Peru: Leuchtturmprojekte

SDG-Graduiertenkollegs

Im September 2015 wurde die UN-Entwicklungsagenda „Transforming our World: The 2030 Agenda for Sustainable Development“ verabschiedet. Im Zentrum steht die gemeinsame Verantwortung von Industrie-, Schwellen- und Entwicklungsländern innerhalb einer globalen Partnerschaft. In diesem Rahmen wurden die Sustainable Development Goals (SDG) definiert. Dem Ziel einer chancengerechten, qualitativ hochwertigen Bildung wird dabei hohe Bedeutung zugemessen.

Das Programm „SDG-Graduiertenkollegs“ soll einen Beitrag zur Erreichung dieser neuen Entwicklungsziele leisten. Hierzu fördert der DAAD seit 2016 den Aufbau von sieben SDG-Graduiertenkollegs in Entwicklungsländern. Deutsche Hochschulen und ihre internationalen Partnerhochschulen bilden spezialisierte Experten und Dozenten auf Master-, Promotions- und Postdoc-Level aus mit dem Ziel, die Strukturen vor Ort nachhaltig zu stärken und innovative Lösungen für zentrale SDG-Themen zu erarbeiten. Ein besonderer Fokus liegt dabei auf dem Einsatz von Informations- und Kommunikationstechnologien.

Das Programm wird aus Mitteln des Bundesministeriums für Wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) finanziert. Das Fördervolumen beläuft sich pro Jahr und pro Projekt auf bis zu 450.000,- Euro. Der regionale Schwerpunkt des Programms liegt mit vier SDG-Graduiertenkollegs auf dem afrikanischen Kontinent (Äthiopien, Nigeria, Kamerun und Südafrika), zwei weitere Kollegs werden in Lateinamerika (Peru, Kolumbien) aufgebaut sowie ein Kolleg in Vietnam.
2021 bis 2025 schließt sich für die sieben Projekte eine zweite Förderphase an, in der ein weiterer Südpartner in die Kooperation aufgenommen werden kann. Neu ist außerdem die Initiative der SDG-Graduiertenkollegs (SDG Graduate Schools - SDG GS), sich in der zweiten Phase zur Interdisciplinary SDG GS Alliance zusammenzuschließen. Die Allianz soll interdisziplinäres Capacity Building fördern, den Ausbau des Netzwerks zu SDG-Themen stärken und eine Plattform für interdisziplinäre Kooperationen und Wissenstransfer bieten. Sie trägt zur Sichtbarkeit der SDG-Graduiertenkollegs bei und der gemeinsame Beitrag zur Erreichung der SDG wird gewürdigt.

Postgraduate Program on Sustainable Development and Social Inequalities in the Andean Region - trAndeS

Das SDG 10 formuliert die Verringerung von Ungleichheiten als Voraussetzung für nachhaltige Entwicklung. Im Sinne eines umfassenden Verständnisses von Ungleichheit über rein ökonomische Aspekte hinaus beschäftigt sich trAndeS mit Ungleichheit im Hinblick auf ihre sozioökonomischen, soziopolitischen und sozioökologischen Dimensionen und berührt dabei gleichzeitig weitere Themenschwerpunkte der SDG wie Armut, Hunger, Genderaspekte, Zugang zu Energie, Bildung und dem Arbeitsmarkt u.a. Da der Andenraum von extremen Ungleichheiten geprägt ist, besitzt das Thema dort hohe entwicklungspolitische Relevanz. Gleichzeitig sollen durch anwendungsorientierte Forschung, Lehre und Weiterbildung Lösungsansätze zur Reduzierung von Ungleichheiten im Sinne von „best practice“ auch über den Andenraum hinaus erarbeitet werden.

Das SDG-Graduiertenkolleg, das in Kooperation mit der Pontificia Universidad Católica del Perú und der FU Berlin eingerichtet wird, fördert durch Lehre, Forschung und Weiterbildung die SDG-relevante Forschungskapazität von PUCP und FUB sowie anderer Universitäten
und trägt zur Etablierung eines nachhaltigen Campus Management bei.
In der zweiten Förderphase wird der Fokus stärker auf die Ausbildung von Doktoranden gelegt. Außerdem wird die Einrichtung eines dauerhaften Studienprogramms angestrebt sowie die Zusammenarbeit mit weiteren Hochschulen der Andenregion vertieft, um deren strukturelle Bedingungen zu verbessern.

Weiterführende Informationen

Kontakt DAAD

Referat P31 Hochschulstrukturförderung in der Entwicklungszusammenarbeit