Uganda: Bildung und Wissenschaft
Erfahren Sie mehr über die Hochschulen und das Bildungssystem.
Hochschulen
Nach Angabe des „National Council for Higher Education“ (NCHE) waren 2016 insgesamt 254.043 Uganderinnen und Ugander an einer tertiären Einrichtung eingeschrieben, davon 179.067 an Universitäten und Universitätskollegs. Der Anteil der Frauen betrug insgesamt 45% und 7,5% entfielen auf internationale Studierende (vor allem aus Ländern der Ostafrikanischen Gemeinschaft, DR Kongo und Somalia).
Besonders seit den 1990er-Jahren hat die Anzahl privater Hochschulen in Uganda stark zugenommen. Mittlerweile gibt es 9 staatliche Universitäten und 42 private Universitäten - mit steigender Tendenz. Abgesehen von den erwähnten Institutionen gibt es noch über 50, die in die Kategorie „andere öffentliche tertiäre Institutionen“ fallen und über 100, die der Kategorie „andere private tertiäre Institutionen“ zugehören – darunter auch die erste „Virtual University of Uganda“.
Viele der privaten Hochschulen werden dabei von Kirchen und anderen Religionsgemeinschaften getragen. Uganda hat eine der liberalsten Gesetzgebungen hinsichtlich privater Bildungseinrichtungen. Dies erklärt die große Zahl privater Hochschulen im Land, jedoch leider auch deren oft geringe Qualität und Reputation.
Studiensystem
Das Schulsystem in Uganda besteht aus der verpflichtenden siebenjährigen Grundschule und der sechsjährigen, zweistufigen Sekundarschule. Zugangsvoraussetzung für das Studium an einer Hochschule ist das „Uganda Advanced Certificate of Education“, das in Abschlussprüfungen am Ende der 13. Klasse erlangt wird.
Bildung wird für alle Bürger in der Verfassung garantiert. Uganda hat in den letzten Jahrzehnten sein Erziehungswesen stark entwickelt, das hohe Bevölkerungswachstum von über drei Prozent (jedes Jahr sollen eine Million Kinder mehr in die Schulen gehen) stellt jedoch eine besondere Herausforderung dar. Bereits 1997 führte die Regierung das Programm zur kostenlosen Grundschulausbildung (Universal Primary Education, UPE) ein, welches 2007 auf die Sekundarausbildung (Universal Secondary Education, USE) ausgeweitet wurde. Damit war Uganda der erste Staat in Subsahara-Afrika, der einen universellen Zugang zu weiterführender Schulbildung verspricht. Das Programm war insoweit erfolgreich, als heute mehr ugandische Jugendliche als zuvor eine weiterführende Schule besuchen. Schrieben sich vorher nur knapp die Hälfte der Grundschulabgängerinnen und Grundschulabgänger auf einer weiterführenden Schule ein, waren es 2011, nach Einführung des Programms, 69 Prozent. Leider geht der höhere Schulbesuch mit einer völligen Überlastung der schulischen Infrastruktur und fallenden Bestehensquoten einher.
Studiengebühren
Die Studiengebühren sind für alle Studierenden aus der East African Community (EAC – Kenia, Tansania, Uganda, Burundi, Ruanda und Südsudan) gleich. 2019 betrugen die Studiengebühren an der „Makerere University“ für Bachelorstudiengänge umgerechnet zwischen ca. 160 und 490 Euro pro Semester zuzüglich Verwaltungskosten von etwa 240 Euro im ersten Studienjahr. Für internationale Studierende bewegen sich die entsprechenden Gebühren zwischen 300 und 990 Euro und die Verwaltungskosten sind etwa doppelt so hoch.11 Die Regierung unterstützt etwa 4.000 Studierende jährlich mit Stipendien. Private Universitäten sind für Studierende aus der EAC grundsätzlich teurer, an der International University of East Africa etwa kostet ein Bachelorstudiengang pro Semester zwischen 500 und 810 Euro, die Verwaltungskosten betragen im ersten Jahr 310 Euro. Internationale Studierende zahlen dieselben Verwaltungskosten und die Studiengebühren pro Semester liegen zwischen 610 und 980 Euro.
Postgraduiertenstudiengänge sind teurer. An der „Makerere University“ bewegen sich die Gebühren für ein Masterstudium zwischen etwa 600 und 1.200 Euro pro Semester für EAC-Studierende und zwischen 950 und 2.700 Euro für internationale Studierende. Wobei für 95% der angebotenen Programme die jeweils geringste Summe gilt. PhD-Studiengänge an der „Makerere University“ können noch teurer sein. Studierende aus der EAC zahlen zwischen 850 und 1.450 Euro pro Semester, internationale Studierende zwischen 1.100 und 2.400 Euro. Die Verwaltungskosten sind für beide Gruppen jeweils identisch mit denen für Bachelorstudiengänge.