Botsuana: Bildung und Wissenschaft

Studierende am Rednerpult ihrer Dozentin.

In einigen Ländern kann sich das Hochschul- und Studiensystem von dem in Deutschland geltenden unterscheiden. Erfahren Sie mehr zu den verschiedenen Hochschulen und dem Studiensystem.

Hochschulen

University of Botswana

Die Mehrzahl der Studierenden ist an der University of Botswana eingeschrieben: 12.800 Studierende, davon 1.446 aus Master- und 123 auf PhD-Level. Die UoB ging 1982 als erste Universität des Landes aus der University of Bechuanaland (Botsuana), Basotoland (Lesotho), and Swaziland hervor, die 1964 mit dem Ziel gegründet wurde, tertiäre Bildung auch außerhalb von Apartheid-Südafrika anzubieten. In acht Fakultäten, einer neu etablierten School of Graduate Studies und acht Forschungszentren werden alle Abschlüsse von Bachelor über Master bis hin zum PhD angeboten.

Die neben der University of Botswana zweite staatliche Universität ist die Botswana International University of Science and Technology (BIUST). Sie wurde 2012 eröffnet und soll mit ihren fachlichen Schwerpunkten Bergbau, IT, Fertigungs- und Produktionstechnik, Materialwissenschaft, Biotechnologie, Zivile Infrastruktur und Agrarwissenschaften den Hochschulsektor in den für die Entwicklung des Landes relevanten Bereichen unabhängiger von ausländischen Fachkräften machen. Mit derzeit 1.881 eingeschriebenen Studierenden und einer Kapazität für bis zu 6.000 Studierende (BA, MA und PhD) wird die BIUST absehbar zur zweitgrößten Universität des Landes werden.

Neben der UB und der BIUST gibt es noch die neu Botswana University of Agriculture and Natural Resources (ehemals Botswana College of Agriculture), die private Botho University, die den aktuell ca. 4.000 eingeschriebenen Studierenden vor allem Studiengänge in den Bereichen Wirtschaft und IT anbietet, sowie weitere ca. 35 Einrichtungen tertiärer Bildung – die häufig jedoch sehr viel stärker im berufsbildenden Bereich tätig sind als im wissenschaftlichen.

Studiensystem

Education System in Botswana

Das Hochschulsystem Botsuanas teilt drei zentrale Herausforderungen mit denen nahezu aller Länder auf dem Kontinent: die steigende Anzahl von Studierenden, die Qualität und Relevanz der Studienangebote sowie die Finanzierung des tertiären Sektors. Die Erträge des Diamantenhandels, die Haupteinnahmequelle Botsuanas, sind in den letzten Jahren erheblich zurückgegangen, die zur Verfügung stehenden Mittel auch für Hochschulbildung damit ebenso.

Vor diesem Hintergrund versucht die Regierung zunehmend, auch den Privatsektor stärker an den Hochschulsektor anzubinden – sei es über private Investitionen oder auch über die inhaltliche Zusammenarbeit, um die Arbeitsmarktbefähigung von Hochschulabsolventen zu steigern.

Die Anzahl der studierfähigen Schulabsolventen pro Jahr steigt beständig: von knapp 10.000 in 2009 auf mehr als 16.000 in 2016, und dies obwohl Botsuana keine Schulpflicht kennt. Botsuana rühmt sich, die in den Millennium Development Goals angestrebte universelle Primärbildung erreicht zu haben. Nach sieben Jahre in der staatlichen Grundschule folgen drei Jahre auf einer staatlichen Mittelschule. Etwa die Hälfte der Schüler besucht daran anschließend die Oberschule (Senior Secondary School), die mit dem „Botswana General Certificate of Education“ den Zugang zur Universität ebnet. Der Grundschulbesuch ist kostenlos, für die Sekundarstufe werden Gebühren i.H.v. umgerechnet 50 EUR pro Kind und Jahr erhoben. Nach dem Schulabschluss können die Studenten auch eine der acht Technischen Oberschulen (Technical Colleges) besuchen und ausgewählte Berufsqualifikationen erwerben oder sogar einen Diplomabschluss erreichen. Weiterhin bieten Oberschulen (Teacher Training Colleges) auch Studiengänge für Lehrer und Krankenschwestern an.