Benin: Bildung und Wissenschaft

Studierende am Rednerpult ihrer Dozentin.

 

In Benin gibt es derzeit vier staatliche Universitäten sowie zahlreiche private Hochschulen. Die älteste und größte staatliche Universität ist die Université d’Abomey-Calavi, die sich unweit von Cotonou, in Calavi, befindet. Außerdem gibt es die staatliche Universität in Parakou (Université de Parakou – UP) im Norden Benins sowie zwei thematische staatliche Universitäten: die Université Nationale des Sciences, Technologies, Ingénierie et Mathématiques (UNSTIM) in Abomey sowie die Université Nationale d'Agriculture (UNA) in Porto Novo.

Das beninische Studiensystem orientiert sich am Bolognaprozess. 2011 erfolgte eine Studienreform, mit der das System LMD (Licence – Master - Doctorat) eingeführt wurde. Der Licence-Studiengang dauert drei Jahre, ein Master zwei Jahre. Der Doktortitel kann an einer Ecole Doctorale innerhalb von drei Jahren erreicht werden. Das Studienjahr besteht aus zwei Semestern, den Semestres Impairs und Semestres Pairs. Eine Einschreibung ist nur zum Semester Impair (Wintersemester, Beginn im September/Oktober) möglich.

Derzeit ist die Einschreibung in einen grundständigen Studiengang (Licence) an einer staatlichen Universität kostenlos. Über die Einführung von Studiengebühren wird jedoch heftig gestritten, es ist eine Einführung von Gebühren in Höhe von ca. 50.000 CFA geplant. Die Masterstudiengänge sind kostenpflichtig.
Zulassungsvoraussetzung zum Hochschulzugang ist ein Bakkalaureat (Abitur) mit bestimmten Schwerpunkten (Séries), je nach Studiengang.

Die öffentlichen Universitäten haben aufgrund der anwachsenden Bevölkerung sowie aufgrund des kostenlosen Licence-Studiums enormen Zuwachs an Studierendenzahlen in den letzten Jahren erlebt, was zu strukturellen und personellen Schwierigkeiten führte. Inzwischen sind die Zahlen wieder leicht rückläufig. Private Hochschulen stellen für zahlungskräftige Studierende recht gute Studienbedingungen zur Verfügung, wie z.B. kleinere Lerngruppen, Labore und technische Ausstattungen. Derzeit werden die Abschlüsse von rund 50 privaten Hochschulen staatlich anerkannt, weitere hundert private Institutionen existieren, werden aber seit 2016 nicht mehr staatlich anerkannt. 

Verfasserin: Friederike Heinz, Lektorin an der Université d’Abomey-Calavi

Der DAAD ist in Benin durch ein Lektorat am Département d’Etudes Germaniques der staatlichen Universität Université d’Abomey-Calavi vertreten.