keine Undergraduate-Programme in Iran studieren. Seit Kurzem wurden ab dem Master-Level an einigen öffentlichen Universitäten englischsprachige Programme eingeführt.

Studiengebühren

An staatlichen Hochschulen gibt es keine Studiengebühren für iranische Staatsbürger; an den Islamischen Azad Universitäten werden 250,- bis 2.500,- EUR aufgerufen, wobei die Geisteswissenschaften günstiger, Fächer wie Architektur hingegen hohe Studiengebühren verlangen.

Ausländer zahlen an staatlichen Universitäten je nach Fach zwischen 2.000,- und 6.000,-  Euro pro Semester. Stipendien werden von staatlichen Stellen für Persisch-Sprachkurse angeboten, die in Deutschland über die Iranische Botschaft in Berlin ausgeschrieben werden.

Visum, Arbeitserlaubnis, Wohnungssuche, Lebenshaltungskosten - all das sollte vor einem Auslandsaufenthalt gut recherchiert sein. Die folgenden Informationen helfen Ihnen bei der Vorbereitung.

Aufenthaltsgenehmigung und Arbeitserlaubnis

Für Wissenschaftler und Studierende muss regelmäßig eine Einladung der iranischen Hochschule vorliegen, die auch eine so genannte Referenznummer beim iranischen Außenministerium beantragt. Mit dieser Nummer kann in der Iranischen Botschaft in Berlin oder in einem Konsulat in Deutschland das Visum beantragt werden. Dies ist neuerdings online möglich.

Weitere Informationen zur Aufenthaltsgenehmigung finden Sie in den Reise- und Sicherheitshinweisen des Auswärtigen Amtes sowie bei den konsularischen Vertretungen der Länder in Deutschland. Dort sollten Sie sich auch nach den Vorraussetzungen für eine Arbeitserlaubnis erkundigen. Detaillierte Visainformationen erhalten Sie beim Generalkonsulat (s. DAAD-Erfahrungsbericht).

Lebenshaltungskosten

Die Lebenshaltungskosten sind um einiges geringer als in Deutschland, so dass von einer Orientierungssumme von ca. EUR 300,- ausgegangen werden kann - vor allem in Teheran sollten die Lebenshaltungskosten aber nicht unterschätzt werden, sie ist ein teure Stadt (s. DAAD-Erfahrungsberichte).

Einige Vergünstigungen gibt es über den Internationalen Studentenausweis.

Unterkunft

Gästehäuser werden bei Kurzaufentalten von Gastdozenten häufig von den Universitäten gestellt, oftmals jedoch befinden sich diese, wie auch Wohnheime, in privater Hand. Für kleinere Apartments bei längerfristigen Aufenthalten werden zwischen 400,- bis 600,- EUR Miete im Monat verlangt. Behilflich bei der Wohnungssuche sind die Internatonal Offices der Hochschulen und das DAAD-Informationszentrum.