Zentren für Deutschland- und Europastudien (ZDES)
Der DAAD fördert mit Mitteln des Auswärtigen Amtes an herausragenden ausländischen Hochschulen in elf Ländern aktuell neunzehn interdisziplinäre Zentren für Deutschland- und Europastudien (ZDES). Sie tragen dazu bei, die deutschland- und europabezogener Lehre und Forschung im Ausland zu stärken.
Verschaffen Sie sich mit unserer interaktiven Karte einen Überblick über die Lage der DAAD-geförderten Zentren für Deutschland- und Europastudien des aktuellen Netzwerks oder nutzen Sie die alphabetisch nach Ländern geordnete Liste der Zentren. Hier sehen Sie nicht nur, an welchen Universitäten die Zentren beheimatet sind, sondern Sie gelangen auch direkt zu ihren einzelnen Webseiten. Zur Karte
Die ersten drei Zentren wurden 1990 als Centers of Excellence in den USA an den Universitäten Berkeley, Harvard und Georgetown auf Initiative der damaligen Bundesregierung gegründet, um die deutsch-amerikanischen Beziehungen, insbesondere die Wissenschaftskooperation zu intensivieren. Mitte der Neunziger Jahre wurde in Großbritannien an der Universität Birmingham das erste Zentrum in Europa eingeweiht. Ende der 90er Jahre folgten mehrere Zentren im Osten und Mittleren Westen der USA sowie in Kanada. Der Schritt auf einen weiteren Kontinent erfolgte im Jahr 2000 mit der Eröffnung des Zentrums an der Universität Tokyo. 2001 kamen das CIERA in Frankreich, das ein landesweites Netzwerk koordiniert, sowie das Duitsland Instituut Amsterdam hinzu. Ein Jahr später folgte das Willy Brandt Zentrum in Wrocław (Breslau), das sich in einer landesweiten Ausschreibung durchsetzte. In Russland, an der Staatlichen Universität St. Petersburg, und in China, an der Peking Universität, wurden bereits etablierte bilaterale Hochschulkooperationen in einzelnen Fächern zu interdisziplinären Zentren mit deutschen Projektpartnern weiter ausgebaut. Innerhalb der folgenden Jahre wurden zwei Zentren in Israel, an der Hebräischen Universität in Jerusalem und der Universität Haifa, ins Leben gerufen. Darüber hinaus wurde ein Zentrum an der Chung-Ang-Universität in Seoul initiiert. Seit 2016 wird das Netzwerk mit dem Research Hub for German Studies an der University of Cambridge durch ein dediziertes Forschungszentrum ergänzt. Das jüngste, 2017 eröffnete Zentrum befindet sich in Porto Alegre, Brasilien, und ist ein Kooperationsprojekt der Universidade Federal do Rio Grande do Sul (UFRGS) und der Pontifícia Universidade Católica do Rio Grande do Sul (PUCRS). Zentrales Element des Programms ist neben der DAAD-Förderung das eigene Engagement der gastgebenden Universitäten, das sich u. a. im Matching-Funds-Prinzip zeigt.
Im angelsächsischen Raum (Kanada, USA, Großbritannien und Irland) findet angesichts der vergleichsweise starken Präsenz der interdisziplinären German and European Studies und eines hohen Potentials an qualifizierten Antragstellern seit einigen Jahren zudem ein projektbasiertes Förderprogramm als Nachfolgemodell zur umfassenden Zentrenförderung Anwendung. „Promoting German (and European) Studies“ und auch die „German-Studies-Dozenturen“ stellen gemeinsam mit dem Zentrenprogramm im Rahmen der Auswärtigen Kultur- und Bildungspolitik sowie der Außenwissenschaftspolitik der Bundesrepublik Deutschland einen der Grundpfeiler bei der Förderung interdisziplinärer deutschland- und europabezogener Forschung und Lehre im Ausland dar.
Die drei großen Wirkungsbereiche der Zentren liegen in der Forschung, Lehre und Öffentlichkeitsarbeit. Auch die Vernetzung der Zentren untereinander ist ein wichtiger Bestandteil des Programms.
Die Zentrenförderung...
... trägt zur Vermittlung eines realistischen und zeitgemäßen Deutschlandbildes in wichtigen Partnerländern Deutschlands bei.
... trägt zur strukturellen Stärkung von deutschland- und europabezogener Lehre und Forschung im Ausland bei.
... trägt dazu bei, dass sich die ZDES nachhaltig als nationale Referenzzentren für Exzellenz in Deutschland- und Europastudien profilieren.
... trägt zur Kontinuität in der Zusammenarbeit zwischen Deutschland und seinen Partnerländern bei.
... trägt zur Förderung der deutschen Sprache und Vermittlung der deutschen Kultur im Ausland bei.
Programmziele
- Das interdisziplinäre Lehr- und Betreuungsangebot und die Forschung der ZDES/Partnerhochschulen zu deutschland- und europabezogenen Themen soll gestärkt werden.
- Absolventinnen und Absolventen / Alumni und Alumnae der ZDES sollen Kenntnisse zu deutschland- und europabezogenen Themen anwenden und als Multiplikatoren und Multiplikatorinnen fungieren.
- Aktuelle deutschland- und europabezogene Forschungsergebnisse sollen einer Fach- sowie breiteren Öffentlichkeit zugänglich sein.
- Ansätze zur Sicherung der personellen, (infra -)strukturellen und inhaltlichen Nachhaltigkeit der Zentren sollen umgesetzt werden.
- Regionale und überregionale fachliche Netzwerke zu deutschland- und europabezogenen Themen zwischen (internationalen einschließliche deutschen) Akteuren und Akteurinnen aus Wissenschaft und Bildung, Politik, Wirtschaft, Medien und Zivilgesellschaft sowie zwischen den ZDES sollen aufgebaut oder erweitert werden.
Der DAAD unterstützt aktiv die Bildung eines Zentrennetzwerks durch die Förderung von verschiedenen Maßnahmen und Initiativen.
Ein wichtiger Bestandteil der Vernetzung sind die regelmäßig stattfindenden interdisziplinären Zentrenkonferenzen.
Einen Überblick über weitere Vernetzungsaktivitäten der weltweit zwanzig aktuell und ehemals vom DAAD-geförderten Zentren für Deutschland- und Europastudien erhalten Sie unter Netzwerkaktivitäten.
Deutscher Akademischer Austauschdienst (DAAD)
Referat P33 - Projektförderung deutsche Sprache und Forschungsmobilität (PPP)Dr. Esther May
Teamleiterin Germanistikprojekte und Zentren für Deutschland- und Europastudien
Tel.: +49 (0) 228 882-323
E-Mail: may@daad.deFunktionspostfach: germanstudies@daad.de
Gefördert durch: